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Ganz, nah!

Titel: Ganz, nah! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Küsse in schmutzigen Treppenhäusern und keine hastigen Umarmungen im Auto geben. «
    Ungläubig starrte Sam ihn an. McCord hatte nicht nur ein gigantisches Ego, sondern auch eine sehr eigene Vorgehensweise, um Frauen zu verführen - zuerst eine Einladung zum Abendessen, dann die Erwähnung eines Streits unter Liebenden, sein Spitzname auf einer Notiz. Und es funktionierte. Es funktionierte sogar bei ihr, und dabei war sie noch nie anfällig dafür gewesen!
    »Wir arbeiten nicht nur zusammen, ich bin dein Vorgesetzter«, rief er ihr unnötigerweise ins Gedächtnis. »Und du sollst wissen, dass dies hier nie eine Auswirkung auf unsere Arbeitsbeziehung oder auf deine Karriere haben wird. Ist dir das klar? «
    »Ja, danke, das ist sehr nett von Ihnen«, log Sam. »Ich verstehe. Danke, Lieutenant. «
    Er kniff die Augen zusammen. »Ich versuche nur, dir klar zu machen, dass du nichts zu befürchten hast. «
    Sam verlor langsam die Geduld. »Würde es Ihnen etwas ausmachen, mir zu sagen, was Sie vorhaben? «
    »Das wollte ich ja gerade tun«, erwiderte er, amüsiert über ihren scharfen Tonfall.
    »Und was haben Sie vor? «
    »Zuerst werde ich dieses Band aus deinen Haaren ziehen und sie lösen, damit ich sie anfassen und herausfinden kann, ob sie sich anfühlen wie Satin oder wie Seide. Das wollte ich schon seit Wochen tun. «
    Sams Arme sanken herunter, und sie starrte ihn fassungslos an.
    »Kurz danach«, fuhr er mit einer heiseren Stimme fort, die sie noch nie bei ihm gehört hatte, »werde ich dich küssen und alles tun, damit du dich an mich erinnerst. «
    Sam stockte der Atem. »Warum? «, stammelte sie.
    Seine Antwort ließ sie dahinschmelzen. »Weil wir morgen so tun werden, als sei dies nie geschehen, und wir werden so lange so tun, bis der Fall Manning abgeschlossen ist oder einer von uns beiden eine neue Aufgabe hat. Wenn wir nicht warten, dann drücken wir uns wirklich in Treppenhäusern und dunklen Gassen herum, aber das soll keine schmutzige kleine Affäre hinter den Kulissen werden. Ich jedenfalls werde es nicht so behandeln, und du sollst es auch nicht. «
    Sam blickte in sein männliches Gesicht und versuchte, sich darauf einzustellen, dass Mitchell McCord sie offensichtlich wollte, die ganze Zeit schon gewollt hatte, aber zugleich versuchte, ihre Karriere zu schützen. Er war bereits vorher so eine Art Held für sie gewesen, aber jetzt wurde er sozusagen überlebensgroß.
    »Während wir so tun, als sei nichts zwischen uns«, fuhr er fort, »kannst du dir in aller Ruhe überlegen, ob du mit mir zusammen sein willst, wenn der Fall abgeschlossen ist. Wenn du dich dagegen entscheidest, werde ich es merken, und wir brauchen kein Wort darüber zu verlieren. Wir tun einfach weiterhin so, als sei nie etwas passiert. « Forschend blickte er sie an. »Wie findest du es bis jetzt? «
    Diese optimale Planung und die Berücksichtigung aller Eventualitäten sah ihm so ähnlich, dass Sam mit bebender Stimme flüsterte: »Es klingt... so sehr nach dir, Mack. «
    Dann löste sie ihre Haare, sodass sie wie ein kastanienbrauner Wasserfall über ihre Schultern fielen.
    Er umfasste ihr Gesicht mit den Händen und strich langsam mit den Fingern durch ihre Haare. »Sam«, flüsterte er zärtlich, und dann senkte sich sein Mund auf ihre Lippen.
    Als er gegangen war, verschloss Sam die Tür und legte den Riegel vor. Lächelnd hockte sie sich an die Wand, schloss die Augen und rief sich noch einmal seine Berührungen und seine Küsse ins Gedächtnis. Ihre langen Haare, die noch vor einer Stunde ordentlich frisiert gewesen waren, standen ihr jetzt wirr ums Gesicht.
    Sie war mit Mitchell McCord einen imaginären Pfad entlanggegangen und über die Klippe ins Bodenlose gestürzt. Was für ein prachtvoller Fall...
Kapitel 61
    Der King-Cole-Raum im St. Regis auf der fünfundfünfzigsten Straße entsprach nicht Michaels Vorstellungen von einem geeigneten Ort für das Gespräch mit Solomon, das er führen wollte. Der große, dunkel getäfelte Raum war nur schwach beleuchtet, und die Bar an der Längsseite war um diese Tageszeit wie immer voll besetzt.
    An der Wand gegenüber standen einige winzige Cocktailtische mit Stühlen darum herum. Dort war es nicht nur stockdunkel, sondern auch laut, aber genau deshalb hatte
    Leigh diesen Ort vermutlich für ihr Treffen mit Jason gewählt, dachte Michael mit wissendem Lächeln. Bei der schlechten Beleuchtung würde man sie nicht erkennen, und Jason würde seine Stimme erheben müssen, wenn er

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