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Ganz oder Kowalski

Ganz oder Kowalski

Titel: Ganz oder Kowalski Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Stacey
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etwas von der verdünnten Schmiere abzuwischen. „Mir geht es ganz gut. Vielen Männern und Frauen ist es dort unten viel schlimmer ergangen. Ich hatte Glück, und jetzt bin ich frei – ich bin okay.“
    „Hast du schon darüber nachgedacht, was du machen willst, wenn dieses Theater vorbei ist?“
    „Wahrscheinlich dasselbe, was ich schon machen wollte, ehe dieses Theater überhaupt begonnen hat: Ich will mir einen Job auf dem Bau suchen, bis ich mir darüber im Klaren bin, wohin mein Weg geht.“
    „Deine Tante hat sich in den Kopf gesetzt, dass zwischen dir und Emma eine ganz besondere Chemie herrscht.“
    Sean stieß einen unwilligen Laut aus, stand auf, um sich zu strecken, und griff nach seinem Bier. „Zwischen meinem Einsatz und dem Wirbelsturm Emma, der mich mitgerissen hat, hatte ich noch keine Chance, mich richtig auszutoben. Glaub mir, im Augenblick herrscht sogar zwischen mir und einem Telefonmasten eine ‚besondere Chemie‘.“
    Das Letzte, was er jetzt gebrauchen konnte, war eine derart starke Anziehungskraft zwischen sich und Emma Shaw – vor allen Dingen nicht so stark, dass es anderen Leuten auffiel.
    „Leo?“, rief Tante Mary von draußen. „Bist du wieder in diesem verdammten Schuppen? Ist Sean bei dir? Das Essen ist fertig.“
    „Ups.“ Sean putzte sich die Hände, so gut es ging, an einem fast sauberen Tuch ab. „Erwischt.“
    „Hör mal, wenn du jemanden brauchst, mit dem du über … irgendetwas reden kannst, weißt du ja, wo du mich findest.“
    „Danke, Onkel Leo.“ Er streckte die Hand aus. Doch statt sie zu schütteln, zog Leo ihn daran zu einer unbeholfenen Umarmung und einem Schulterklopfen zu sich heran.
    „Ich bin stolz darauf, dass du gedient hast. Aber jetzt bin ich verdammt froh, dass du endlich wieder zu Hause bist.“
    Sean hätte etwas erwidert, doch seine Kehle war wie zugeschnürt. Also drückte er nur die Schultern des alten Mannes und nickte.
    „Sean Michael Kowalski!“
    „Du solltest besser gehen“, sagte sein Onkel und ließ ihn los, „bevor sie ihren Holzlöffel holt und meine Festung erstürmt.“
    Der Abend war fast zu Ende, als es Cat endlich gelang, in der Küche ungestört mit Mary zu reden. Wenn sie es nicht besser gewusst hätte, dann hätte sie geglaubt, dass Seans Tante ihr aus dem Weg ging.
    „Das war ein wunderbares Essen, Mary.“
    Die andere Frau drehte sich mit einer Packung Alufolie in der Hand um. „Oh! Sie haben mich erschreckt. Und danke – obwohl die Jungs ja das meiste gemacht haben.“
    „Ich muss Sie um das Rezept für die Marinade bitten.“ Cat lehnte sich an die Anrichte und verschränkte die Arme vor der Brust. „Also, warum tun meine Enkelin und Ihr Neffe so, als wären sie verlobt?“
    Offensichtlich überrumpelt, schwieg Mary ein paar Sekunden lang. Dann änderte sich der Ausdruck auf ihrem Gesicht, wurde entschieden. „Sie tun nicht so als ob. Er hat sie gefragt, ob sie ihn heiraten will, und sie hat Ja gesagt. Also sind sie verlobt.“
    Mary widmete sich wieder den Resten, die sie aufteilte, und Cat kniff hinter ihrem Rücken die Augen zusammen. Die Frage hatte Mary nicht überrascht. Sie hatte nicht wissen wollen, warum Cat das dachte oder was sie ritt, so etwas zu fragen. Offensichtlich war hier eine Verschwörung im Gange.
    „Gut“, sagte sie, nachdem sie kurz nachgedacht hatte. „Warum tun sie so, als wären sie seit über einem Jahr verliebt und würden genauso lange zusammenwohnen?“
    Mary zuckte fast sichtbar zusammen, und Cat bemerkte, dass ihre Ohren rot wurden. „Sean ist seit Langem ein Teil von Emmas Leben.“
    Auch wenn sie es geschickt anstellte, spürte Cat genau, dass Mary ausweichend antwortete. „Wie lange ist es her, dass Sean die Army verlassen hat?“
    „Oh, schon eine ganze Weile. Möchten Sie noch Fruchtpastete? Ich habe wohl genug gemacht, um die ganze Nachbarschaft damit durchzufüttern.“
    „Nein danke. Leben Sean und Emma seit eineinhalb Jahren zusammen?“
    „Das ist … ach, ich weiß es nicht. Ich kann mir kaum alle Ereignisse im Leben meiner eigenen vier Kinder und der ganzen Enkel merken.“
    Sie war gut. Sehr gut sogar. „Wir hatten noch nicht einmal den Flughafen verlassen, da wusste ich schon, dass die beiden kein Paar sind. Oder falls sie ein Paar sein sollten, dann erst seit Kurzem. Was ich allerdings nicht herausfinden kann, ist … warum?“
    Mary drehte sich zu ihr um, lehnte sich seufzend an die Anrichte und verschränkte die Arme. „Falls Emma sich verpflichtet

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