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Gatling Girl

Gatling Girl

Titel: Gatling Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jay Benson
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zwischen den Pferdeleibern, doch bei der Unruhe, die nun unter den Tieren aufkam, war dies kein besonders sicherer Ort. Sie hatte nun die Wahl, erschossen oder von den Pferdehufen zertrampelt zu werden, beides erschien ihr nicht besonders erstrebenswert. Trotzdem schob sie sich weiter zwischen den Pferdeleibern hindurch, und während weiterhin Schüsse über ihren Kopf hinwegzischten, versuchte sie, zu der kleinen Tür zu kommen, die sie am anderen Ende des Raumes entdeckt hatte.
    Da ihr ihre Tasche bei der Flucht nur hinderlich war, ließ sie sie letztlich stehen und ging, mit den Derringern in der Hand, weiter.
    Die rettende Tür war nun zum Grei fen nah, doch bevor sie sie erreichen konnte, wurde sie plötzlich mit harter Hand gepackt. Der Kerl griff ihren Arm und riss sie in die Höhe, während er ihr mit der Hand den Mund zuhielt. Sally wehrte sich nach Leibeskräften, schlug und trat um sich und verfluchte einmal mehr, ihre Revolver nicht bei sich zu haben, doch im nächsten Moment hörte sie eine Stimme, die ihr bekannt vorkam.
    »Keine Angst, Lady, ich bin's, Hop kins. Kommen Sie mit!«
    Wie es aussah, war der Mann, der sie gegriffen hatte, tatsächlich der Blonde aus der Postkutsche. Was, zum Teufel, machte er hier im Mietstall?
    Das war Sally in diesem Moment auch egal. Während sich ihre Verfolger nun ebenfalls zwischen den Pferden him durchdrängten, rannte sie mit Michael Hopkins geduckt zu der Tür, und dann verschwanden sie dahinter.
    »Was sind das denn für Typen?«, frag te der Mann, während er die Tür verriegelte und Sally durch einen langen Gang mit sich zog. »Enttäuschte Verehrer?«
    »Nein, Banditen. Sie haben mich im Saloon überfallen und wollten mich ver gewaltigen. Ihren Boss habe ich außer Gefecht setzten können, aber die Kerle haben sich an meine Fersen geheftet.«
    »Da bin ich froh, dass ich hier mein Lager aufgeschlagen habe. Kostenlos und ohne lästige Begleitung. Allerdings konnte ich ja nicht ahnen, dass sie mei ne Nachtruhe stören.«
    »Och, das tut mir aber Leid!«, ent gegnete Sally giftig, doch sie war froh, dass er nicht einer der Banditen gewesen war. »Sagen Sie bloß, Sie haben sich hier im Mietstall eingenistet?«
    »Warum nicht?«
    »Und was meint der Besitzer dazu?«
    »Nichts, er weiß ja, dass ich hier bin. Im Gegenzug für die Unterkunft passe ich auf seine Pferdchen auf. Als eine Art Nachtwächter. - Kommen Sie, hier ent lang, die Treppe da führt nach oben. Am besten, sie warten hier so lange, bis diese Typen Leine gezogen haben und dann verschwinden Sie besser. Die Kerle hier sind es nicht gewohnt, ne schöne Frau zu Gesicht bekommen, da gehen gleich die Pferde mit ihnen durch.«
    Mit diesen Worten öffnete Michael Hopkins eine weitere Tür, hinter der ei ne Treppe auf den Dachstuhl des Stalls führte. Sally kletterte die schmale Stiege voran und gelangte schließlich auf den Heuboden.
    »Passen Sie auf, dass Sie nicht durch eine der Luken fallen«, rief Hopkins ihr nach. »Den Kerlen da unten womöglich vor die Füße.«
    Sally schaute auf den strohbedeckten Boden und tastete sich langsam voran. Hier oben gab es nur das Mondlicht, das hell durch die Ritzen des Daches schien. Tatsächlich kannte sich Hopkins hier oben bestens aus, denn er bewegte sich sicher und ging schnurstracks zu einem der Löcher, durch das die Strohbünde nach unten geworfen wurden.
    Von hier aus hatte er einen guten Überblick über den Stall, und so sah er auch, dass die Kerle noch immer zwi schen den Pferden umherliefen und nach Sally suchten. Durch die Tür konnten sie jetzt nicht mehr, die hatte er ja verriegelt. Eine Weile noch beobachtete Michael Hopkins die Galgenstricke, dann ging er zu Sally, die sich in der Nähe der Treppe im Stroh niedergelassen hatte.
    »Wo hatten Sie eigentlich Ihre net ten kleinen Bleispritzen?«, fragte der Mann, während er sich neben sie setzt. »Mit denen hätten Sie den Typen doch ordentlich einheizen können.«
    »Die netten kleinen Bleispritzen lie gen in meinem Zimmer. Ich trage die Dinger nicht immer bei mir.«
    »Das hätten sie aber tun sollen, wenn Sie sich mit so schweren Jungs anle gen« , gab Michael Hopkins grinsend zurück. »Wie haben Sie es nur geschafft, sie so böse zu machen? Haben Sie sie beim Roulett beschissen?«
    »Fragen Sie doch die und nicht mich! Was weiß ich, was die mit mir hatten!«, gab Sally im Flüsterton zurück. Sie hät te Hopkins von ihrer Mission erzählen können, doch das pflegte sie generell nur dann zu tun,

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