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Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Titel: Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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gewesen, doch er sollte auch nichts weiter bewirken, als die Kräfte zu vertreiben, die mir das Leben schwermachten.
    Schließlich verwischte ich den Kreis um mich herum in der entgegengesetzten Richtung, in der ich ihn gezogen hatte. Die freigesetzte Energie und die Kälte ließen mich schaudern, und ich stand auf, um zum Wagen zurückzukehren.
    Irgendwie hatte ich doch einen Strafzettel bekommen. Leise fluchend zog ich ihn unter dem Scheibenwischer hervor, dann folgte ein zweiter Fluch, als mir auffiel, dass auf Sebastians Telefon ein Symbol aufblinkte. Eine Nachricht war eingegangen. Trotzdem wertete ich das als ein gutes Zeichen, denn Sebastian war freigelassen worden, und ich musste ihn nur noch abholen.
    Sebastian machte einen ziemlich aufgebrachten Eindruck, als ich vor dem Büro der Einwanderungsbehörde anhielt.
    Außerdem sah er so aus, als wäre ihm kalt.
    Zwar wusste ich, das Wetter machte ihm nichts aus, dennoch lief mir aus Mitgefühl ein Schauer über den Rücken, als ich ihn ohne Mantel an der verschneiten Ecke stehen sah.
    »Irgendwen werde ich umbringen«, erklärte er entschlossen, als er auf dem Fahrersitz Platz nahm, nachdem ich einen Parkplatz gefunden hatte und zur Seite gerückt war.
    »Ja?« Er konnte das durchaus ernst meinen, immerhin war er ein Vampir.
    Sebastian fuhr los. Die Bürogebäude der Downtown tauchten die engen, belebten Straßen in lange Schatten. Das Grollen von Motoren und das Klingeln der Stadtbahn drangen trotz der geschlossenen Fenster ins Wageninnere.
    »Ja, und ich glaube, ich werde mit diesem James Dingsda anfangen und anschließend den Illuminati-Aufpassern das Leben aussaugen.«
    »Wieso?« Nicht dass ich was dagegen gehabt hätte, aber ich wollte einfach nur den Grund wissen.
    »Weil ich davon überzeugt bin, dass jemand das Heimatschutzministerium auf alle möglichen >Unregelmäßigkeiten< in meinem Lebenslauf aufmerksam gemacht hat, und James Dingsda ist momentan mein einziger Stalker. Als ich die Typen vom Heimatschutz nach ihren Quellen befragt habe, wurden sie alle ziemlich nervös, so als wäre es ihnen peinlich, dass sie auf irgendwelche bescheuerten Verschwörungstheorien reingefallen sind. Das war ganz bestimmt James.«
    »Er gehört zum Grünen Strumpfbandorden oder wie das heißt, nicht zu den Illuminati«, korrigierte ich ihn und drehte die Heizung etwas höher, da sich Eis an den Härchen an Sebastians Unterarmen gebildet hatte.
    Er reagierte auf diese Neuigkeit so überrascht, dass er fast in entgegengesetzter Richtung in eine Einbahnstraße gefahren wäre. Natürlich konnte einem das in der Downtown von Minneapolis schnell passieren, immerhin schien jede zweite Straße mit einem Einfahrt verboten -Schild versehen zu sein. »Der Orden des Grünen Strumpfbands?«, platzte er heraus.
    »Das hat er gesagt. Wieso? Ist das was Schlimmes?«, wollte ich wissen.
    »Nein, es ist nur eigenartig.«
    Ich konnte es nicht ausstehen, dass ich immer diejenige war, die solche Fragen stellen musste, doch ich war wirklich nicht auf dem Laufenden, was die diversen Verschwörungen
betraf. Monster und Magie, ja, da kannte ich mich aus. Aber ich hatte keine Ahnung, wer JFK erschossen hatte und was mit Atlantis passiert war. »Was ist dieser Orden des Grünen
Strumpfbands eigentlich? Will ich das überhaupt wissen?«
    »Das ist ja das Eigenartige. Das sind nur Ritter, weißt du?«
    »Ritter? So wie König Artus?«
    »Na ja, König Artus war ein König, aber so in der Art.«
    »Oh, danke, dass du mich auf diesen feinen Unterschied hinweist«, sagte ich spitz und seufzte innerlich angesichts dieser Pedanterie. Dann jedoch lächelte ich ihn an, um meine
Worte etwas abzumildern. »Dann erklär mir Folgendes: Warum sollte ein Ritter geschworen haben, dich zu beschützen?«
    »Das wäre albern. So was würde niemand machen.«
    »Tja, aber James sagt, dass er das getan hat«, merkte ich an, obwohl ich mir in diesem Moment nicht mehr so sicher war, wie er das noch mal genau formuliert hatte. Nur sein »Stets
zu Diensten, Lady« klang mir noch in den Ohren.
    »Dann ist er verrückt.«
    Was ich darauf erwidern sollte, wusste ich nun wirklich nicht, vor allem weil es sehr wahrscheinlich der Wahrheit entsprach. In gewisser Weise würde es eine Erleichterung sein, denn von einem Verrückten verfolgt zu werden, war eine ziemlich gewöhnliche Sache, wenn man überlegte, was sich sonst so alles in unserem Leben abspielte. Vielleicht zeigte der Umkehrzauber ja bereits Wirkung.
    Die Sonne

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