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Garten des Lebens

Garten des Lebens

Titel: Garten des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Macomber
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ihn.
    Jim war zehn Jahre jünger als Carolyn, groß gewachsen, trainiert und durch die vielen Stunden, die er täglich an der frischen Luft verbrachte, sonnengebräunt. Er war glücklich verheiratet und hatte drei Kinder, von denen zwei demnächst das College besuchen würden. Ihr Betriebsleiter war ein engagierter und ehrenhafter Mann, und Carolyn war dankbar, dass er für sie arbeitete. Sie zahlte ihm ein Gehalt, das seinem unschätzbaren Wert für die Firma angemessen war.
    “Wie ist das Meeting gelaufen?”, fragte Jim, als er zu Carolyn trat.
    “Wir haben den Auftrag.”
    “Hey!” Jim nickte voller Anerkennung und hielt beide Daumen hoch. “Gratulation!”
    Jim wusste genau wie sie, dass sie mit diesem neuen Auftrag über umfangreiche Speerholzlieferungen im nächsten Sommer sehr gut dastehen würden. Es war das erste Mal, dass Carolyn diese Warenhauskette geknackt hatte und mit ihnen ins Geschäft gekommen war. Sie hob gerade an, die Details zu erklären, als Jim sie unterbrach.
    “Wir hätten heute Nachmittag beinahe Grady Simpson verloren.”
    “Was ist passiert?”, fragte Carolyn alarmiert. Grady hatte schon unter ihrem Vater im Sägewerk gearbeitet. Er war fast im Rentenalter und hatte immer gute Arbeit geleistet.
    “Herzinfarkt.”
    “Wird er wieder gesund?”
    “Sieht so aus.”
    Ein Gefühl der Erleichterung durchströmte Carolyn.
    “Aber er wäre verloren gewesen, wenn nicht der Typ, der sich um den Garten kümmert, so schnell reagiert hätte.”
    Jim meinte den Mann von
Kettle Falls Landscaping.
Carolyn hatte die Firma damit beauftragt, sich um die Grünanlagen beim Sägewerk und ihren Garten zu Hause zu kümmern. Sie arbeitete schon seit Jahren mit ihnen zusammen, und Carolyn war äußerst zufrieden mit ihnen – doch der neue Gärtner, der vor etwa vier Monaten angefangen hatte, übertraf alles bisher Dagewesene. Der Mann war außergewöhnlich. Er war gewissenhaft, zuverlässig, stets pünktlich und arbeitete hart. Und vor allem: Der Mann verstand etwas von Pflanzen. Niemals hatte ihr Garten besser ausgesehen als unter den Händen von Dave Langevin. Carolyn war so beeindruckt von ihm, dass sie ihn nach seinem Namen gefragt hatte.
    “Du fängst besser am Anfang an”, sagte sie.
    “Grady war auf dem Stapler, als er plötzlich in sich zusammensackte. Gott allein weiß, was geschehen wäre, wenn der Typ nicht gerade damit beschäftigt gewesen wäre, den Rasen zu mähen. Bevor irgendjemand etwas bemerkte, war dieser Typ – er heißt Dave – bereits bei Grady.”
    “Ich kenne Dave Langevin”, sagte Carolyn beiläufig.
    “Dave hat eine Herzmassage gemacht, bis die Rettungskräfte da waren. Der Notarzt sagte, Grady wäre ohne Daves Hilfe gestorben.”
    Carolyn hatte den Truck des Gärtners nicht auf dem Parkplatz stehen sehen. “Ist er gegangen? Ich würde mich gern bei ihm bedanken.”
    “Das dachte ich mir schon, aber Dave sagte, er habe noch einen Auftrag, der unbedingt heute erledigt werden müsse. Sobald er gesehen hat, dass Grady in guten Händen war, hat er den Rasen zu Ende gemäht und ist kurz darauf losgefahren.”
    Carolyn würde ihn später suchen und sich bei ihm bedanken. “Das hört sich an, als hättest du einen aufregenden Nachmittag gehabt.”
    “Das kann man so sagen”, gab Jim zu und lächelte schief. “Aber ich kann auch gut ohne diese Art von Aufregung leben.”
    Carolyn nickte. “Ich werde Gloria bitten, sich nach Grady zu erkundigen, damit du allen Mitarbeitern sagen kannst, wie es ihm geht.” Gloria war der organisierteste Mensch, dem Carolyn jemals begegnet war. Von ihrem Vater hatte sie gelernt, wie wichtig es war, sich mit kompetenten Mitarbeitern zu umgeben, und es war die wahrscheinlich nützlichste Lektion, die er ihr je beigebracht hatte.
    Jim zeigte ein kleines Lächeln. “Gloria kümmert sich bereits darum.”
    Das hätte Carolyn sich denken können.
    “Grady wird später vielleicht eine Herzoperation brauchen”, sagte Jim. “Aber im Augenblick ist die Gefahr gebannt.”
    “Gott sei Dank”, sagte sie, während sie mit ihrem Betriebsleiter Richtung Büro ging.
    “Gloria hat Blumen bestellt, die ins Krankenhaus geliefert werden, und sie hat sich um den Versicherungskram gekümmert.” Jim deutete auf das Büro. “Sie ist früher gegangen, um sich mit Gradys Familie im Krankenhaus zu treffen.”
    “Gut. Ich habe mich schon gefragt, wo sie sein mag.”
    “Du kannst dich auf Gloria verlassen”, sagte er warmherzig. Bemüht, wieder einen

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