Ganz, nah!
nicht genau. Ich war ein wenig aus dem Gleichgewicht geraten. Du kennst solche Situationen wahrscheinlich, aber für mich ist es etwas völlig Neues. «
»Hatte es etwas damit zu tun, dass ich dich angemeckert habe, weil du zu spät gekommen bist? «
»Ja, das sicher auch«, gab sie zu. »Es tut mir Leid. Es wird nicht wieder Vorkommen. «
»Bei mir auch nicht«, erwiderte er und blickte sie liebevoll an. Sam überlegte einen Augenblick. »Hatte es bei dir eigentlich etwas damit zu tun, dass ich mich heute so schick gemacht habe? «, fragte sie schließlich.
Verwundert blickte er sie an. »Natürlich«, gab er zu.
Sam musste sich das Lachen verkneifen. Einen Moment lang verlor sie sich in seinem Blick, dann wandte sie sich zum Gehen.
Mack fuhr fort: »Ich lasse Valente noch weiter überwachen. Wenn er wieder in seinem Büro ist, gehe ich zu ihm und versuche, ihn zu überreden, dass er uns erlaubt, mit Leigh Manning zu sprechen - in aller Offenheit, ohne dass ein Anwalt jede unserer Fragen auseinander nimmt. Wenn es sein muss, lasse ich sie auch zum Verhör hierher kommen, aber eigentlich möchte ich es dieses Mal zur Abwechslung zivilisierter angehen. Du bist meine größte Hoffnung, um an Valente heranzukommen. «
»Setz nicht zu viel Hoffnung in mich«, erwiderte Sam. »Ich habe alles verdorben, als ich ihn gefragt habe, ob er an dem Abend, als wir Mrs. Manning den Tod ihres Mannes mitgeteilt haben, da war. Ihm war klar, dass wir das bereits wussten, deshalb hat er mich in dem Moment sofort wieder für einen hinterhältigen Bullen gehalten. «
»Warum hast du ihn überhaupt danach gefragt? «, sagte Mack.
»Ich wollte sehen, ob er zu lügen versucht. «
Nachdenklich lehnte Mack sich in seinem Stuhl zurück. »Es ist in seinem eigenen Interesse, wenn er uns mit Leigh Manning reden lässt. Wenn ich an ihn herankomme, dann kann ich ihn wahrscheinlich auch davon überzeugen. Wenn ich ihn hierher kommen lassen muss, dann ist sein Anwalt dabei und ich kann nicht offen mit ihm reden. «
»Damit er dich empfängt - ohne seinen Anwalt -, musst du ihm eben klar machen, dass du seit gestern deine Meinung über ihn völlig geändert hast. «
McCord verzog die Lippen zu einem spöttischen Lächeln. »Er hat mir gestern durch einen Freund bei Interquest eine deutliche Warnung zukommen lassen. Mein Freund sagt, Mr. Valente meine es >todernst<. «
Sam verdrehte die Augen. »Na toll. Aber ich glaube, ich weiß, wie es funktionieren könnte, nur wird es dir nicht gefallen. «
»Wie denn? «
»Gib ihm den besten und am meisten belastenden Beweis, den wir gegen ihn haben, zurück. Gib ihm seine Karte wieder. «
»Du hast Recht, das gefällt mir tatsächlich nicht besonders. Das ist ein Verstoß gegen die Beweisaufnahme. «
»Das ist deine Position«, erwiderte Sam. »Er sieht das eher so, dass ich etwas konfisziert habe, was uns nichts angeht, und dass wir es behalten, um ihm schon wieder etwas anzuhängen. Er weiß, dass die Karte ein wertvolles Beweisstück für uns ist, wenn wir versuchen, ihn oder Leigh Manning in die Ecke zu drängen. Und er weiß bestimmt auch, dass es ein großes Entgegenkommen von dir ist, wenn du ihm die Karte zurückgibst, denn er hat bestimmt schon oft lange gewartet, bevor ihm die Staatsanwaltschaft Dinge zurückgegeben hat, die ihm gehörten. Gib ihm die Karte, und du zeigst ihm damit, dass es dir ernst ist. «
Einen Moment lang zögerte Mack, aber dann gab er sich geschlagen. »Na gut, aber mach bitte ein halbes Dutzend beglaubigte Kopien. Und dann ruf den Senator an«, fügte er hinzu, »und sag ihm, du kommst erst später zum Cocktail. «
Er wusste es!, dachte Sam. Aber eigentlich war es ja klar. Er hatte sie bestimmt gründlich durchleuchtet, bevor er sie in sein Team geholt hatte. Mack war schließlich in allem, was er tat, äußerst gründlich. Auch im Küssen. »Sehr wohl, Lieutenant«, scherzte sie.
Wieder wandte sie sich zum Gehen, und wieder holte sie seine Stimme ein. »Sam... «
Sie drehte sich um. »Ja? «
»Du bist sehr schön. «
Sam schlug das Herz bis zum Hals. »Das ist ja seltsam... «, sagte sie leise lachend. »Dasselbe habe ich gerade von dir gedacht. «
McCord sah ihr nach, als sie ging. Dann griff er zum Telefonhörer. Dabei blickte er auf seinen Block, auf dem er die ganze Zeit geistesabwesend herumgekritzelt hatte. Ein einziges Wort stand da. Mein.
Kapitel 64
Um fünfzehn Uhr berichtete der Polizeiwagen, der Michael Valente überwachte, dass er in
Weitere Kostenlose Bücher