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Garten des Lebens

Garten des Lebens

Titel: Garten des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Macomber
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ich möchte, dass Sie wissen, wie sehr ich zu schätzen weiß, was Sie getan haben. Nochmals danke, Dave.”
    Er schien überrascht zu sein, dass sie seinen Namen kannte. Für einen Moment blickte er sie eindringlich an. “Gern geschehen … Carolyn.”
    Der Klang ihres Namens aus seinem Mund ließ sie aufhorchen. Carolyn sah ihn an, betrachtete ihn für einen Moment, dann bemerkte sie, dass ihr forschender Blick ihn verunsicherte. Sie drehte sich um und eilte ins Haus. Die seltsamsten Gefühle erfüllten Carolyn. Etwas Derartiges hatte sie zuletzt an dem Tag gespürt, als sie ihren Ehemann kennenlernte, ihren Ex-Ehemann. Zwischen ihnen hatte eine beinahe übermächtige körperliche Anziehungskraft bestanden, und jetzt, bei diesem Mann, bei diesem Gärtner, der keinen Hehl daraus machte, ein rastloser Weltenbummler zu sein, empfand sie Ähnliches. Ohne Zweifel, sie fühlte sich zu Dave Langevin hingezogen. Carolyn wurde unbehaglich, ja geradezu angst bei diesem Gefühl, denn es machte sie verletzlich. In ihrem Alter und in ihrer Position konnte sie es sich nicht leisten, eine Romanze einzugehen.
    Und dennoch, da war etwas an ihm …
    Verantwortungsgefühl, Menschenverstand – und nicht zuletzt der Zeitmangel – siegten schließlich, sonst hätte sie ihn vielleicht eingeladen oder irgendeinen anderen Grund gefunden, ihn zum Bleiben zu bewegen. Aber bald würden ihre Gäste kommen, und sie wollte sich vor ihren alten Freundinnen nicht zum Narren machen.
    Dennoch konnte sie den Blick nicht von ihm wenden und beobachtete Dave von einem Fenster aus. Nach zehn oder fünfzehn Minuten ging er zu seinem Pick-up, legte die Gartengeräte auf den Beifahrersitz und schritt um den Wagen herum, um die Fahrertür zu öffnen. Plötzlich, als würde er spüren, dass Carolyn zu ihm hinblickte, hielt er inne und warf einen Blick über seine Schulter in ihre Richtung.
    Erschrocken wich Carolyn vom Fenster zurück. Es war ihr peinlich, dass ihr Gärtner sie dabei ertappt hatte, wie sie ihn beobachtete.
    Dave tippte kurz mit dem Finger an die Krempe seines Hutes, stieg ein und fuhr davon. Während der alte Truck die Auffahrt entlangrumpelte, wurde Carolyn das Gefühl nicht los, dass Dave Langevin auch an ihr interessiert war – sie musste es nur zulassen.

12. KAPITEL
    S usannah war nicht mehr in der Stimmung für ein geselliges Beisammensein, aber es war zu spät, um das Dinner mit Carolyn und den anderen noch abzusagen. Ihr graute vor dem Abend. Sie saß am Küchentisch und versuchte, sich zu entspannen. Der Nachmittag bei ihrer Mutter war unangenehm gewesen. Susannah schämte sich, weil sie die persönlichen Gedanken aus Vivians Tagebuch gelesen und sie darauf angesprochen hatte. Damit war sie zu weit gegangen. Susannah fühlte sich für die deprimierte Stimmung ihrer Mutter verantwortlich, die in gewisser Weise ihre eigene Unzufriedenheit mit dem Leben spiegelte. Es war ein Fehler gewesen, Vivian an ihre unerfüllten Träume zu erinnern.
    Susannah hatte Carolyn gegenüber erwähnt, dass sie Jake suchen wolle, aber sie hatte bisher noch nichts unternommen – aus Angst davor … sie wusste nicht, wovor. Wahrscheinlich war es die Furcht vor dem, was sie vielleicht fühlen würde, wenn sie ihn fand. Falls sie ihn fand. Es war die wohl albernste Idee ihres Lebens, und dennoch beherrschte sie ihre Gedanken. Susannah konnte Jake nicht aus ihrem Kopf verbannen.
    Aus ihrer eigenen Frustration heraus hatte Susannah ihre Mutter über ihre Entscheidungen ausgefragt. Sie hätte es besser wissen müssen. Ihre Mutter war noch wütender gewesen als am Abend zuvor und hatte behauptet, Susannah würde alles tun, um ihren Vater zu verunglimpfen.
    Doch das stimmte nicht. Sie wollte lediglich, dass ihre Mutter die Wahrheit erkannte. Zweimal, in zwei unterschiedlichen Tagebucheinträgen, hatte Vivian über ihren Wunsch geschrieben, Krankenschwester zu werden, und beide Male war sie von George daran gehindert worden. Und nun behauptete ihre Mutter, dass der Wunsch, Krankenschwester zu werden, nicht wichtig gewesen sei.
    Der Besuch war unangenehm gewesen, weil Susannah so viele Fragen gestellt hatte, und das tat ihr leid. Später hatte Vivian sich geweigert, ihr Essen anzurühren, und sich stattdessen hingelegt.
    Susannah stürzte sich in die Arbeit. Sie hatte einen Lagerraum gemietet und damit begonnen, die Kartons mit den Sachen ihrer Eltern dort hinzubringen, bis sie wusste, was sie mit dem Haus machen würde. Mehr und mehr wurde Susannah bewusst,

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