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Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Titel: Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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verspürte ich den Wunsch, sie nach gemeinsamen alten Freunden zu befragen oder herauszufinden, was sich in ihrem Leben so getan hatte. Da ich wusste, dass solche belanglosen Gesprächsthemen mit ihr völlig ausgeschlossen waren, kam mir diese ganze Situation nur noch peinlicher vor. Liza anzustarren, machte einfach keinen Spaß.
    Auch wenn sie den direkten Fluchtweg blockierte, entschied ich mich, ein wenig unbeholfen seitlich von der Couch wegzugehen, um Liza zu entkommen. »Ich muss nach Sebastian sehen und herausfinden, ob mit ihm alles in Ordnung ist. Vielleicht können wir ja später noch ein bisschen quatschen. Bis dann.«
    Gleich darauf quetschte ich mich trotz meiner Abneigung, mit anderen Leuten in Körperkontakt zu treten, durch die Menge und bahnte mir einen Weg in Richtung Küche. Liza ließ ich hinter mir zurück, ihre Erwiderung auf meine Worte konnte ich nicht hören, und ich wollte auch gar nicht wissen, was sie zu sagen hatte. Ich wollte mich nur verstecken.
    Natürlich war mir klar, dass ich ihr nicht auf Dauer entwischen konnte. Jetzt, da Liza mich wiedererkannt hatte, würde sich schnell herumsprechen, wer diese scheinbare Fremde in Wahrheit war. Ich entdeckte das Badezimmer, das wundersamerweise frei war, zog mich dorthin zurück und schloss die Tür hinter mir ab.
    Oh, was war das für ein Mist.
    Die meisten Leute schienen das damalige Drama vergessen zu haben, nicht aber die beiden Personen, die davon unmittelbar betroffen gewesen waren, und das machte es nur noch schlimmer.
    Courtneys Badezimmer war ein Farbanschlag auf die Augen. Obwohl es nur ein kleiner Raum war, hatte sie die Wände in Hellblau gestrichen und alles mit fröhlichen kleinen Cartoonfischen verziert. Die Fische fanden sich auf dem Duschvorhang, die Zahnbürstenhalter hatten Fischform, und das Nachtlicht hatte das Aussehen eines Seeteufels, der zu leuchten begann, sobald man die Deckenlampe ausschaltete.
    Ich setzte mich auf den Toilettendeckel, der mit einem flauschigen gelben Bezug bedeckt war, und sah mit leerem Blick auf den rosa Läufer, auf dem sich weitere Fische fanden. Unwillkürlich musste ich lächeln, obwohl ich bestimmt immer noch mürrisch dreinschaute. Sobald mir Larkin in die Finger geriet, würde ich ihn dafür zur Schnecke machen, dass er mich so ins offene Messer hatte laufen lassen. Vor allem weil er es auch noch vorgezogen hatte, nicht auf der
Party zu erscheinen. Zumindest hatte ich ihn bislang nirgends entdecken können. Trotzdem war es ein Schock gewesen zu hören, was Liza als Reaktion von mir erwartet hatte. War ich damals, als ich noch hier lebte, tatsächlich so gemein und gedankenlos gewesen?
    Mein Bild von meinem damaligen Ich hatte mehr mit Naturfasern und einem einfachen Leben zu tun, nicht aber mit all diesen Skandalen und Dramen. Doch wenn ich genauer darüber nachdachte, wer ich mal gewesen war, dann tauchte da immer Parrish auf ... und Larkin ... und ich konnte mühelos noch ein Dutzend weitere dubiose Entscheidungen aufzählen, mit denen ich das Chaos in mein Leben eingeladen hatte.
    Vielleicht hatte Sebastian ja recht, und es war tatsächlichetwas an mir, das diese speziellen Krisen anzog. Ich musste da nur an das eine Mal denken, als ich versehentlich einen Dschinn beschworen und der Zirkel zwei Monate gebraucht hatte, um ihn ausfindig zu machen, damit er auf die andere Seite zurückgeschickt werden konnte. Oh, ja, und dann diese Elfen, die ich für so niedlich gehalten hatte. Bei der Gelegenheit hatte ich erfahren müssen, dass die irischen Tuatha de Dannan in Wahrheit Götter waren, mit denen man sich besser nicht einließ. Wer hätte das gedacht?
    War es da noch ein Wunder, dass auf meinen Hilferuf ausgerechnet eine Göttin geantwortet hatte, die für Tod und Zerstörung bekannt war?
    Lilith wärmte meine Haut mit einem sanften Kribbeln, als wollte SIE mich trösten.
    Ich ignorierte SIE. Wie konnte ich mich selbst nur so falsch wahrgenommen haben? Ich dachte immer, ich wäre von der harmlosen Sorte, und dann stellte sich heraus, dass ich in
Wahrheit eine Spur der Zerstörung hinterließ, von der ich nicht einmal etwas geahnt hatte!
    Ich saß da, die gefalteten Hände zwischen die Knie geklemmt, den Kopf nach vorn gebeugt. Lilith war keine Hilfe. SIE machte alles nur noch schlimmer und ließ meiner angeborenen Dummheit verheerendere Konsequenzen folgen als das, was ich selbst anrichtete.
    Nachdenklich betrachtete ich den Findet Nemo -Zahnbürstenhalter. Vor meinem geistigen Auge sah ich

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