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G.A.S. - Die Trilogie der Stadtwerke

G.A.S. - Die Trilogie der Stadtwerke

Titel: G.A.S. - Die Trilogie der Stadtwerke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Ruff
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Seite.«
    »Bockmist«, sagte Joan. »Sie sind ein Spitzel der Bösen, Ayn.«
    »Was?«
    »Sein Anruf war heute morgen perfekt getimt«, sagte Joan und deutete dabei auf Hoovers Überreste. »Dazu hätte er natürlich nur die Küche zu verkabeln brauchen, aber wie hat er unser kleines Streitgespräch mitgekriegt, gestern vor der Stadtbücherei?«
    »Sie glauben, ¿cAhabs ihm verraten?«
    »Wer sonst?«
    »Und wie habe ichs wohl angestellt - habe ich mich klammheimlich aus dem Haus geschlichen und bin zu einem konspirativen Treffen gegangen?«
    »Stellen Sie sich nicht blöd, Ayn. Sie sind doch verwanzt, oder?«
    »Ich bin ganz gewiß nicht-« fing Ayn an zu protestieren, aber dann kam ein seltsamer Ausdruck über ihr Gesicht, und ihr Zorn wich sichtlicher Bestürzung. »Heben Sie die Lampe auf!« befahl sie.
    »Was? Wozu denn?«
    »Tun Sies einfach!«
    Argwöhnisch trat Joan mit langsamen Schritten näher. Sie hob die Lampe auf.
    »Sehen Sie an der Unterseite nach«, sagte Ayn. Sie klang erschrocken. »Suchen Sie nach einem Geheimfach mit einem runden Verschluß.«
    Joan sah nach. »Da ist ein Kreis. Vielleicht fünf Zentimeter im Durchmesser.«
    »Schrauben Sie ihn gegen den Uhrzeigersinn los.«
    Joan hockte sich hin und legte ihre Pistole auf den Kunstrasen. »Okay«, sagte sie einen Augenblick später. »Ich habs aufgekriegt.«
    »Im Fach müßte so ein rundes Ding sein, wie ein schwarzer Knopf.«
    »Mit einem aufgeprägten Mikroschaltkreis?«
    »Das ist es. Drehen Sie es halb nach rechts, und ziehen Sie es heraus.«
    Joan tat wie geheißen. Der schwarze Knopf löste sich und fiel ihr in die offene Hand. »Hab ihn.«
    »Lassen Sie mich sehen!« Joan stellte die Lampe wieder aufrecht hin; Ayn starrte den Knopf mit einem fast ängstlichen Ausdruck an. »Das ist der Sender«, sagte sie nach einer langen Pause. »Jetzt, wo er von meinem Sinnesapparat abgekoppelt ist, kann er uns nicht mehr abhören, aber er kann noch immer seine Position durchgeben.«
    »Wie lange wissen Sie davon, Ayn?« fragte Joan.
    »Seit... seit ungefähr anderthalb Minuten.«
    »Als ich Sie gefragt habe, ob Sie verwanzt sind ...«
    »Da wußte ichs plötzlich.« Ayns Fäuste ballten sich. »Aber das ist absolut irrational!« schrie sie. »Man kann nicht einfach etwas wissen, ohne jeglichen Kontext! Neues Wissen setzt neue Daten oder neue Berechnungen voraus... es ist einfach nicht möglich ...«
    »Außer es ist Wissen, das jemand in Ihrem Gedächtnisspeicher versteckt hat«, sagte Joan.
    »Mein Geist ist ein Präzisionsinstrument! In diesem Gehirn gibt es keine dunklen Ecken!«
    »Na schön, aber woher wußten Sie dann, wo der Sender war?«
    »Ich weiß nicht, woher ichs wußte!« stieß Ayn hervor. »Ich wußte es einfach!«
    Joan ging tiefer in die Hocke und kreuzte die Arme auf den Knien. »Und was wissen Sie sonst noch einfach so? Was zum Teufel sind Sie eigentlich, Ayn? Eine Sibylle - oder ein Trojanisches Pferd?«
    »Trojanisches Pferd?«
    Joan tippte mit einem Finger an das Glas der Lampe. »Sind Sie am Ende bis obenhin voll mit Viren? Das war schon ziemlich ironisch, wenn Sie mit der Seuche aufgeladen wären und ich nähme Sie mit zum -«
    »Nein«, sagte Ayn. Ihre Augen wurden sehr groß. »Nein, das ist es nicht.«
    »Das istwas nicht?« sagte Joan.
    »Das ist nicht die Falle, die er Ihnen gestellt hat«, erwiderte Ayn. »Der Virusbehälter ist schon im Turm - er wird gerade jetzt, während wir reden, in Position gebracht.«
    »Ah ja?« sagte Joan. »Wie wärs dann mit der Bombe? Hoover meinte, man würde schon eine A-Bombe brauchen, um den Babel wirklich zu demolieren. Nun sind Sie zwar ein bißchen klein für eine A-Bombe, und ich könnte mir vorstellen, daß Sie ein ganzes Stück mehr wiegen würden, wenn Sie mit Plutonium gefüllt wären, aber andererseits -«
    »Nein«, sagte Ayn. »Das ist es auch nicht. Ich bin nicht die Bombe.« Sie schüttelte den Kopf. »Aber woher weiß ich das? Woher weiß ich das?«
    »Hmm«, sagte Joan. »Wie oft darf ich raten?«

20
    »Irre, und was ist dann passiert?« Sie starrte ihn mit einem ehrfürchtigen Blick an, den Mund in gespieltem Erstaunen aufgerissen.
    »Da warst du nun«, sagte Doc, »an den Rand einer dreißig Meter hohen Felswand gedrängt...« »Dawar ich.«
    »Und der Bischof und seine fanatischen Schergen, die auf dich zukamen, bis an die Zähne bewaffnet, tödliche Rachsucht im Herzen ...«
    »Das wars dann.« George riß seine vierte Dose Schlitz
    der letzten halben Stunde

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