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Gaunts Geister 5 - Die Feuer Von Tanith

Gaunts Geister 5 - Die Feuer Von Tanith

Titel: Gaunts Geister 5 - Die Feuer Von Tanith Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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hier draußen sind, ganz
inoffiziell die Frage: Glauben Sie, Caffran hat es getan?« Mkoll drehte sich um
und richtete seinen durchdringenden Blick auf den größeren verghastitischen
Offizier. Daur hatte den Anführer der Späher immer bewundert und gemocht, aber
für einen Moment lang war er verängstigt.
    »Caffran?
Müssen Sie noch fragen?«, sagte Mkoll.
    »Ja, Sie
haben Recht. Tut mir Leid.«
    Mkoll
wischte sich mit einem Zipfel seines Tarnumhangs das nasse Gesicht ab. »Ich bin
hier fertig, Herr Hauptmann.«
    »Schön.
Dann können wir zurück. Haben Sie irgendwas gefunden?«
    »Das
Kommissariat hat lausige Arbeit geleistet ... es sei denn, jemand war seitdem
hier. Sie hätten Abdrücke von den Blutspuren machen können. Dafür ist es jetzt
zu spät, nachdem die Nässe eingedrungen ist. Aber sie haben eine Messerrille in
einem Dachbalken übersehen ... oder nicht beachtet. Ich habe einen
Metallsplitter ausgegraben.«
    »Von
dem Messer?«
    »Ich
glaube, ja. Diese Gebäude haben alle ein Gerüst aus Keramit, das aus
Überschussbeständen stammt. Das Gerüst ist mit Presspappe verkleidet. Der Kern
ist also hart genug, um einem Messer standzuhalten. Der Täter war ziemlich in
Eile. Und hat eine Scharte in seinem Messer.
    »Gak!
Das ist ein Anfang!«
    »Ich
weiß«, gab Mkoll ihm Recht. »Noch interessanter ist dieser Fund hier. Das lag
unter der Wanne.«
    Er
streckte eine Hand aus, die Innenseite nach oben, und zeigte Daur, was er
gefunden hatte.
    Eine
Goldmünze.
    »Eine
Imperiumskrone?«
    Mkoll
lächelte. »Eine verunstaltete Imperiumskrone«, sagte er.

3
     
     
    Marschall
Van Voytz hatte ein großzügiges Anwesen im hochgothischen Stil in den oberen
Ebenen der Primärkuppel Cirenholms als Hauptquartier gewählt. Eierschalengrün
gestrichen und von einigen der tragenden Säulen gestützt, die sich bis zum Dach
der Kuppel erhoben, war das Anwesen eines von vierzig mit Blick auf eine
ausgedehnte, gepflegte Parklandschaft mit Rasenflächen und Wäldchen aus
künstlich gezüchteten Bäumen.
    Diese
Seenlandschaft mit ihren Vergnügungsjachten, die in kleinen Buchten an
Holzstegen schaukelten, war vor der Invasion des Blutpakts die Spielwiese der
wohlhabendsten und einflussreichsten Bürger gewesen. Zwei planetare Senatoren,
ein Marschall im Ruhestand, ein ehrwürdiger Oberpriester, sechs Fabrikmagnaten
und der Stadtgouverneur hatten ein Haus am Ufer besessen.
    Alle
waren jetzt tot. Es gab niemanden mehr, der gegen Van Voytz' Besetzung hätte
Einspruch erheben können. Nicht, dass es jemand getan hätte. Der
Befreier-Marschall hatte Macht und, was noch wichtiger war, Einfluss über sie
alle.
    Ein
imperialer Transportgleiter, der immer noch seinen Invasions-Tarnanstrich
hatte, brachte Gaunt über den See. Der Abend war hereingebrochen, und die
Küstenlichter funkelten auf dem dunklen Wasser. Trotz der Finsternis konnte
Gaunt die ausgebrannten Ruinen einiger der Besitztümer sehen, die grimmig wie
Totenschädel wirkten. Er sah außerdem die Silhouetten von Kreuzen am Ufer.
    Noch
hatte niemand die Zeit gefunden, die gekreuzigten Würdenträger Cirenholms
herunterzunehmen.
    Der
Gleiter wurde langsamer und wirbelte bei seiner Landung am Strand vor dem
Anwesen heftige Gischt auf. Urdeshi-Wachposten, die ihre Augen vor der Nässe
abschirmten, winkten das Fahrzeug herein. Der Gleiter überquerte einen Rasen
und einige niedrige Hecken, um dann auf der mit Kieseln gepflasterten Auffahrt
vor dem Anwesen anzuhalten.
    Gaunt
stieg hinaus in die Nachtluft und zog seinen Mantel an. Er konnte das Wasser
und den langsam schwächer werdenden Ozongestank der Kühlaggregate riechen. Zwei
Stabslimousinen lösten sich von der Vordertreppe, und Melde-Motorräder und
andere Transportmittel des Imperiums parkten unter nassen Bäumen.
    Auf
der Treppe waren noch mehr Wachposten. Zwei von ihnen und Van Voytz' Adjutant
eilten zu ihm nach unten.
    »Der
Marschall erwartet Sie in der Bibliothek, Herr Kommissar-Oberst. Gehen Sie
gleich durch. Haben Sie gegessen?«
    »Ja,
mit meinen Männern.«
    »Vielleicht
etwas zu trinken?«
    »Danke,
ich bin wunschlos glücklich.«
    Gaunt
marschierte ins Licht der Eingangshalle. Sie war eine umwerfende Mischung aus
polierten rethurischen Paneelen, golden lackierten Shaniffen und antikem
Porzellan. Er fragte sich, wie auch nur ein Teil davon unversehrt überlebt
hatte.
    Die
Trompe l'oeil-Decke zeigte ihm Ausblicke ins Immaterium samt den dazugehörigen
Sternenschiffen. Der Boden der Eingangshalle war mit Kisten

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