Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Garan - Der Ewige

Garan - Der Ewige

Titel: Garan - Der Ewige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
Vom Netzwerk:
vollkommen wahnsinnig gewesen sein mußte.
    Den Blick abgewandt von diesem grausigen Anblick, rannten wir, alle Vorsicht vergessend, durch das Laboratorium. Hätte ich Kepta nicht schon zuvor gehaßt, dann hätte ich ihn jetzt verabscheuen müssen nach einem einzigen Blick auf die Ergebnisse seiner bestialischen Experimente.
    Wir gelangten zu einer aufwärtsführenden Rampe, die wir eilends hinaufstiegen, um diesem Ort wahnwitziger Schrecken zu entfliehen. Die Rampe führte uns in eine kleine Halle, ein bloßes Vorzimmer für irgendeinen anderen Raum hinter einem schützenden Vorhang. Stimmengemurmel hielt mich zurück, als ich die Hand ausstreckte, um den Vorhang beiseite zu ziehen.
    »So steht es, meine liebe Thrala. Ist es nicht klar?« hörten wir Keptas verbindliche Stimme.
    Die Antwort klang bedrückt, als sähe der Sprecher etwas Schreckliches vor sich. »Es ist klar.«
    »Dann wirst du mir beipflichten, daß unsere einzige Hoffnung darin besteht ...« Kepta schien sich von uns entfernt zu haben, denn seine Worte wurden zu einem unverständlichen Gemurmel. Ich wartete nicht länger, sondern trat durch den Vorhang.

 
8.
     
    »Garan!«
    Mit großen, erstaunten Augen blickte mir Thrala entgegen.
    Kepta fuhr herum, und sein Mund verzerrte sich. »Sept! Ich dachte ...«
    »Daß ich tot wäre, Kepta? Noch nicht. Dein Strahl hat einen anderen getötet.«
    »Thran!« schrie Thrala auf.
    »Nein. Ein Wesen aus dem Schlund. Sein Gefährte kennt den Schuldigen, Kepta. An deiner Stelle würde ich mich den Wegen fernhalten. Das heißt, wenn du noch lebend dieses Gemach verläßt. Was soll es sein? Stahl gegen Stahl oder bloße Kraft? Dies ist die Abrechnung.«
    Er lachte mir ins Gesicht. »Glaubst du, ich würde mich herablassen, mich mit einem wie dir zu schlagen, Soldat? Hier bin ich der Herr, wie du rasch erfahren wirst.«
    Er trat zurück an die entfernte Wand. Thralas Warnruf wäre nicht nötig gewesen. Ich stürzte ihm nach, aber ich kam zu spät. Unter seiner Hand schien die Wand zu schmelzen, und er war fort. Ich rannte gegen die Mauer und wurde schmerzhaft zu Boden geschleudert.
    »Er ist schlüpfrig und glatt wie ein Saurier aus den Tiefen«, bemerkte Zacat heftig.
    Voller Wut über meine eigene Schwerfälligkeit hätte ich am liebsten versucht, die Wand einzuschlagen, aber die Sinnlosigkeit eines solchen Unternehmens war so deutlich, daß ich mich beherrschte. Statt dessen suchte ich nach einer Tür, um so die Verfolgung des Herrn von Koom aufnehmen zu können.
    »Nein!« Thrala hielt mich zurück. »Es bleibt keine Zeit für private Streitigkeiten oder Rache. Seht her!«
    Sie deutete auf eine im Boden eingelegte Platte. Auf der stumpfen, schwarzen Oberfläche glommen und glühten winzige Lichter.
    »Was ist das?« fragte ich verständnislos.
    »Krands Untergang und unser aller Untergang ist nahe.«
    Niemals hatte ich so viel Endgültigkeit gespürt, wie sie in Thralas Stimme lag.
    »Verstehst du nicht? Dies ist eine Himmelskarte, eine Karte der Sterne, der Myriaden von Welten, die dieses Universum mit uns teilen. Und jetzt ist eine jener weit entfernten Welten aus seiner gewohnten Bahn geworfen und in den Raum geschleudert worden. Ein Wurfgeschoß der Götter, das Krand vernichten wird! Seit ungezählten Jahrhunderten bewegt es sich auf uns zu. Es gab eine Zeit, da wäre es uns noch möglich gewesen, zu entkommen, und diese verirrte Welt wäre in sicherem Abstand an Krand vorbeigeflogen, aber Kepta hat uns um diese Chance gebracht. Er brauchte Energie für seine abscheulichen Experimente, und so beging er das Unverzeihliche – das, was niemals zu versuchen sich die Gelehrten vor hunderttausend Jahren gelobten – er zapfte die Energie unserer Sonne an! Und da der Rhythmus unseres Sonnensystems ein so schwaches Gleichgewicht besaß, daß schon die geringste Abweichung schwerwiegende Folgen nach sich zog, verurteilte er uns damit zum Untergang. In den vergangenen Jahren veränderte sich unsere Umlaufbahn Zoll um Zoll. Wir Gelehrten wußten es, wußten es von Anfang an, aber wir konnten die Ursachen nicht finden. Und jetzt, da die Ursache vor uns liegt, ist es zu spät.«
    »Aber Kepta ... Als er wußte, daß es die Zerstörung Krands bedeutete ...«
    Thrala lachte wild auf. »Oh, Kepta ist schlau! Niemals wird er sich in seiner eigenen Falle fangen. Er beabsichtigt, Krand zu verlassen, um irgendwo eine neue Welt zu suchen und mit Hilfe seines dunklen Wissens zu erobern. Er will sich in Sicherheit bringen,

Weitere Kostenlose Bücher