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Ganz, nah!

Titel: Ganz, nah! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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sie geneckt. »Du bist ja süchtig. Von jetzt an frühstückst du nur noch Weizenkleie und Pflaumen. « Tränen traten Leigh in die Augen, und sie legte ihre Arme um die Schüsseln, als könne sie so die Erinnerung festhalten. Weinend brach sie zusammen. Als ihre Tränen versiegten, richtete sie sich verlegen auf, wischte sich mit der rechten Hand über das Gesicht, dann griff sie nach dem Fläschchen und nahm eine Tablette.
    »Es tut mir Leid«, sagte sie zu ihren Angestellten, die sie mit so unverhülltem Mitgefühl anschauten, dass ihr schon wieder die Tränen in die Augen stiegen.
    »Ich mache Ihnen rasch Ihr normales Frühstück«, verkündete Hilda, die sich wie immer auf die Abläufe in ihrer Küche verließ, um das Gleichgewicht wiederherzustellen.
    »Nein, ich denke, ich esse heute das hier«, erwiderte Leigh entschlossen. In diesem Moment klingelte erneut das Telefon, und Brenna stand auf, um den Anruf entgegenzunehmen.
Kapitel 13
    Während Leigh ihr Frühstück herunterwürgte, blickte sie ständig zur Küchenuhr. Sie versuchte abzuschätzen, wie lange Shrader und Littleton wohl brauchten, um festzustellen, ob der Bundespolizist wirklich die Unfallstelle gefunden hatte.
    In Brennas Büro nebenan läutete unablässig das Telefon, und immer wenn ihre Sekretärin abnahm, wartete Leigh gespannt... Als Brenna schließlich mit einem schnurlosen Gerät in der Tür erschien, sprang Leigh so ungestüm auf, dass ihr Stuhl beinahe umkippte. Aber Brenna erklärte: »Es ist Meredith Farrell. Sie haben gerade alles erfahren, und ich dachte, Sie möchten vielleicht gerne mit ihr sprechen. «
    Leigh nickte. Die Verbindung nach Europa war schlecht, aber sie verstand trotzdem, dass Meredith ihr anbot, die Reise abzubrechen und nach New York zurückzukehren. Matt Farrell schlug vor, eine große Detektei einzuschalten, die ihm gehörte. Leigh war gerührt und dankte ihnen von ganzem Herzen, lehnte jedoch ihre Angebote ab.
    Nach diesem Anruf ging sie ins Wohnzimmer und setzte  sich an ihren Schreibtisch. Irgendetwas musste doch passieren. Aber statt der gewünschten Neuigkeiten trat Brenna ins Zimmer und teilte ihr mit, dass Michael Valente unten im Empfang stünde. »Wollen Sie nach nebenan gehen und mich mit ihm sprechen lassen? «, fragte sie.
    Das wäre Leigh nur zu recht gewesen, aber sie wollte niemanden in Logans Arbeitszimmer lassen, ohne dass sie dabei war. »Nein, ich kümmere mich schon darum«, erwiderte sie. In diesem Moment ertönte der Türsummer, der den Gast ankündigte.
    Brenna ließ ihn herein und bat ihn automatisch um seinen Mantel. Leigh beobachtete entsetzt, wie er ihn ablegte. Möglicherweise bedeutete das, dass er länger bleiben und nicht nur die Papiere holen wollte. Sie hatte jedoch nicht die Absicht, sich von Michael Valente besuchen zu lassen.
    Es war schwer zu glauben, dass der tadellos gekleidete, athletisch gebaute Mann, der auf sie zutrat, ein Krimineller war. ln seinem dunkelblauen Maßanzug, dem blütenweißen Hemd und der dunkelblau und golden gestreiften Seidenkrawatte wirkte er eher wie ein Banker von der Wall Street.
    Sein Blick ruhte genauso intensiv auf ihr wie während der Party, was Leigh als unangenehm und viel zu persönlich empfand. Steif ließ sie die Musterung über sich ergehen und ignorierte seine ausgestreckten Hände. »Wie geht es Ihnen? «, fragte er leise.
    »So gut, wie man es unter den Umständen erwarten kann«, erwiderte Leigh höflich.
    Er steckte die Hände in die Hosentaschen, und ein seltsames Lächeln umspielte seine Mundwinkel. Da er nichts sagte, fühlte Leigh sich bemüßigt, noch etwas hinzuzufügen. »Mir geht es besser, als ich aussehe«, erklärte sie.
    »Ja, das glaube ich gerne«, sagte er immer noch lächelnd. »Ich habe schon Gesichter gesehen, die schlimmer aussahen  als Ihres - allerdings haben ihre Besitzer nicht mehr geatmet. «
    Wahrscheinlich hatte er schon viele Tote gesehen, und zumindest schon einen Menschen selber umgebracht, dachte Leigh. Abrupt drehte sie sich um und ging zu Logans Arbeitszimmer. »Ich weiß zwar nicht genau, was Sie suchen,  aber... «
    »Leigh? « Brenna platzte herein, gefolgt von Hilda und Joe O’Hara. »Detective Shrader ist am Telefon. Es ist wichtig. «
    Leigh ergriff das nächstbeste Telefon. »Detective Shrader? «
    »Mrs. Manning, wir sind ziemlich sicher, dass wir die Stelle gefunden haben, wo Sie von der Straße abgekommen sind. An den Felsen sind schwarze Lackspuren, und eine Schneise ist in die Bäume

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