Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit

Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit

Titel: Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
Vom Netzwerk:
ich bekam das Kinderstühlchen zugewiesen.
    „Sorry, Liebes“, sagte Mom, die meinen Blick bemerkt haben musste. „Das war das Einzige, was ich auf die Schnelle finden konnte.“
    „Ist schon gut“, beteuerte ich und vermied es, Mátyás anzusehen, der schadenfroh grinste.
    Als alle saßen, beugte mein Dad zum Gebet den Kopf nach vorn. Sebastian, Mátyás und ich zögerten noch, es ihm gleichzutun. Schließlich zuckte Sebastian und folgte Dads Vorbild. Damit waren nur noch Mátyás und ich übrig. Mein Vater, der neben mir saß, stieß mich mit dem Ellbogen an, also faltete ich die Hände und sah pflichtbewusst nach unten. Auf seine übliche, nur beiläufig fromme Art und Weise rasselte Dad das Tischgebet herunter: „Komm, Herr Jesus, sei unser Gast und segne, was du uns bescheret hast. Amen.“
    Alle sagten im Chor „Amen“, nur ich nicht. Ich murmelte: „Gesegnet seist du.“ Es war die traditionelle Wicca-Schlussformel. Mom warf mir einen erbosten Blick zu, aber ich würde nicht klein beigeben. Wicca war meine Religion, und ich hatte eine Göttin als Untermieterin in meinem Körper, die das beweisen konnte.
    Mein Dad verteilte die Crépes auf die Teller, Mom reichte die Brötchen herum. Niemand sprach ein Wort, zu hören war nur das Klirren und Klimpern, wenn Messer und Gabeln mit den Tellern in Berührung kamen.
    Da durch das Fenster nichts als die Schwärze der Nacht zu sehen war, erschien die Küche noch etwas gemütlicher. Die antike Deckenlampe bestand aus Mattglas, das Licht ließ die
Oberfläche des Tresens matt glänzen.
    Ich spürte, wie meine Zehen nervös zu wippen begannen. Hastig stopfte ich mir ein Stück Crépe in den Mund, um mich davon abzuhalten, eine meiner üblichen peinlichen Bemerkungen von mir zu geben, mit denen ich normalerweise versuchte, ein Tischgespräch in Gang zu bringen. Zumindest schmeckte das Essen köstlich. Mein Vater war ein guter Koch, und er hatte eines meiner Lieblingskochbücher aufgetrieben, The Ovens of Brittany , das zugleich der Name eines Restaurants war. Das war hier in Madison in den Siebzigern von einer Gruppe naturverbundener Hippies gegründet worden, die sich in Anspielung auf die Blumenkinder jener Zeit die „Blumenkohl-Kinder“ genannt hatten. Heute, in der Zeit von organischem Kaffee aus nachhaltigem Anbau, war das gar kein erwähnenswerter Gedanke mehr, aber es hatte sich um einen ersten Vorstoß gehandelt, um Dosenessen und Tiefkühlkost etwas entgegenzusetzen, der seiner Zeit um Jahrzehnte voraus gewesen war.
    „Lecker“, sagte ich schließlich, was ich für eine ziemlich unverfängliche Äußerung hielt.
    „Hmm“, stimmte Sebastian mir mit vollem Mund zu.
    „Sie sind ein exzellenter Koch, Mr. Lacey“, brachte Mátyás zustande, ohne dabei allzu sarkastisch zu klingen. Das Ganze wirkte fast schon normal, aber ich wusste, dass das nicht von Dauer sein würde.
    „So“, wandte sich Mom an Mátyás, „dann ist deine Mutter also auch ein Vampir?“
    Und schon war das Normale an der Unterhaltung über Bord gegangen.
    So unglaublich das auch war, sah Mátyás ausgerechnet mich an, da er nicht wusste, was er sagen sollte.
    Also antwortete ich für ihn: „Jetzt schon, aber zuvor war sie größtenteils tot gewesen. Du erinnerst dich?“
    „Dein Vater und ich, wir haben überlegt, wie das funktioniert. Ich meine ... also ... wir haben uns gefragt, ob wir möglicherweise keine Enkelkinder bekommen werden, wenn du einen Vampir heiratest.“
    Fast hätte Sebastian die Milch rausgeprustet, von der er gerade einen Schluck trank.
    „Perfektes Timing, Mrs. Lacey“, meinte Mátyás lachend.
    Mom ignorierte seinen Einwurf. „Wir können doch Enkelkinder von dir erwarten, nicht wahr?“
    Ich sah zu Sebastian, der immer noch bemüht war, seine Fassung wiederzuerlangen. Es half alles nichts. Er wurde um die Nase herum bloß noch blasser. „Sebastian und ich haben darüber noch gar nicht richtig gesprochen.“
    „Wenn die Möglichkeit besteht, dann solltet ihr darüber reden“, gab Mom zurück.
    Mein Vater konzentrierte sich unterdessen ganz auf seinen Teller und vermied jeden Blickkontakt mit mir. Es war nicht zu übersehen, dass er sich zu diesem Thema nicht äußern
wollte.
    Mátyás lachte leise vor sich hin, während er ein Stück Brötchen in die Spinatsoße tunkte. „Wenn die beiden heiraten, werden Sie ja auf jeden Fall einen Stiefenkel bekommen“, verkündete Mátyás und tippte sich auf die Brust. „Sie könnten dann sonntags mit mir in

Weitere Kostenlose Bücher