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Garan - Der Ewige

Garan - Der Ewige

Titel: Garan - Der Ewige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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du das her?«
    »Von Analia«, erwiderte er kurz.
    Nun wußte ich, aus wessen Hand die Nachricht gekommen sein mußte. Ich steckte sie hastig in meine Gürteltasche. Aber Anatan entfernte sich nicht sogleich, und Unentschlossenheit stand deutlich auf seinem Gesicht geschrieben.
    »Nun?«
    Er breitete seine Hände aus in einer hilflosen Geste.
    »Es ist nicht gerecht!« rief er plötzlich schmerzerfüllt und rannte davon, als wäre ich ein Nachtdämon.
    Verwundert über diesen Ausbruch wanderte ich zum Fenster hinüber. Es war nicht mehr lange hin bis zum Mondaufgang, und mein Herz begann heftig zu klopfen. Ich nahm meinen langen, dunklen Umhang, der meine Uniform verbarg, und eilte hinaus.
    Wenig später setzte mein Flugboot auf dem Palast-Landeplatz auf. Ich hastete die Rampe hinunter und murmelte den Wachen im Vorübergehen das Losungswort zu. Im Garten war es kühl. Niemals war mir die dem Untergang geweihte Welt so schön erschienen wie in dieser Nacht, als ich in den kaiserlichen Gärten jene Grotte suchte, in der ich meine Angebetete schon einmal gesehen hatte.
    Ich war als erster dort. Ungeduldig lief ich in der schattigen Grotte auf und ab. Ich brauchte jedoch nicht lange zu warten. Durch die Dämmerung kam eine weißgekleidete Gestalt auf mich zu.
    »Thrala!«
    Meine Arme umschlossen ihren weichen Körper, und meine Lippen suchten ihren Mund. Aber Thrala befreite sich aus meinen Armen und wich vor mir zurück.
    »Was habe ich getan, Geliebte? Habe ich dich erschreckt?«
    Sie schüttelte den Kopf, und dann sah ich im Mondlicht, daß Tränen über ihre Wangen rannen.
    »Ich bin es, die zu tadeln ist, Garan.« Sie rang die Hände, und ihre Tränen flossen immer reichlicher. »Wie kann ich es dir nur sagen?«
    »Was ist geschehen, Liebste?« fragte ich besorgt.
    Sie schien sich ein wenig zu fassen. »Du hast nichts getan, Garan, nichts, das nicht gut und richtig gewesen wäre. Du und ich, wir werden wenigstens diese schöne Erinnerung haben, wenn – wenn ...«
    Jetzt zitterte ich, und Kälte drang mir bis ins Mark, denn irgendwie wußte ich, daß mir mein Glück versagt wurde.
    »Was ist es, das du mir zu sagen hast, Thrala?« fragte ich.
    »Ich bin nicht frei, zu leben und zu lieben nach meinem Wunsch, Garan. Nicht frei, die Freude im Leben zu wählen. Der Rat hat verfügt, daß ich zum Besten von Krand Thran angehören soll. Und nun erfahre das Ausmaß meiner Sünde: Ich war Thran bereits zugesprochen, als ich in den Wegen Anspruch erhob auf die Liebe, die du für mich in dir trägst. Ich gehöre Thran seit meiner Rückkehr vom Tempel des Lichts. Wende dich ab von mir, Garan! Es ist dein gutes Recht. Ich war schwach und habe unsere Liebe verraten.«
    Jetzt kroch die Kälte mir mitten ins Herz. »Du bist Thrans Gefährtin?«
    Thrala richtete sich hoch auf. »Nein. Noch glaube ich, daß es jemals so sein wird. Als ich dich zum erstenmal auf dem Schiff meines Vaters sah, als unsere Blicke einander begegneten und wir einander tief ins Herz sahen, da wußte ich, daß ich keinen anderen jemals wirklich zum Gefährten annehmen könnte. Denn du bist mein, Garan, und ich gehöre dir, obgleich Welten zwischen uns liegen. So ist es zuvor gewesen, und so wird es wieder sein. Als sie mir Thran aufdrängten, zögerte ich und hielt sie hin, immer wieder, in der Hoffnung, daß eines Tages das Schicksal uns hold sein würde. Und als wir zusammen in den Wegen standen, dachte ich, der Tod wäre gekommen, unserer verzweifelten Lage ein Ende zu setzen, und so sprach ich. Aber wir entkamen dem Tod, und das war das Ende all meines Planens. Heute wurde Thran erwählt, die Flucht von Krand anzuführen, und ich gehe mit ihm. Meine Pflicht ist mir grausam klargemacht worden. Ich muß auf die Liebe verzichten, Garan.«
    Ihre Stimme versagte ihr. Sie sank auf eine Bank und starrte mit blinden Augen auf die Bäume, die unser Versteck umgaben.
    Ich lachte auf, und die Bitterkeit dieses Lachens klang hart in meinen eigenen Ohren. »So muß der Soldat beiseite treten. So habt ihr entschieden, ihr Gelehrten. Nun, was ist, wenn der Soldat das nicht will, Thrala? Was ist, wenn ich Anspruch erhebe auf das, was mein ist, wie du sagst?«
    »Garan«, entgegnete sie fest, »Garan, ich habe schwer mit mir gerungen, und nun zwinge mich nicht, an diese Stunde mit mehr als Trauer zurückzudenken. Ich habe unsere Liebe befleckt, aber du würdest sie damit zerbrechen.«
    »Es tut mir leid. Ich lehne mich nicht länger auf, königliche Dame. Garan wird auf

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