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Ganz oder Kowalski

Ganz oder Kowalski

Titel: Ganz oder Kowalski Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Stacey
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Badmintonmatch ohne erkennbare Regeln spielten. Es hätte das entspannte Ende eines fabelhaften Essens sein sollen. Doch Emma konnte nur daran denken, möglichst schnell von hier zu verschwinden, ehe sie noch einen Nervenzusammenbruch erlitt.
    „Ich habe noch einen Stapel Hochzeitsmagazine und Kataloge“, sagte Keri. „Wir sollten uns mal treffen und eine Art ‚Hochzeitsplanungsparty‘ machen.“
    Sie waren teuflisch – jeder Einzelne von ihnen. „Ja, vielleicht. Um diese Zeit des Jahres bin ich im Job immer ziemlich eingespannt, und es ist viel zu tun, aber … vielleicht.“
    „Natürlich wird sie sich die Zeit dafür nehmen“, versicherte Gram Joes Ehefrau, während sie Emma das Knie tätschelte. „Hochzeiten sind so aufregend!“
    „Wisst ihr, was aufregend ist? Das Einwerfen der Red Sox “, sagte Leo laut. Emma wollte spontan aufspringen und ihm einen dicken Schmatzer verpassen, weil er das Thema gewechselt hatte. Die anderen Frauen verdrehten die Augen, und die Männer fingen an, sich angeregt zu unterhalten.
    Zwanzig Minuten später gähnte Gram unterdrückt. Emma sprang auf dieses kleine Zeichen an wie eine Verhungernde auf einen Cheeseburger. „Es war ein langer, anstrengender Tag. Wir sollten aufbrechen.“
    Den gesamten Rückweg plauderte Cat über Seans Familie, während Emma in ihrem Sitz zusammensackte und einfach nur erleichtert war, dass diese Qual ein Ende hatte. Sie hatten es überstanden, und jetzt war sie erschöpft.
    Als sie schließlich vor dem Haus hielten, ging Gram hinein. Emma und Sean ließen sich Zeit dabei, die Reste, die Mary ihnen mitgegeben hatte und die für die Versorgung einer ganzen Armee gereicht hätten, zusammenzupacken, um sie ins Haus zu tragen.
    „Das ist doch eigentlich ganz gut gelaufen“, bemerkte Sean.
    Emma lachte. „Deine Familie hat einen sehr eigenwilligen Sinn für Humor.“
    „Das stimmt, und sie werden uns, wann immer es geht, die Hölle heißmachen. Allerdings hat niemand etwas ausgeplaudert.“
    Als sie die Veranda überquerten, nahm Emma die Schüssel mit den Resten in die andere Hand, damit sie seinen Arm berühren konnte. Schnell drehte er sich um und sah sie im Licht der untergehenden Sonne an. „Danke, Sean. Dass du das alles für mich tust, auch wenn deine Tante nicht glücklich darüber ist und deine Familie für den Rest deines Lebens darauf herumreiten wird.“
    „Mach dir keine Gedanken darüber. Und das war ja auch die größte Hürde – von jetzt an kann es also nur noch leichter werden.“
    Doch irgendwie bezweifelte sie das.

10. KAPITEL
    Ein lautes Klopfen an der Tür riss Emma aus dem Schlaf. Sie blinzelte zum Wecker, der auf dem Nachttischchen stand. Sean, der ebenfalls aufgewacht war, saß aufrecht im Bett und starrte sie an. Es war 6 Uhr 25.
    „Seid ihr angezogen? Ich kann es nicht erwarten, euch zu zeigen, was ich gefunden habe!“
    O Mist. Gram wollte ins Zimmer kommen. Emma kletterte hastig von der Couch. „Einen Moment noch!“
    Nachdem sie die Decke halbherzig auf der Rückenlehne der Couch drapiert hatte, schnappte sie sich ihr Kissen und schlich auf Zehenspitzen zum Bett, wobei sie sich bemühte, der knarrenden Stelle im Holzfußboden auszuweichen. Sean schob sein Kissen zur Seite und hob die Decke an. Und obwohl sie versuchte, nicht hinzustarren, erhaschte sie, als sie unter die Decke kroch, einen Blick auf die Ausbeulung in seinen engen grauen Boxershorts. Ich hätte nichts dagegen, jeden Morgen mit diesem Anblick aufzuwachen, schoss es ihr durch den Kopf.
    Stattdessen wurde sie durch einen Überraschungsbesuch ihrer Großmutter aufgeweckt. Sie warf Sean einen entschuldigenden Blick zu. Kopfschüttelnd ließ er sich auf sein Kissen sinken und legte den Arm über die Augen. „Komm rein.“
    Gram öffnete die Tür und trat ein. Sie hielt einen alten Schuhkarton in den Händen, der mit Spitze und rosafarbenen Herzen verziert war. Lächelnd blickte sie die beiden an und hielt den Karton hoch. „Deine Hochzeitskiste!“
    Emma verspürte einen schmerzhaften Stich. Sie hatte die Hochzeitskiste fast vergessen. Jahrelang war sie von Hochzeiten besessen gewesen. Vielleicht hatte es daran gelegen, dass die einzigen Bilder, auf denen ihre Eltern gemeinsam zu sehen waren, Hochzeitsfotos gewesen waren. Sie hatte Bilder aus Magazinen geschnitten und von allem, was sie nicht in den bunten Blättern hatte finden können, Skizzen gemalt. Als Kind hatte sie mit Buntstiften und in ordentlicher Schreibschrift aufgeschrieben, wie

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