Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit
vorbei.
„Wir brauchen seine Hilfe“, flüsterte ich diesem zu. „Oh, und es könnte sein, dass ich ihm ein Honorar versprochen habe, wenn er Teréza hilft.“ Im Stillen fragte ich mich, wie es William wohl gelungen war, Parrish zum Herkommen zu bewegen. Hatte er wirklich seine Meinung geändert und war nun bereit, Terézas Führung zu übernehmen?
„Was?“, fauchte Sebastian.
„Lass uns später darüber reden“, schlug ich vor und deutete mit einer Kopfbewegung auf unsere Gäste.
Er schüttelte ungläubig den Kopf, ließ das Thema aber für den Moment auf sich beruhen.
Ich stellte Parrish den anderen vor, dann ließ er sich auf dem Sofa nieder und nahm die Flasche an, die Smitty ihm hinhielt. Sein Blick wanderte zu Teréza. „Die schlafende Schönheit, wie?“
„Ein heimliches Monster“, widersprach Smitty und hob den Arm, um seine Bisswunde zu zeigen. „Sie hat mich gebissen! Wie ein verdammter Vampir.“
Parrish warf Sebastian und Mátyás einen wissenden Blick zu. „O ja, mit diesen Vampiren muss man wirklich vorsichtig sein, nicht?“
„Du solltest die Wunde säubern, Mann“, meinte William zu Smitty. „Der menschliche Mund steckt voller Keime und Erreger.“
„Ich kippe einfach ein bisschen Alkohol drauf, scherzte Smitty.
Meine Mutter, die ein untrügliches Näschen für peinliche Situationen hatte, seufzte aus tiefstem Herzen. „Ich kann es einfach nicht fassen, dass Vampire tatsächlich existieren. Und Hexerei funktioniert auch noch! Da bete und bete ich, und bekomme ich von Gott eine Antwort? Nein. Und meine Tochter macht nur ein Mal 'Buh', und schon kann sie irgendeiner Göttin einen Befehl erteilen.“
Izzy tätschelte tröstend Moms Knie.
„Und Zombies gibt’s auch“, warf Marlena ein. „Meine Schwester ist an der Uni mal zwei Wochen lang mit einem Typen ausgegangen, bis sie auf einmal bemerkte, dass der total wiederbelebt war.“
„Aber Werwölfe existieren nicht, glaube ich“, erklärte William.
„Elfen gibt’s aber“, wandte Larry ein. „Ich kenne eine ganze Truppe von denen.“
„Herzchen, du bist mit jeder Elfe in Wisconsin ausgegangen“, zog Walter ihn auf.
Alle mussten lachen, die angespannte Atmosphäre war verflogen. Danach floss der Wein in Strömen. Mátyás und Izzy kuschelten auf der Couch, Dad schlief wieder ein, und - o Wunder - Parrish, Mátyás und Sebastian verbrachten den ganzen Abend gemeinsam in einem Raum, ohne sich gegenseitig umzubringen. Irgendwann nach Mitternacht komplimentierten wir die Gäste aus dem Haus, lediglich Parrish blieb, weil ich darauf bestand. Gemeinsam standen wir da und betrachteten Teréza, die reglos auf der Couch lag.
„Kann sie bei dir bleiben?“, fragte ich meinen Vampir-Ex. „Es ist so, dass sie vor der Sonne geschützt werden muss.“
Parrish runzelte die Stirn. „Tatsächlich?“
Sebastian nickte.
„Ja, tatsächlich“, bestätigte Mátyás.
„So, so“, sagte Parrish. „Dann hat sich also ein anderer Vampir an ihr zu schaffen gemacht?“
Ich schlug ihm auf den Arm. „Parrish, bitte. Mach es doch anstelle eines Hochzeitsgeschenks, ja?“
Das schien ihn zu erweichen, und er betrachtete Teréza genauer. „Auf eine so schöne Frau aufzupassen, wäre keine so schreckliche Belastung.“
Sebastian knurrte daraufhin, und mir ging vor Eifersucht ein Stich durchs Herz, obwohl ich nicht so hätte reagieren sollen.
Ich musste zugeben, dass Teréza jetzt viel besser aussah. Als sie im Torpor lag, hatte Mátyás sie hinter unserem Rücken gebadet und ihr die Haare gewaschen. Er hatte sich heimlich von mir frische Kleidung für seine Mutter geborgt, die allerdings nicht so gut saß, weil ich um die Hüften herum etwas ... na ja, sagen wir: großzügiger ausgestattet war. Eigentlich sah sie jetzt aus wie eine ganz normale Frau, ausgenommen natürlich dieser irre Blick, der ihr immer in die Augen trat.
„Du redest von meiner Mutter“, protestierte Mátyás.
„Trotzdem ist sie eine schöne Frau“, sagte Parrish. „So was ist keine Schande.“
„Wenn du sie auch nur ein Mal anfasst“, warnte er ihn, „werde ich dich in jedem deiner Träume heimsuchen.“
Parrish warf mir einen Blick zu, als suchte er jemanden, der ihm das übersetzen konnte.
„Er ist der böse schwarze Mann, er wird dich im Traum verfolgen“, erklärte ich ihm. „Und Sebastian und ich werden dich im wahren Leben verfolgen.“
„Verstehe“, erwiderte er und sah uns der Reihe nach an. „Schön, dass ich so geliebt
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