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Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit

Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit

Titel: Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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dirigierte mich zurück ins Wohnzimmer zum Kamin.
    Ehe ich beteuern konnte: „Mir geht’s gut, Mom“, hatte sie mich schon in die Decke gewickelt und vor das Kaminfeuer gesetzt. Sie schnalzte mit der Zunge, als sie die Bisswunde am
Halsansatz bemerkte.
    „Verdammt“, fluchte Dad, der uns ins Wohnzimmer gefolgt war. „Hat dich ein Wolf gebissen oder was?“
    „Das war nur Papa“, sagte Mátyás, der es sich auf dem Sofa bequem gemacht hatte.
    Oben knallte etwas auf den Boden.
    „Oh, sieh dir nur deinen Arm an, mein Junge!“, rief meine Mutter und zog den zerfetzten, blutigen Ärmel hoch, um einen Blick auf die Wunde zu werfen. Sie schüttelte den Kopf. „Ich werde das mit warmem Wasser säubern. Habt ihr irgendeine antibakterielle Salbe im Haus?“
    „Ist alles im Medizinschrank“, antwortete ich und wollte aufstehen, aber mein Vater streckte sofort die Hand aus.
    „Ich erledige das schon“, sagte er. „Erzähl du lieber deiner Mutter, was passiert ist.“ Während er zur Treppe ging, flackerten kurz die Lampen. Er blieb stehen und drehte sich zu uns um. „Wisst ihr, manchmal glaube ich, in diesem Haus spukt es.“
    „Tut es auch“, antworteten Mátyás und ich gleichzeitig.
    Er sah mich an und rief dann: „Verhext! Du schuldest mir ’ne Coke.“
    „Was redest du denn da?“, wollte ich irritiert wissen.
    „Du darfst so lange nicht reden, bis er deinen Namen sagt, Liebes“, erklärte meine Mutter beiläufig, da sie immer noch mit Mátyás’ Ärmel beschäftigt war. Ich konnte beobachten, wie ihre Finger die ausgefransten Ränder seines Shirts zu glätten versuchten, als wollten sie lieber jetzt als gleich zur Nähnadel greifen und den Schaden beheben. „Habt ihr das Jinx-Spiel denn in der Schule nie gespielt?“
    „Den Gefallen werde ich ihm nicht tun“, erklärte ich grinsend. „Dann würde er mich nie wieder ein Wort reden lassen.“
    „Allerdings“, knurrte Mátyás, aber das Streitsüchtige war aus seiner Stimme verschwunden. Wir waren wieder zu unserem gefälligen Austausch harmloser Sticheleien zurückgekehrt.
    Oben schlugen einige Türen zu, und ich hörte zuerst meinen Vater und gleich darauf Sebastian fluchen, wenn auch in einer anderen Sprache. Überall im Haus flackerten Lampen.
    „Wenn das kein Geist ist“, sagte Mom, „dann habt ihr hier ein großes Problem mit den elektrischen Leitungen.“
    „Es ist ein Geist“, versicherte ich ihr.
    Mátyás zog den Patchwork-Quilt von der Rückenlehne des Sofas, was ihn mit einer Hand einige Mühe kostete, doch Mom untersuchte immer noch den anderen Arm. Dennoch gelang es ihm, die Decke auszuschütteln und über seine Beine zu legen. „Ich glaube nicht, dass Papa sich gegen Benjamin durchsetzen kann“, meinte er.
    Wie als Antwort darauf flogen ein paar Bücher zu Boden. „Raus aus meinem Zimmer!“, hörte ich Sebastian brüllen. Ich hatte eine vage Ahnung, was Benjamin im Wintergarten anstellte, der zugleich als Sebastians okkulte Bibliothek herhielt. „Okay, du gewinnst!“
    Mátyás und ich sahen uns an, meine Mutter schaute zur Treppe. „Was ist da oben los? Glen? Bist du irgendwo, wo du nichts zu suchen hast?“
    Dad kam die Treppe heruntergelaufen. In einer Hand hielt er eine Tupperdose, in der sich Mullbinden und antibiotische Salben befanden. „Jesus Christus, Estelle, ich sag dir, da oben
tobt ein übernatürlicher Kampf.“
    Meine Mutter richtete sich auf und griff nach der Dose. „Was redest du denn da?“, fragte sie kopfschüttelnd.
    „Kannst du dich an diese schwebenden Lichter in Poltergeist erinnern? Genauso ist das da oben, nur in echt. Und in diesem Haus hier.“ Mein Dad klang so, als hätte er einen großen Schreck bekommen.
    „Benjamin ist eigentlich ganz harmlos“, warf ich hastig ein, während ich meine Zehen näher ans Feuer hielt und hin und her bewegte.
    „Außer, jemand betritt Vivians Zimmer“, meinte Mátyás.
    „Wer ist Vivian? Und wer ist Benjamin?“, wollte Dad wissen. „Wie viele Leute leben eigentlich in diesem Haus?“
    „Vivian ist tot, und Benjamin ebenfalls. Ich habe euch von ihm erzählt“, sagte ich, aber sie konnten sich beim besten Willen nicht daran erinnern. Also erzählte ich ihnen die Geschichte vom Axtmörder noch einmal, wobei Mátyás die eine oder andere Bemerkung einwarf, was in erster Linie dem Zweck diente, aus dem Ganzen eine gute Gruselgeschichte zu machen. Wir waren gerade im Begriff, die Story zum krönenden Abschluss zu bringen, da kam Sebastian nach unten,

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