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Garan - Der Ewige

Garan - Der Ewige

Titel: Garan - Der Ewige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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möglich wieder festen Boden unter den Füßen spüren. Das Brennen in meiner Kehle und scharfe Stiche in meiner Mitte ließen mich nach Nahrung verlangen, aber Zacat wollte nicht rasten, bevor wir nicht das Ende der Brücke erreicht hatten.
    Wir sahen nichts mehr von dem geflügelten Wesen, noch begegneten wir einem weiteren Kriecher, und ich hätte fast glauben können, daß wir ein Opfer unserer eigenen Phantasie geworden waren, wären da nicht noch die späteren Ereignisse gewesen.
    Endlich erreichten wir das Ende dieser unheimlichen Brücke und traten mühelos auf festen Boden. Aber Zacat stolperte und stürzte auf die Knie. Als er sich aufrichtete, hielt er einen schlanken Metallzapfen in der Hand – den Verteiler eines Desintegrators.
    »Wäre der Kriecher nicht gewesen, ich glaube, wir hätten dieses zu spüren bekommen«, sagte er nachdenklich. »Dieser Tod war uns bestimmt. Der Herrscher von Koom findet uns nicht mehr belustigend.«
    Über unseren Köpfen war ein Schwirren und Flattern. Mit weit ausgebreiteten Schwingen hing dort in der Luft die Silbergestalt über dem Abgrund. Sie blieb einen Augenblick über uns und war dann wieder fort, aber in diesem kurzen Augenblick hatte ich die eisige Kälte eines tödlichen Hasses gespürt, der nicht gegen mich gerichtet war, sondern gegen jenen, der diesen Metallzapfen hatte fallen lassen.
    Zacat sah mich an, und seine Genugtuung war groß. »Es scheint, daß aus zwei Jägern jetzt drei geworden sind. Und jenes Ding aus dem Schlund ist kein angenehmer Feind. Kepta hat die Tiefen der Hölle selbst gegen sich aufgebracht. Aber möge On uns gewähren, daß wir ihn zuerst erreichen!«
    Ich schloß mich mit ganzem Herzen diesem Wunsch an. Da durch den Tod des Kriechers bestätigt worden war, daß wir uns auf dem richtigen Weg befanden, schaltete ich die Strahler aus, um wenigstens einen Teil der Ladung aufzusparen.
    Unsere Reise war viele Stunden lang lediglich eine Wiederholung des Weges, den wir bereits auf der anderen Seite der Brücke zurückgelegt hatten. Der Weg führte zwischen nackten Wänden geradeaus. Es war nichts zu sehen und nichts zu hören. Dreimal rasteten und aßen wir, dann gingen wir weiter. Ich fragte mich, ob Thran uns bereits, unserer Abmachung gemäß, folgte und was er vor der zersplitterten Brücke tun würde.
    Ich hatte jegliches Zeitgefühl in diesen sonnenlosen, lichtlosen Gängen verloren, aber es mußten mehrere Tage nach unserer letzten Begegnung mit dem silbernen Geschöpf vergangen sein, als wir unvermittelt in eine Region kamen, wo die Wände einen sanften, phosphoreszierenden Schein ausstrahlten. Dieses Leuchten wurde immer stärker, je weiter wir fortschritten, bis wir zuletzt unsere Masken ganz abnehmen konnten.
    Der Gang endete schließlich am Fuß einer Rampe, und ohne Zögern begannen wir den Aufstieg, bis wir vor einer schweren Tür aus irgendeiner fremdartigen Substanz standen.
    Wir warfen uns mit unserem ganzen Gewicht gegen diese Tür, und nach einer Weile begann sie nachzugeben. Wir erweiterten den Spalt, bis er groß genug war, daß wir uns hindurchzwängen konnten, und zogen unsere Strahler aus dem Gurt.
    Der Korridor, in den wir nun gelangten, war ganz modern und aus unserer eigenen Welt. Die Atmosphäre der Wege war verschwunden. Vorsichtig bewegten wir uns vorwärts, aber trotz unserer Vorsicht verursachten unsere Füße ein leises Geräusch. Am Ende des Korridors standen wir wieder vor einer Tür. Auch hier waren unsere vereinten Kräfte nötig, um das massive Portal zu bewegen.
    Ich konnte einen Aufschrei der Überraschung nicht unterdrücken, als wir auf der anderen Seite der Tür ein gigantisches Laboratorium vor uns sahen. Mein Verstand konnte nicht einmal die Bedeutung von einem Tausendstel der Geräte erfassen, die hier versammelt waren. Wir befanden uns in dem geheimen Arbeitsraum von Kepta, zu dem bis jetzt nicht einmal die Gelehrten Zugang gefunden hatten.
    Zacat, der sich weigerte, sich von dem beeindrucken zu lassen, was er nicht verstand, wagte sich zwischen diese Sammlung superwissenschaftlicher Apparate vor. Aber einen Augenblick später wurde auch seine Gelassenheit erschüttert, und er stieß einen unterdrückten Schrei aus. Als ich zu ihm trat, sah ich eine Reihe von Kästen mit Kristalldeckeln. Selbst jetzt erlaubte ich mir nicht, auch nur in Gedanken bei dem zu verweilen, was jene Kästen enthielten. Es genügt zu sagen, daß das Gehirn, das verantwortlich war für den Inhalt dieser Kästen,

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