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Gatling Girl

Gatling Girl

Titel: Gatling Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jay Benson
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wenn sie ihrem Gesprächspartner hundertprozentig vertrauen konnte. Und das war nur sehr selten der Fall. Dass Michael Hopkins ihr jetzt geholfen hatte, rechtfertigte in ihren Augen noch nicht, dass sie ihm all ihre Geheimnisse auf den Bauch band.
    »Wollen Sie in Big Spring bleiben?«, fragte der Blondschopf nach einer Wei le und sah, wie sie den Kopf schüttelte.
    »Nein, ich bin eigentlich nur auf der Durchreise.«
    »Und wo wollen Sie hin?«
    »Warum wollen Sie das wissen?«
    »Nun, weil ich auch auf der Durchreise bin und eigentlich nichts weiter zu tun habe. Ich könnte ein wenig auf Sie aufpassen.«
    Sally wollte sich gerade aufregen und ihm entgegenschleudern, dass sie kein Kindermädchen nötig habe, doch dann schaltete sich ihr Verstand ein, und der sagte ihr, dass es vielleicht gar nicht so schlecht war, wenn er sie begleitete. Da für würde sie ihn in ein kleines Stück ihres Geheimnisses einweihen. Dass die Rebellen die Gatling gestohlen hatten, brauchte er aber nicht zu wissen, dafür konnte er ruhig erfahren, dass sie auf der Suche nach ihnen war - und genau ins Schwarze getroffen hatte.
    »Also gut, Mr. Hopkins«, sagte sie nach einer Weile, was den Mann doch ein wenig erstaunte. »Wenn sie lebensmüde sind, begleiten Sie mich ruhig. Die Kerle, die hinter mir her waren, gehören zu einer Rebellentruppe, die vorhat, Texas anzugreifen. Es ist ein ziemlich hohes Kopfgeld auf sie ausgesetzt, und außerdem sollen sie in ihrem Lager noch einige tausend Dollar horten.«
    Michael Hopkins klappte fast die Kinnlade runter. »Sagen Sie bloß, sie sind ein weiblicher Kopfgeldjäger.«
    Sally schüttelte den Kopf. »Nein, ich habe persönliche Interessen. Der Boss dieser Bande, ein gewisser Carlos Santiago , hat vor Jahren unsere Farm überfallen und mich und meine Schwester vergewaltigt. Dafür wollte ich Rache nehmen. Ich habe ihm vorgespielt, ihn aus Sehnsucht wiedersehen zu wollen, doch als ich ihn töten wollte, sind seine Leute aufgetaucht.«
    Michael Hopkins machte immer noch große Augen und pfiff leise vor sich hin. »Lady, Sie stecken wirklich voller Über raschungen!«
    »Wir könnten uns das Kopfgeld und die Rebellenkasse teilen.«
    Dieses Argument brauchte sie eigentlich nicht mehr anzubringen, denn schließlich hatte Hopkins ihr seine Hilfe von sich aus angeboten. Doch sie kannte keinen, den Reichtum nicht lockte, und so würde er gar nicht erst auf die Idee kommen, sie an Santiago zu verraten.
    Hopkins nickte. »Das machen wir. Ha ben Sie eine Ahnung, wo die Kerle ihr Versteck haben?«
    »In der Nähe von Corpus Christi.«
    »Was? Und was machen die Typen hier?«
    »Keine Ahnung, aber hier scheinen sie sich sicher zu fühlen. Ich verfolge sie schon eine ganze Weile, und ich weiß, dass sie auf dem Weg in ihr Versteck sind.«
    »Und da wollen wir so mir nichts dir nichts reinspazieren und ihn festnehmen?«
    »Warum nicht? Außerdem wird das Kopfgeld auch dann gezahlt, wenn wir ihn nicht selbst festnehmen. Wir brau chen der Army nur den entscheidenden Tipp zu geben.«
    »Bleibt dann nur die Rebellenkasse, die wir uns selbst holen müssen.«
    »Das machen wir, bevor die Bande hinter Schloss und Riegel ist. Ich habe zufällig aufgeschnappt, dass das Geld zwischen Corpus Christi und Nuevo Laredo versteckt ist.«
    Das war eine faustdicke Lüge, doch Michael Hopkins schien sie zu schlu cken.
    »Also gut, Lady, dann würde ich vor schlagen, dass wir uns auf den Weg machen. Sicher wird die Bande nach dem heutigen Erlebnis nicht länger hier bleiben und in ihr Versteck zurückkehren. Vielleicht auch zu dem Geld. Wir müssen sie überholen, wenn wir ihnen das goldene Ei unter dem Hintern wegnehmen wollen.«
    Sally nickte, obwohl es ihr nicht da rauf ankam, schneller als die Bande zu sein. Immerhin führten sie das eigentliche »goldene Ei« mit sich, und da reichte es voll und ganz, wenn sie zeitgleich im Läger ankamen. Aber es konnte nicht schaden, wenn sie den Rebellen bei ihrer Reise nicht über den Weg liefen...
    »Gut, Mr. Hopkin s, dann brauchen wir Pferde. Und es wäre auch nicht schlecht, wenn ich ein neues Schießeisen kriegen würde.«
    »Ich könnte Ihres aus dem Zimmer holen.«
    »Nein, besser nicht. Bestimmt haben die Kerle meine Tasche schon in den Fingern und damit auch meine Revolver. Und außerdem könnten Sie Verdacht schöpfen, wenn Sie nach meiner Zimmernummer fragen.«
    »Okay, dann werd e ich sehen, was ich tun kann. Sie rühren sich nicht von der Stelle, bis ich wiederkomme.«
    Sally

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