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Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Titel: Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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Haar war so weiß wie Schnee, und an ihrer Nasenspitze hielt sich ein winziger Tropfen aus gefrorenem Wasser. Wind umwehte ihre Füße und ließ den braunen Pelzumhang aufwallen.
    Es gab keinen Zweifel daran, dass sie nicht von dieser Welt war, vor allem als ihr Hund, vom Heulen einer Windböe begleitet, Gestalt annahm und ein Gejaule anstimmte, das die Seele erzittern ließ.
    Die meisten Anwesenden waren über ihr plötzliches Auftauchen so verblüfft, dass sie gar nicht daran dachten, die Flucht zu ergreifen. Aber mit der Ankunft des Hundes und mit dem Ertönen seines höllischen Gejaules schritten alle zur Tat - in den meisten Fällen in der Form, dass sie davonrannten.
    Einige Leute liefen zum Haus, andere machten einen Satz in Richtung der Büsche, um dort Schutz zu suchen. Schreiend und brüllend löste sich die Menge auf. Sebastian fasste meine
Hand und begann, mich hinter sich herzuziehen, um den Wagen zu erreichen.
    »Ich wusste, sie kommt zurück«, knurrte er. Ich sah, wie seine Fangzähne aus Frust zum Vorschein kamen.
    Anders als ich, konnte er übermenschlich schnell laufen. Der Boden unter meinen Füßen war uneben, und obwohl Sebastian mir zu helfen versuchte, wurde ich durch seinen Griff tollpatschig nach vorn gerissen. Wie eine Heldin in einem schlechten Horrorfilm konzentrierte ich mich ganz darauf, nicht der Länge nach hinzufallen, was ziemlich schwierig war, da ich den Atem von Fonns Hund in meinem Nacken spürte.
    Irgendwie schafften wir es dennoch bis zum Wagen. Ich wollte mich aus Sebastians Griff lösen, um auf die Beifahrerseite zu laufen, doch da legte er einen Arm um meine Taille. Er riss die Tür auf und wuchtete mich ziemlich würdelos über den Fahrersitz hinweg auf die andere Seite. Meine Beine schlugen gegen den Wahlhebel, und ich landete mit dem Gesicht auf dem Polster. Gleichzeitig hörte ich einen Hund winseln. Gerade hatte ich mich einigermaßen so hingesetzt, wie man für gewöhnlich in einem Auto sitzt, da wurde die Wagentür zugeworfen. Ein mit Eis überzogener Sebastian rammte den Schlüssel ins Zündschloss und startete den Motor, und noch während ich den Gurt anzulegen versuchte, schoss unser Wagen bereits aus der Parklücke.
    »Also das«, erklärte er einige Minuten später, als er mit Vollgas auf den Highway fuhr, »lief ziemlich exakt so ab, wie ich es erwartet hatte.«
    »Wie meinst du das? Vor wenigen Minuten warst du noch froh, auf diese Party zu gehen.«
    »Das war ich auch. Ich hätte daran denken sollen, dass das nie von Dauer ist«, erklärte er und schüttelte den Kopf, sodass ein Hagel aus Eiskristallen durch den Wagen flog.
    Ich wischte weiße, wässrige Schneeflocken von meinen Ärmeln. War das fair? Vermutlich ja, aber trotzdem gefiel mir seine Bemerkung nicht. »Nie ist übertrieben«, murmelte ich.
    »Aber nicht sehr.« Er strich sich durch sein langes Haar, um es von Schneeresten zu befreien. Dann schaute er in den Rückspiegel und fuhr ein wenig langsamer. »Wenigstens glaube ich, dass wir sie diesmal abgehängt haben.«
    Ich drehte mich um und sah aus dem Rückfenster. Weder eisige Höllenhunde noch irgendwelche Dämonen waren dort zu entdecken. »Das ist eigenartig«, sagte ich und wandte mich wieder nach vorn um. »Es war irgendwie ziemlich leicht, findest du nicht? Wir konnten einfach davonfahren.«
    »Genau genommen habe ich zuvor noch mit einem riesigen Hund kämpfen müssen, aber du hast recht. Und ehrlich gesagt sollten wir froh darüber sein. Ich will nur noch zurück ins Hotel und duschen.«
    Oooh, was war er schlecht drauf.
    Ich saß schweigend da und sah aus dem Fenster zum Mond empor, den wir nun doch nicht hatten anbeten können und der auf den Häusern entlang des Highways wie ein Stein von Dach zu Dach zu hüpfen schien.
    »Hast du das eigentlich ernst gemeint?«, fragte ich und kam auf eine Bemerkung Sebastians zu sprechen, die mich am Abend zuvor in der Buchhandlung ins Grübeln gebracht hatte. »War dein Leben tatsächlich normaler, bevor du mich kennengelernt hast?«
    »Oh, ganz entschieden«, antwortete er, ohne zu zögern.
    »Wirklich? Aber du bist doch ein Vampir«, betonte ich.
    »Danke, dass du mich darauf hinweist, doch abgesehen von der Tatsache, dass ich tot bin und Blut trinke, führe ich eigentlich ein ziemlich durchschnittliches Leben.«
    »Nicht in meinen Augen, Darling«, erwiderte ich und lächelte ihn an.
    Ohne den Blick von der Fahrbahn zu nehmen, erwiderte er mein Lächeln. »Du weißt, wie ich das meine. In erster

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