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Gassen der Nacht

Gassen der Nacht

Titel: Gassen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ein Knacken, aber sie brach nicht ab. Noch einmal stemmte ich mich gegen die Grundseite, die Scherbe schnitt durch meinen Jackenärmel und auch in die Handballen.
    Genau da ließ ich sie los, so waren die Wunden nicht zu tief. Der Werwolf aus Atlantis aber war tödlich getroffen worden. Zwar lebte er noch, doch ich wußte, daß er sich nicht mehr erholen würde. Mit einem infernalischen Brüllen taumelte er zurück. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte ich sein Gesicht gesehen, das aussah wie Asche, die von einem Windstoß erfaßt und weggetragen wurde.
    Ich kletterte den Rest der Stufen hoch, erreichte geduckt den Raum, durch den der Werwolf schwankte. Die Spiegelscherbe ragte aus seiner Brust hervor.
    Er krachte in die alten Figuren hinein, riß einige von ihnen um, darunter auch die der Kara, dann wälzte er sich auf den Bauch, trieb die Scherbe noch tiefer in seinen Körper, die schließlich mit einem häßlich klingenden Knirschen abbrach.
    Das meiste steckte noch in seinem Rumpf. Er lag auf dem Rücken. Ich ging auf ihn zu.
    Feuerzungen zuckten in die Höhe. Sie drangen aus seinem Körper. Die Spiegelscherbe war glühend rot geworden und mußte so heiß sein, daß sie Semerias ausbrannte.
    Ich blieb in sicherer Entfernung. Zum Glück, denn eine Flamme fauchte plötzlich in die Höhe. Sie breitete sich über den ganzen Körper der Bestie aus wie eine Fahne, leckte nach allen Seiten, als suche sie nach neuer Nahrung.
    Das waren die Figuren.
    Hätte ich jetzt einen Feuerlöscher zur Hand gehabt, es wäre noch möglich gewesen, den Brand zu löschen. Doch der stand mir leider nicht zur Verfügung. So mußte ich zusehen, heil aus dieser verdammten Flammenhölle zu entwischen.
    Verfolgt von dicken, grauschwarzen Rauchschwaden stolperte ich die Treppe hinab. Erst als ich im Laden war, spürte ich die scharfen, bissigen Schmerzen in meinen Handflächen, und ich dachte an die Jacke, die ich trotz allem noch mit mir schleppte. Blut quoll aus den Ballen, rann über die Handgelenke und tropfte zu Boden. Ich hetzte weiter.
    Der Laden nahm mich auf. Vor meinen Augen tanzten all die Gegenstände in einem rasenden Wirbel, aber das bildete ich mir nur ein. Ich stolperte nach draußen, wo mich zwei starke Arme abfingen und ich in das Gesicht des Inspektors schaute.
    »Alarmiere die Feuerwehr, schnell!« brüllte ich ihn an. Er fragte nichts, er verschwand.
    Ich ging weiter. In der Gassenmitte blieb ich stehen, ohne mich um die Neugierigen zu kümmern.
    Dann schaute ich zurück. Dichter Qualm kroch aus den Fenstern. Auch den Weg nach unten hatte er gefunden, und so quollen die Schwaden aus der offenen Tür.
    Ob die Feuerwehr noch etwas retten konnte, wußte ich nicht. Wahrscheinlich würde die Leiche des Eric Temple verbrennen, und so blieb die Herkunft gewisser Gegenstände auch weiterhin im dunkeln. Vielleicht war es sogar gut so…
    ENDE
    [1] Siehe John Sinclair Taschenbuch Nr. 73 134 »Flucht nach Avalon«
    [2] Siehe John Sinclair Nr. 691 »Die Werwölfe aus Atlantis«, John Sinclair Nr. 692 »Herr der Schattenburg«

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