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Ganz, nah!

Titel: Ganz, nah! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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regnete, hatte sie ein Taxi genommen, statt mit der Subway zu fahren, und dann waren sie hoffnungslos im Stau stecken geblieben. Sie war schon fünf Minuten zu spät, was sie sowieso hasste, aber heute war es noch schlimmer, weil Mack bestimmt denken würde, sie wolle aus der neuen Situation einen Vorteil ziehen.
    Und außerdem war sie nach der Arbeit auch noch mit ihrer Mutter und ihrem Stiefvater zu einer Benefizveranstaltung im Four Seasons verabredet. Deshalb hatte sie sich gleich passend angezogen, mit einem blassgrauen Wildlederrock, Jackett mit Gürtel und hochhackigen Schuhen. Sie bereitete sich schon darauf vor, in dieser Aufmachung die Treppe hinaufzulaufen, als der Aufzug endlich kam.
    Mack stand an der Tafel und schrieb eine neue Liste möglicher Verdächtiger auf, als Sam um acht Minuten nach acht in sein Büro gestürzt kam.
    Die Sitzung hatte noch nicht begonnen. Shrader und Womack standen neben ihren Stühlen vor Macks Schreibtisch und tranken Kaffee. Als Sam hereinkam, trompetete Shra der: »Mein Gott, Littleton, bist du es wirklich? « Er stieß W omack mit dem Ellbogen an. »Hast du schon jemals schönere Beine als Littletons gesehen? «
    »Dazu müsste ich noch ein bisschen mehr davon zu sehen bekommen«, erwiderte Womack übertrieben lüstern. »Na, wie wäre es, Littleton? «
    Sam verdrehte die Augen und trat zu ihrem Stuhl. Leider war Shrader von ihrem »neuen« Aussehen wirklich fasziniert.
    »Und was hast du vor? «, wollte er wissen. »Eine heiße Verabredung zum Mittagessen? «
    »Nein, Cocktails nach der Arbeit«, erwiderte Sam verlegen. Wenn doch nur Mack endlich etwas sagen würde.
    Das tat er auch, jedoch in einem kühlen, brüsken Tonfall, den sie nicht erwartet hatte. »Sie kommen zu spät, Littleton«, sagte er, ohne den Blick von der Tafel zu wenden.
    »Ja, ich weiß, es tut mir Leid. «
    »Sehen Sie zu, dass es nicht wieder vorkommt. «
    Das war ungerecht. Sam war seit Wochen früh gekommen, spät gegangen und hatte die Wochenenden durchgearbeitet. Sie spürte, dass ihr die Röte in die Wangen stieg, und unglücklicherweise sah es Shrader ebenfalls. »Es liegt nicht nur an deiner Kleidung, Littleton«, bemerkte er. »Heute früh strahlst du noch etwas anderes aus. Du hast so ein... ich weiß nicht... so ein Leuchten. «
    »Ich bin nur entspannter als sonst«, erwiderte Sam leichthin, bevor Mack noch eine Bemerkung über ihre Verspätung machen konnte. »Ich hatte gestern Abend eine Ganzkörpermassage. «
    Mack fiel die Kreide aus der Hand.
    Mit zufriedenem Grinsen bückte Sam sich danach. Er wandte sich von der Tafel ab und kam auf sie zu. Als er die Hand nach dem Stück Kreide ausstreckte, sah sie die  Warnung in seinem Blick. Sie ließ die Kreide in seine Handfläche fallen, dieselbe Handfläche, die gestern Abend ihre Brust umfasst hatte. Seine langen Finger schlossen sich um das Stückchen Kreide... dieselben Finger, die...
    Entschlossen verdrängte Sam den Gedanken und beobachtete ihn, wie er an die Tafel zurückkehrte. Er trug ein schwarzes Strickhemd, das seine breiten Schultern und seinen flachen Bauch betonte, und prompt musste sie wieder daran denken, wie sich seine Muskeln unter ihren Händen angefühlt hatten. Er war so wundervoll...
    Sie setzte sich und zwang sich dazu, mit Shrader und Womack zu plaudern. Schließlich drehte sich McCord um und verkündete: »Valente ist kein Verdächtiger mehr. «
    »Was? «, rief Womack aus.
    »Warum? «, wollte Shrader wissen.
    »Den Grund kann ich Ihnen nicht sagen, weil ich dazu erst noch ein paar Dinge klären muss. Für den Moment bitte ich Sie, einfach nur zu akzeptieren, dass ich genügend Gründe habe, um ihn von der Liste der Verdächtigen zu streichen. Wenn jemand von Ihnen ein Problem damit hat, so soll er es jetzt sagen. «
    Shrader und Womack zögerten nur eine Sekunde lang, dann schüttelte Womack den Kopf, und Shrader sagte: »Für mich ist es okay, wenn es für Sie okay ist. « Sam hatte gewusst, dass sie so reagieren würden; sie waren von McCord genauso beeindruckt wie sie.
    »Außerdem«, fuhr McCord fort, »möchte ich Ihnen sagen, dass niemand außerhalb dieses Zimmers wissen darf, dass wir Valente als Verdächtigen ausschließen. Niemand«, wiederholte er.
    Shrader und Womack nickten.
    Er warf Sam einen Blick zu, und sie nickte ebenfalls.
    »Kann ich eine Frage stellen? «, warf Shrader ein. »Hat die  Entscheidung, Valente als Verdächtigen auszuschließen, etwas damit zu tun, dass Littleton gestern mit ihm

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