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Garten des Lebens

Garten des Lebens

Titel: Garten des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Macomber
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hohem ideellem Wert. Es gab nichts, was man wirklich zu Geld machen konnte, aber woher sollte der Einbrecher das wissen.
    “Ist Ihnen außerdem noch etwas Ungewöhnliches aufgefallen?”, fragte Shirl.
    Nichts war normal oder gewöhnlich verlaufen, seit Susannah nach Colville gekommen war. “Der Einbrecher scheint drei- oder viermal im Haus gewesen zu sein. Aber es wurden lediglich persönliche Gegenstände entwendet – zum Beispiel Siegertrophäen meines Bruders.” Sie hielt inne. “Ich habe Ihnen ja erzählt, dass ich eine unterschriebene Vereinbarung zwischen Jakes und meinem Vater in den Unterlagen gefunden habe. Aus dem Grund habe ich Sie engagiert.”
    “Ja.” Carolyn hob den Kopf. “Wir haben auch auf eigene Faust versucht, Jake zu finden, sind aber immer nur in Sackgassen gelandet.”
    “Unglücklicherweise hatte ich ja auch nicht so viel Erfolg”, gab die Detektivin zu.
    “Meine Tochter Chrissie …” Dieser Sommer war in jeder Hinsicht der schlimmste ihres Lebens. “Sie ist mit einem … mit einem jungen Mann zusammen, der einen überaus fragwürdigen Charakter hat. Dieser junge Mann könnte möglicherweise der Sohn von Jake Presley sein. Das hat zumindest diese Sharon Nance angedeutet.” Susannah konnte sich einen tiefen Seufzer nicht verkneifen. “Ich bin nach Coleville gekommen, weil meine Mutter nicht mehr alleine zurechtgekommen ist. Ich habe sie in eine Einrichtung für betreutes Wohnen gebracht und muss nun das Haus meiner Eltern auflösen. Es war nicht geplant, dass Chrissie mitkommt. Sie ist mir hinterhergereist.”
    Shirl nickte verständnisvoll. “Können Sie mir etwas über Jake und Dougs Freundschaft erzählen?”, fragte sie als Nächstes.
    Susannah und Carolyn blickten sich an und wussten nicht, was sie antworten sollten.
    “Doug und ich haben uns geschrieben, bevor er starb”, begann Carolyn. “Letzte Nacht habe ich seine Briefe noch einmal vor dem Hintergrund dessen gelesen, was wir mittlerweile wissen.”
    Susannah setzte sich auf. Sie hoffte, dass Carolyn etwas herausgefunden hatte und ein wenig Licht in dieses Durcheinander bringen konnte.
    “Doug hat es zwar nie wörtlich geschrieben, aber zwischen den Zeilen glaube ich herauszulesen, dass er versucht hat, Jake zu helfen.”
    “Ihm zu
helfen?”
, rief Susannah. “Wie wollte er ihm helfen?”
    “Ich weiß nicht.” Carolyn zögerte. “Ich denke, dass Jake die ganze Sache über den Kopf wuchs. Sharon Nance hat ja erzählt, dass das FBI ihm auf den Fersen war.”
    “Wie soll ich denn nun weiter vorgehen?”, fragte Shirl. “Ich kann weiter nach Jake Presley suchen. Mit genügend Zeit und Geld kann ich ihn vielleicht für Sie finden, wenn es das ist, was Sie wollen. Ich kann aber auch nach einer Verbindung zwischen Ihrem toten Bruder und Jake suchen.”
    “Nein, halt”, sagte Susannah. “Sharon behauptet, sie habe eine Telefonnummer von Jake.” Sie hatte allerdings nicht davon gesprochen, dass Jake unter falschem Namen in Kanada lebte. Susannahs Suche nach Jake war sowohl finanziell als auch emotional extrem belastend. Es war, als sei sie auf einer Straße unterwegs, bei der hinter jeder Kurve neue Hindernisse und Schlaglöcher zum Vorschein kamen, von denen sie nicht wusste, wie sie überwunden werden konnten – alles Überbleibsel aus einer Vergangenheit, die wohl besser im Verborgenen geblieben wäre.
    Susannah seufzte und erklärte: “Es ist mir egal. Jake will nicht gefunden werden, und das ist gut so. Ich will es dabei belassen.”

31. KAPITEL
    A ls sie aus Spokane zurückkehrte, war Chrissie nicht zu Hause – was Susannah auch nicht überraschte. Nach wie vor beharrte ihre Tochter darauf, nach Colville zu ziehen. Und sie weigerte sich, mit ihrer Mutter darüber zu sprechen – Chrissie hatte sich bereits entschieden, und das war, was sie betraf, das Ende aller Diskussionen.
    Mit einem kurzen Blick in das Schlafzimmer ihrer Tochter stellte Susannah beruhigt fest, dass Chrissies Koffer wenigstens noch da war. Sie hatte ihrer Tochter gegenüber argumentiert, dass sie nicht in das Haus ziehen könne, weil es verkauft werden sollte. Dem hatte Chrissie entgegengesetzt, dass sie dann bei Troy wohnen würde. Offenbar hatte er sie dazu eingeladen. Und wenn es keine andere Möglichkeit gäbe, wie sie betonte, würde sie sein Angebot wohl annehmen. Susannah wollte sich von ihrer Tochter nicht erpressen lassen. Aber sie wusste auch nicht, was sie darauf erwidern sollte. Um Zeit zu gewinnen, entschloss sich

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