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Ganz, nah!

Titel: Ganz, nah! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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geglaubt«, fragte er, »als sie behauptet hat, sie würde Valente nicht kennen und sei ihm das erste Mal auf der Party am Abend zuvor begegnet? «
    »Ja. «
    »Waren Sie zu diesem Zeitpunkt auch davon überzeugt, dass sie sich tatsächlich Sorgen um ihren Mann machte? «
    »Ja«, erwiderte Sam und nickte bestätigend.
    »Fällt Ihnen jetzt, wo Sie wissen, dass sie gelogen hat, rückblickend irgendeine Kleinigkeit ein, die sie vielleicht verraten haben könnte? «
    »Nein... «
    Er bemerkte ihr Zögern und bohrte sofort nach. »Was, nein? «
    »Nein«, wiederholte Sam und fügte zögernd hinzu, »und ich bin mir auch absolut nicht sicher, dass die Angst um ihren Mann gespielt ist. Am ersten Abend im Krankenhaus stand sie unter Medikamenten und war verwirrt und desorientiert, aber sie wollte unbedingt ihren Mann sehen und schien zu glauben, dass er sich irgendwo im Krankenhaus aufhielt. Am nächsten Morgen war sie zwar wieder klar, schien jedoch außer sich vor Angst und bemühte sich sehr, ihre Panik unter Kontrolle zu halten. Auf mich hat das nicht wie eine schauspielerische Leistung gewirkt, ganz im Gegenteil. «
    »Ach ja? «, fragte er mit einem spöttischen Unterton.
    Die übrigen Fragen stellte er nur noch Shrader, und schließlich legte er seinen Block beiseite. Er schloss eine Schublade an seinem Schreibtisch auf und holte den Umschlag mit Beweismaterial heraus, den Harwell auf Shraders Anweisung hin an Captain Holland übergeben hatte.
    Aus dem durchsichtigen Plastikbeutel, der darin steckte, zog McCord Valentes handgeschriebene Karte heraus. Lächelnd las er laut vor, was darauf stand: »Es fiel mir schwerer, als ich dachte, am Samstagabend so zu tun, als ob wir einander nicht kennen würden. «
    Immer noch lächelnd warf er Sam einen Blick zu. »Sie glaubten, ihr Stalker hätte den Korb mit den Birnen geschickt, und deshalb haben Sie sich auf die Suche nach der Karte gemacht, oder? «
    »Ja. «
    »Warum bereiteten die Birnen Ihnen Kopfzerbrechen? «
    »Weil Mrs. Manning erwähnte, dass sie immer Birnen zum Frühstück isst und ihr Mann sie deswegen schon geneckt hat. Der Korb mit den Birnen war ein teures, raffiniertes Geschenk, und ich nahm an, dass derjenige, der ihn geschickt hat, über ihre persönlichen Angewohnheiten Bescheid wusste. «
    »Ist Ihnen in den Sinn gekommen, dass ihr Mann sie vielleicht geschickt haben könnte? Er war auf mysteriöse Weise verschwunden, und plötzlich tauchten die Birnen auf, ohne dass eine Karte dabei war. Es hätte ja eine geheime Kommunikation zwischen den beiden sein können. Haben Sie daran gedacht? «
    »Nein, zu diesem Zeitpunkt nicht. Wenn ich Valentes Karte nicht gefunden hätte, dann hätte ich mir darüber wahrscheinlich erst Gedanken gemacht, wenn Logan Manning nicht mehr lebendig gefunden worden wäre. «
    »Er wird auf keinen Fall lebendig gefunden werden, dafür sorgt Valente schon. Leider ist diese Karte an Leigh Manning kein unwiderlegbarer Beweis für Mord. Er wird sowieso leugnen, dass er sie geschrieben hat. Wir werden Grafologen zu Rate ziehen, die es nachweisen, und seine Anwälte werden andere Schriftexperten aufbieten, die unsere widerlegen. Grafologie wird von den Gerichten nicht als Wissenschaft anerkannt, und Grafologen taugen meistens nicht als Zeugen. Wahrscheinlich werden Valentes Anwälte behaupten, dass jeder seine Schrift hätte nachahmen können, um ihm zu schaden. Und Name und Adresse auf dem Briefpapier kann man leicht mit einem Drucker selber fabrizieren. «
    Froh darüber, etwas Wesentliches beitragen zu können, warf Sam ein: »Valentes Name auf der Karte ist nicht gedruckt, sondern eingraviert. Und das muss auf jeden Fall in einer Druckerei gemacht worden sein. «
    »Woher wissen Sie das? «
    »Wenn Sie auf der Rückseite mit dem Finger leicht über die Buchstaben fahren, dann spüren Sie die Erhebungen. «
    »Ja, Sie haben Recht. « Sam sah McCord nicht an, ob ihn diese Information überhaupt beeindruckte. Die meisten Frauen, die Briefpapier oder Einladungen in einem guten Papiergeschäft in Auftrag gaben, wussten darüber Bescheid, aber das brauchte sie ja nicht auch noch zu erwähnen. Auf jeden Fall hatte sie das Gefühl, er wisse noch nicht genau, ob er sie in sein Team aufnehmen solle oder nicht.
    »Na gut, mit ein wenig Mühe sollten wir in der Lage sein, zu beweisen, dass sie eine Affäre mit Valente hat, und wir wissen auch, dass der Unfall nicht auf dem Weg zur Hütte, sondern auf dem Rückweg in die Stadt stattgefunden

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