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Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Titel: Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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wenig verlegen strich ich über meine kurzen Haare, während ich noch weiter hinter Courtneys Prozession zurückfiel, da ich das große Gedränge vermeiden wollte.
    Musik lief zwar nicht, aber es ging auch so laut genug zu. Jeder unterhielt sich aufgeregt mit irgendwem, und hin und wieder war aus irgendeiner Ecke lautes Gelächter zu hören.
    Ich fühlte mich sehr ausgeschlossen. Ich hatte eine große Reaktion erwartet, doch stattdessen schlugen mir nur unverhohlenes Desinteresse oder ratlose Blicke entgegen. Sebastian hatte recht gehabt. Meine alte Clique hatte den Blick nach vorn gerichtet und mich dabei vergessen. So wie fast überall in Minneapolis mit seiner veränderten Landschaft kam ich mir auch hier fehl am Platz und verlassen vor.
    Sebastian drehte sich immer wieder um; er versuchte, mich in der Menge zu entdecken. Doch ich geriet mehr und mehr außer Sichtweite, gleichzeitig hoffte ich, ein vertrautes Gesicht zu sehen, irgendeinen Hinweis darauf, dass ich in dieser Welt keine völlige Fremde war.
    Lilith regte sich beschützend in meinem Inneren.
    Als hätte SIE damit Athenas Eifersucht geweckt, legte die ihre Kraft um meine Schultern. Diese Kombination löste bei mir nur noch größeres Unwohlsein aus, und ich setzte mich abrupt auf ein Sofa.
    »Na, wenn das nicht Garnet Lacey ist! Unter deinem nuttigen Make-up hätte ich dich fast nicht wiedererkannt, aber eigentlich hätte ich so was ja erwarten müssen. Bekennst du endlich Farbe, Mädchen?«
    Vor mir stand natürlich Liza. Meine ehemalige gute Freundin, der ich Larkin weggenommen hatte. Jetzt sollte ich wohl doch das große »Hallo« bekommen, das ich hatte haben wollen.
    Ich wünschte, Larkin hätte erwähnt, dass Liza auch hier sein würde. Dann wäre ich nämlich auf keinen Fall hergekommen, ganz gleich, wie übel unser Hotelzimmer aussah. Wo war dieses Wiesel von Larkin eigentlich? Ihm würde ich noch gehörig meine Meinung sagen, wenn ich ihn irgendwo entdeckte!
    »Oh, hi, Liza«, gab ich zurück und zuckte innerlich zusammen, da ich damit rechnete, dass sie jeden Moment ihren Zorn auf mich entlud.
    Liza hatte sich in den Jahren seit meinem Umzug nach Madison kaum verändert. Sie war immer noch schlank, wenn auch um die Hüften etwas fülliger, so als hätte das Trauma
vom Ende ihrer Beziehung sie dazu getrieben, noch spät am Abend jede Menge Familienpackungen Eis zu verputzen. Ihr Haar trug sie jetzt länger, die dunkelbraunen Locken reichten ihr bis auf die Schultern und waren mit kastanienfarbenen Strähnen durchsetzt. Diese Frisur stand ihr gut, ganz ehrlich, und ich wünschte, ihr Gesicht wäre nicht so vor Wut gerötet
und verzerrt gewesen, dann hätte ich ihr das nämlich sagen können.
    »Überrascht es dich, mich hier zu sehen?«
    »Ich hätte nie herkommen sollen«, gestand ich ihr. »Es tut mir wirklich leid.«
    Lizas Miene wurde nur noch finsterer. »Was denn? Kein >Ach, komm, das ist doch schon ewig herEr war für dich sowieso nicht der RichtigeLeck mich    Waren das die Dinge, die ich damals in einer solchen Situation gesagt hätte? Ich konnte mich nicht daran erinnern, dass ich jemals solch ein Miststück gewesen sein sollte.
    Lilith regte sich wohlig in meinem Bauch, fast so wie ein tiefer, zufriedener Seufzer. Hatte die Königin der Hölle mich deshalb ausgewählt?
    »Nein«, gab ich zurück und schüttelte heftig den Kopf, um diesen Gedanken von mir zu weisen, ich könnte jemals so gehässig gewesen sein. »Nein, so bin ich nicht.« Als Liza daraufhin fragend eine Augenbraue hochzog, fügte ich an: »Nicht mehr. Es ist zwar wirklich schon ewig her, aber es tut mir trotzdem leid. Ich wollte dir niemals wehtun. Ich wollte niemandem wehtun.«
    Sie stemmte die Fäuste in die Hüften. »Tja, vielleicht hättest du dir das überlegen sollen, bevor du mein Leben in einen Scherbenhaufen verwandelt hast.«
    Vielleicht sollte ich grundsätzlich mehr überlegen, bevor ich irgendetwas unternahm. Vielleicht brauchte ich ein T-Shirt mit dem Aufdruck: Was würde Athena an meiner Stelle tun?
    »Du hast recht«, stimmte ich ihr zu, während ich mich dem drängenden Verlangen widersetzte, mich irgendwo zu verkriechen. Was sollte ich sonst noch sagen? Liza schien über
meine Reaktion verblüfft zu sein, und so stand sie nur da und starrte mich an, als hätte sie mich noch nie zuvor gesehen.
    »Verdammt richtig«, murmelte sie. Ihre Wut schien zu verrauchen.
    Während meine Daumen nervös auf meinem Schoß umherzuckten,

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