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Ganz, nah!

Titel: Ganz, nah! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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etwas zu essen... «
    Die Erinnerung an diesen glücklichen, unbeschwerten Morgen löste endlich die Anspannung, unter der Leigh seit Tagen stand, und Tränen strömten ihr über die Wangen. »Oh, mein Liebling«, schluchzte sie in die Kissen, »wo auch immer du bist, bleib gesund für mich. Bitte, bleib gesund. «
    Sie merkte nicht, wie Hilda das Tablett mit dem Abendessen hereinbrachte, aber irgendwann in der Nacht spürte sie, wie jemand ihre Decke zurechtzog und ihr die Haare aus der Stirn strich. Sie wollte, dass es Logan war, sie brauchte ihn so sehr, und deshalb redete sie sich ein, es sei Logan -nur für kurze Zeit. Schließlich war sie Schauspielerin.
Kapitel 12
    Das Läuten des Telefons weckte Leigh um acht Uhr am nächsten Morgen. Beim zweiten Klingeln nahm Hilda in einem anderen Teil der Wohnung ab, und Leigh starrte wie gebannt auf das kleine rote Lämpchen auf dem Apparat neben ihrem Bett.
    Alle Telefone in der Wohnung hatten drei getrennte Leitungen - den Hauptanschluss, ihre private Leitung und Logans private Leitung -, und dieser Anruf war über den Hauptanschluss gekommen. Da sie der Polizei ihre Privatnummer gegeben hatte, konnte der Anruf nicht von ihr sein, aber sie klammerte sich dennoch an die Hoffnung, dass es jemand war, der etwas Neues von Logan wusste. Sie betete, dass das Licht anfinge zu blinken, was bedeuten würde, dass Hilda das Gespräch zu ihr durchstellte. Aber kurz darauf ging das Lämpchen aus, und enttäuscht stand Leigh auf, um zu duschen.
    Als sie fertig war, klingelte das Telefon unaufhörlich, und jeder Anruf zerrte mehr an ihren Nerven. Das Gesicht, das ihr aus dem Spiegel entgegenblickte, war blass, voller blauer Flecken und angstverzerrt. Natürlich war es ihr Gesicht, aber doch auch wieder nicht, erneut etwas, das sich völlig verändert hatte, seitdem sie im Krankenhaus zu sich gekommen war.
    Die Verletzungen auf ihrem Kopf und ihre steifen Arme machten das Fönen der Haare zu einer Tortur, und es dauerte ewig, bis sie trocken waren. Im Ankleidezimmer griff sie nach dem erstbesten Pullover, der ihr in die Hände fiel. Er war braun. Unschlüssig betrachtete Leigh ihn, aber dann entschied sie sich doch für einen kirschroten Pullover. Vielleicht würde die Farbe ja irgendwie die Verbindung zu ihrem letzten, gemeinsam verbrachten Tag hersteilen.
    Als Leigh um Viertel vor neun aus ihrem Schlafzimmer trat, klingelte das Telefon pausenlos. Normalerweise hob sich ihre Stimmung immer, wenn sie in ihr Wohnzimmer trat. Es war ein wunderschöner Raum mit dem glänzenden Parkettboden, den Marmorsäulen und dem fantastischen Blick auf den Central Park. Heute jedoch war es für sie nur ein weiterer Raum ohne Bedeutung. Sie hörte Brennas Stimme aus der Küche, die am anderen Ende der Wohnung lag, also ging sie dorthin.     
    Die Küche war groß und gemütlich, mit einer Kochinsel in der Mitte und einem großen Fenster. Ziegelwände und ein geschwungener Kamin machten sie trotz der modernen Einrichtung gemütlich. Brenna stand am Kühlschrank und telefonierte, wobei sie sich auf einem Block etwas notierte. Hilda rührte in einem Topf am Herd. Als sie Leigh sah, unterbrach sie ihre Tätigkeit und schenkte ihr eine Tasse Kaffee ein. »Ich mache Ihnen gerade Ihr Frühstück«, erklärte sie.     
    Leigh setzte sich an den Tisch und forderte Brenna, die ihr Telefonat beendet hatte, auf, sich zu ihr zu setzen. »Was gibt  es Neues? «
    Brenna blätterte ihre Notizen durch. »Sybil Haywood lässt Ihnen sagen, dass sie an Ihrem Horoskop arbeitet, und sie meinte, sie könne Ihnen schon bald etwas Genaueres sagen. Courtney Maitland möchte Sie gerne so bald wie möglich besuchen. Und Senator Hollenbeck hat angerufen, um Ihnen zu versichern, dass er zu Ihrer Verfügung steht. Richter Maxwell hat angerufen, um... « Leigh hörte der langen Liste von guten Wünschen nur mit halbem Ohr zu, als Brenna jedoch zum Ende kam, wurde sie wieder aufmerksam. »Dr. Winters hat gestern und heute früh noch einmal angerufen. Ich soll Ihnen sagen, sie denkt an Sie und sie würde gerne vorbeikommen, um mit Ihnen gemeinsam Wache zu halten. Sie hat auch ein Rezept für Sie geschickt, und Sie sollen das Medikament sofort nehmen. «
    »Was für ein Medikament? «
    Zögernd erwiderte Brenna: »Es ist ein Mittel gegen Angstzustände. Sie sagte, sie wisse, dass Ihnen die Vorstellung nicht gefallen würde, aber Sie könnten dann wieder klarer denken und vor allem ruhig bleiben. «
    »Ich bin ruhig«, sagte

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