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Garten des Lebens

Garten des Lebens

Titel: Garten des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Macomber
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und fühlte sich elend.
    “Wir sollten nicht darüber nachdenken, wer wie viel Schuld hat”, entgegnete Joe. “Wir müssen unsere Kraft im Moment auf Chrissie konzentrieren.”
    Susannah legte die Hand an die Stirn und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. Durch das Handy hörte sie Stimmen im Hintergrund. Joe sagte etwas, das sie nicht verstehen konnte.
    “Suze, hör mir zu, ich muss wieder an die Arbeit.”
    “Okay. Aber, Joe …”
    “Ich muss zu meinem Patienten. Ich ruf dich später wieder an, okay?”
    “Natürlich.”
    Susannah legte auf und verstaute ihr Handy wieder in der Tasche. Als sie aufsah, erblickte sie ein Pärchen, das im Park spazieren ging. Sie beobachtete, wie der Mann die Frau gegen einen Baum schob und anfing, sie zu küssen. Seine Hände glitten gierig und besitzergreifend über ihren Körper. Susannah runzelte die Stirn. Dieses Verhalten war in der Öffentlichkeit eindeutig unangebracht.
    Und plötzlich erkannte Susannah den Mann. Es war Troy Nance – mit einer anderen Frau. Susannah blickte noch einmal genauer hin, um sicherzugehen.
    Dies war eine wunderbare Möglichkeit, ihrer Tochter zu beweisen, dass man Troy nicht trauen konnte. Da Chrissie nicht bei ihm war, hielt sie sich höchstwahrscheinlich zu Hause auf. Alles, was Susannah tun musste, war, ihre Tochter zu holen, in den Park zu bringen und sie mit eigenen Augen sehen zu lassen, was für ein Mensch Troy wirklich war. Es Chrissie nur zu erzählen würde nicht funktionieren, denn sie würde Susannah kein Wort glauben.
    Susannah startete den Motor und zirkelte ihren Wagen aus der Parklücke. Eilig fuhr sie zur Chestnut Avenue und betete, dass Troy und diese Frau noch da sein würden, wenn sie mit Chrissie zurückkam.
    Doch ihre Tochter war gar nicht zu Hause.

32. KAPITEL
    N ach ihrem Besuch bei der Detektivin hatte Carolyn Susannah am Haus ihrer Mutter abgesetzt und war gleich darauf zum Sägewerk gefahren. Von dort aus rief sie bei
Kettle Falls Landscaping
an und hinterließ eine Nachricht für Dave Langevin, mit der Bitte um Rückruf. Sie wollte ihn zum Abendessen einladen.
    Der Abend mit Dave am vergangenen Samstag war der schönste, romantischste Abend in ihrem ganzen Leben gewesen. Sie hatte Susannah nicht viel über ihr Rendezvous mit Dave erzählt. Carolyn wusste einfach nicht, wie sie jemandem erklären sollte, dass sie sich nie zuvor so geschätzt, so begehrt gefühlt hatte. Und dabei hatte Dave sie bisher kaum berührt.
    Nicht, dass sie oder er es nicht gewollt hätten. Die Anziehung zwischen beiden war ungeheuer stark. Und seine Zurückhaltung lag ganz sicher nicht daran, dass er sich nicht zu ihr hingezogen fühlte.
    Dennoch hatte Carolyn noch immer leise Zweifel, ob sie sich auf eine Affäre mit ihm einlassen sollte. Dave war, wie er selbst sagte, ein rastloser Mensch. Er hatte nie erzählt, warum er stets von einem Ort zum nächsten zog, oder was genau ihn in diese Gegend verschlagen hatte. Überhaupt war er überaus zurückhaltend und verschlossen. Nie stellte er ihr Fragen, nie erzählte er von sich. Dennoch fühlte Carolyn sich mit einer überwältigenden Intensität zu ihm hingezogen.
    Am Ende des Tages erklang das Feierabendsignal und riss Carolyn aus ihren Gedanken. Innerhalb von Minuten strömten die Männer zum Ausgang, mit ihren Lunchboxen in der Hand. Auch Dave würde nun Feierabend machen, würde im Büro die Aufträge für den nächsten Tag erhalten und damit auch ihre Nachricht. Er hatte kein Handy, sonst hätte sie ihn direkt angerufen.
    Carolyn war ungeduldig. Ob er ihre Einladung wohl annehmen würde? Sie wartete noch eine halbe Stunde im Büro auf seinen Rückruf, dann entschloss sie sich, nach Hause zu fahren.
    Sie fühlte sich deprimiert. Diese Sehnsucht nach einem Mann zu spüren – einem ganz bestimmten Mann – war ein neues und unangenehmes Gefühl für sie. Dave hatte gesagt, dass er fürchtete, ihr wehzutun, obwohl es ihn mehr zu beunruhigen schien als Carolyn selbst. Mit einem Mal war sie überzeugt davon, dass er sich nicht melden würde. Dass er seine Entscheidung schon getroffen hatte.
    Gegen sieben Uhr hatte sie das Warten aufgegeben. Barfuß, mit roten Caprihosen und einem ärmellosen rot karierten Top bekleidet, sprengte sie ihren Garten und versuchte, sich auf das sinnliche Gefühl des Grases unter ihren nackten Füßen, die Sonnenstrahlen auf ihren bloßen Armen und den schweren Duft der alten Rosen zu konzentrieren.
    Zwei große Steaks lagen auf der Küchenanrichte, und ein

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