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Garan - Der Ewige

Garan - Der Ewige

Titel: Garan - Der Ewige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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kannst gehen, für den Augenblick, so wie Thrala und Dandtan. Der Zeitpunkt für unsere volle Abrechnung ist noch nicht gekommen. Und jetzt lebe wohl, bis wir uns wiedersehen in der Halle der Throne! Ich kann fast nicht umhin, deinen Mut zu bewundern, Ausländer. Vielleicht wirst du doch noch kommen, um mir zu dienen.«
    Garin fuhr herum und stürzte sich der Stimme entgegen; er stieß dabei mit aller Kraft gegen die Mauer.
    Kepta lachte. »Mit der Tolpatschigkeit eines Tand-Bullen wirst du mich nicht fangen.«
    Das Gelächter wurde plötzlich abgeschnitten, als hätte sich eine Tür hinter Kepta geschlossen. Schweigend eilten die drei die Rampe hinauf. Dann traten sie, wie durch einen Vorhang, in das blaue Licht von Tav.
    Thrala ließ ihren dunklen Umhang fallen und streckte die Arme der Kraterlandschaft entgegen. Ihr glitzerndes, funkelndes Gewand umgab sie wie ein Glorienschein, und sie sang leise eine unbekannte Weise, versunken in ihr eigenes Glück. Dann legte Dandtan seinen Arm um sie.
    Garin fragte sich dumpf, wie er den Rückweg zu den Höhlen der Alten schaffen sollte. Sein Arm und seine Schulter brannten wie Feuer. Die Ana schmiegte sich an ihn und blickte forschend in sein bleiches Gesicht.
    Ein Geheul aus den Tiefen der Höhlen hinter ihnen brachte sie in die Wirklichkeit zurück. Thrala schrie auf, und Dandtan beantwortete ihre unausgesprochene Frage.
    »Sie haben die Morgels auf unsere Fährte gehetzt.«
    Das Geheul aus der Höhle wurde aus dem Wald beantwortet. Jetzt waren Morgels vor und hinter ihnen. Garin konnte vielleicht gegen einen von ihnen kämpfen, Dandtan gegen einen zweiten, und Thrala konnte sich mit dem Stab verteidigen, aber gegen eine ganze Meute waren sie am Ende machtlos.
    »Wir werden von den Gibis der Klippen Schutz erbitten. Dem Gesetz nach müssen sie uns Hilfe gewähren«, erklärte Thrala, hob ihre lange Robe und begann auf die Klippen zuzulaufen.
    Garin hob das Cape auf und warf es um seine Schulter, um seine Wunden zu verdecken. Wenn er mit den anderen nicht mehr Schritt halten konnte, durfte Thrala nicht erraten, weshalb er zurückfiel.
    Später hatte Garin kaum noch eine Erinnerung an jene Flucht durch den Wald. Endlich übertönte das Plätschern von Wasser das Hämmern in seinen Ohren, als er hinter seinen Gefährten, die etwa zehn Längen voraus waren, herstolperte. Sie hatten den Rand des Waldes erreicht und befanden sich am Ufer des Flusses.
    Ohne zu zögern, sprangen Thrala und Dandtan in die ölige Flut und schwammen mühelos dem jenseitigen Ufer zu. Garin ließ den Umhang fallen und fragte sich, ob er imstande sein würde, wieder ans Ufer zu gelangen, wenn er erst einmal in den gelben Strom hineinstieg. Die Ana paddelte bereits in weiten Kreisen am Ufer und bedeutete ihm mit bittenden Gesten, ihr zu folgen. Erschöpft watete Garin ins Wasser.
    Das etwas brackige Wasser wusch Blut und Schweiß von seinem schmerzenden Körper und erweckte seine Wunden zu neuem Leben. Garin brachte nicht die Kraft auf, gegen die Strömung anzukämpfen, die ihn flußabwärts trug, weitab von der Stelle, an der die anderen an Land gegangen waren. Endlich gelang es ihm, in der Nähe der Einmündung eines kleinen Baches ans Ufer zu kriechen. Dort fiel er mit dem Gesicht vornüber ins Moos und blieb keuchend liegen. Die Ana hockte sich neben ihn und streichelte sein nasses, schlammverklebtes Haar. Und so fanden ihn die anderen. Thrala schrie besorgt auf und bettete Garins Kopf auf ihre Knie, während Dandtan seine Wunden untersuchte.
    »Warum hast du uns nichts gesagt?« fragte Thrala.
    Garin versuchte gar nicht erst, zu antworten. Er war es zufrieden, dort zu liegen und ihre Arme um sich zu fühlen. Dandtan verschwand in den Wald und kehrte bald darauf mit einer Menge zerdrückter Blätter zurück, mit denen er Garins Wunden bedeckte.
    »Ihr solltet weitergehen«, sagte Garin matt.
    Dandtan schüttelte den Kopf. »Die Morgels können nicht schwimmen. Wenn sie den Fluß überqueren wollen, müssen sie bis zur Brücke gehen, und das ist eine halbe Kraterlänge weit.«
    Die Ana erschien in ihrer Mitte, die kleinen Hände gefüllt mit Büscheln purpurner Früchte. Und so stärkten sie sich. Garin lag auf einem Lager aus Farnwedeln, und Thrala reichte ihm die Früchte.
    Die Blätter schienen eine heilende Wirkung zu haben, denn nach kurzer Rast war Garin imstande, wieder aufzustehen, und die Schmerzen hatten nachgelassen. Von nun an gingen sie jedoch etwas langsamer. Der Weg führte über

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