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Ganz, nah!

Titel: Ganz, nah! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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eine Frage«, sagte Sam, während sie aufstand und nach dem Stapel über Logan Manning griff. »Unten auf Valentes Karte standen zwei Worte in Italienisch, die Shrader und ich nicht verstehen. Wir wollten sie noch überprüfen. Kann ich eine Kopie der Karte haben? «
    »Nein. Die Karte steht erst zur Verfügung, wenn wir bereit sind, sie zu zeigen. Als das FBI das letzte Mal hinter Valente her war, gab es so viele undichte Stellen, dass seine Anwälte schon einstweilige Verfügungen beantragt haben, während das FBI sich noch über die Beweise im Unklaren war. Valente dürfen wir auf keinen Fall unterschätzen«, warnte McCord, »und unterschätzen Sie auch nicht seinen Einfluss und seine Verbindungen. Er hat Verbindungen bis zu höchsten Stellen. Und deshalb werden wir diesen Fall hier im Achtzehnten Bezirk, auf der untersten Stufe der Justiz, halten. Hier vermutet Valente ihn nicht, und wir hoffen, dass er hier nicht so leicht herankommt. «
    Er blickte von Shrader zu Sam. »Was stört Sie daran? «
    »Wenn ich schon keine Kopie haben kann, kann ich mir dann die zwei Wörter aufschreiben? «
    McCord notierte die beiden Begriffe auf seinem gelben Block, riss die Seite heraus und gab sie ihr. »Wir haben sie bereits durchs System gejagt. >Falco< hat sich als Pseudonym herausgestellt, das er schon einmal verwendet hat. Es ist ein üblicher italienischer Vorname. Das andere Wort wird noch auf Assoziationen hin überprüft. « Er warf Shrader einen Blick zu. »Noch irgendwelche Kommentare oder Fragen, Malcolm? «
    »Ja«, erwiderte Shrader wütend. »Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mich nie wieder so nennen würden, Lieutenant.
    »In Ordnung. «
    »Ich hasse diesen Namen. «
    »Meine Mutter mochte ihn. Es war ihr Mädchenname. «
    »Trotzdem hasse ich ihn«, verkündete Shrader und ergriff seinen Aktenstapel.
    Als sie vor der Tür und außer Hörweite waren, blickte Shrader Sam kopfschüttelnd an. »Sie leben in einer Zauberwelt, Littleton. Als Sie ihm erklärt haben, er sei ein neurotischer Kontrollfreak mit zwanghafter Ordnungsliebe, ist mir der Schweiß ausgebrochen. «
    Sam fand es rührend, dass Shrader sich Sorgen um sie gemacht hatte. Eigentlich hätte sie sich bei McCord bedanken müssen, weil er sie im Team ließ. Es war eine einmalige Chance, die sie als absolute Anfängerin eigentlich gar nicht verdient hatte. Andererseits gäbe es gar kein »Team«, rief sie sich ins Gedächtnis, wenn sie Valentes Karte nicht gefunden hätte. Sie warf die Aktenordner auf ihren Schreibtisch, bat Shrader, einen Moment lang darauf aufzupassen, und ging zurück ins Büro des Lieutenants.
    McCord saß an seinem Schreibtisch und las in einer Aktenmappe mit einem roten Aufkleber. Block und Bleistift lagen direkt daneben. Selbst wenn er las, sah er souverän und faszinierend aus. Höflich klopfte sie an den Türrahmen, und als er aufblickte, sagte sie: »Ich wollte Ihnen danken, weil Sie so viel Vertrauen in mich setzen, dass ich an diesem  Fall mitarbeiten darf. «
    Amüsiert blickte er sie an. »Danken Sie nicht mir, danken Sie den Kakerlaken. «
    Zögernd blieb Sam stehen und erwiderte seinen Blick. »Gibt es irgendeine bestimmte Kakerlake, der ich danken sollte? «
    McCord wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Aktenordner zu und blätterte um. 
    »Diejenige, die ich in meiner  Schreibtischschublade gefunden habe, war so groß, dass sie einen Volvo fahren könnte. Ihre Verwandten leben in der Kantine. «
Kapitel 22
    »Ich kann es nicht fassen, dass du deine Freunde so lange nicht sehen wolltest! «, schimpfte Jason, als Hilda ihn am Sonntagnachmittag zu Leigh gelassen hatte. Angesichts seiner Energie und Lebendigkeit fühlte sich Leigh belebt und erschöpft zugleich. Als er sich umdrehte und Hilda seinen Mantel reichte, entdeckte sie jedoch zu ihrem Missvergnügen, dass er nicht allein gekommen war. Hinter ihm stand Jane Sebring.
    Das Gesicht gerötet von der Kälte, stürmte Jason auf Leigh zu, um sie auf die Wange zu küssen. »Ich konnte Jane nicht davon abbringen, mich zu begleiten«, flüsterte er. »Sie hat darauf bestanden und hat sich einfach zu mir ins Taxi gedrängt. Sie bleibt aber nicht lange. Sie muss wieder ins Theater, aber ich habe den ganzen Nachmittag frei! « Dann richtete er sich auf und musterte Leighs Gesicht. Mit unverhohlenem Entsetzen fragte er: »Wie lange wird es denn dauern, bis du wieder normal aussiehst? «
    »Nicht lange«, erwiderte Leigh und zuckte zusammen, als er dicht neben ihr auf das

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