Gaunts Geister 5 - Die Feuer Von Tanith
Bücher, Herr Marschall.«
Van
Voytz kam unter dem Tisch hervor und versetzte der Anzeigeeinheit einen Schlag
gegen die kalte Flanke.
»Verdammtes
Ding!« Er trug eine Galauniformhose und Stiefel, aber sonst nur ein Unterhemd.
Gaunt sah die Uniformjacke des Marschalls über einer Sessellehne hängen.
»Sie
haben dieses Ding gebracht«, sagte Van Voytz, indem er sein Glas nahm und einen
Schluck trank und mit der anderen Hand auf den Taktiktisch zeigte. »Sie haben
es gebracht und hierher gestellt. Haben Sie es eingestöpselt und ausprobiert?
Nein. Kann ich die Holo-Anzeige einschalten? Nein. Ich habe es versucht. Sie
haben mich unter dem Tisch gesehen.«
»Das
ist eigentlich die Aufgabe eines Techpriesters, Herr Marschall.«
Van
Voytz grinste. »Ich bin ein Marschall, Gaunt. Ich kann alles!«
Sie
lachten beide.
»Wo sind
meine Manieren?«, sagte der General. Er goss etwas aus der Flasche in eines der
leeren Gläser.
Gaunt
nahm es. Ihm ging auf, dass er die Ausgabe der Tactica Imperium immer
noch in der Hand hielt.
»Zum
Wohl«, sagte Van Voytz.
»Auf
Ihre Gesundheit, Herr Marschall. Der Imperator beschützt.«
»Gefällt
Ihnen das?«, fragte Van Voytz, indem er auf das Buch in Gaunts Hand zeigte.
»Es
ist wunderschön ...«
»Behalten
Sie's. Es gehört Ihnen.«
»Das
könnte ich nicht. Es ist unbezahlbar.«
»Ich
bestehe darauf. Es gehört mir, ich kann es verschenken. Außerdem haben Sie es
verdient. Ein Geschenk als Anerkennung Ihrer bisherigen Leistungen hier auf
Phantine. Es ist mein Ernst. Behalten Sie es.«
»Ich
... danke Ihnen, Herr Marschall.«
Van
Voytz winkte ab. »Genug davon. Verdammter Tisch.« Er trank einen Schluck
Rotwein und versetzte dem Gegenstand des Anstoßes einen Tritt. »Ich wollte
Ihnen Holobilder von Ouranberg zeigen. Den ganzen Angriffsplan.«
»Ich
könnte morgen wiederkommen, Herr Marschall.«
»Seien
Sie nicht albern, Gaunt. Sie haben alle Hände voll zu tun. Ich rede. Sie hören
zu. Die Grundzüge werden Sie verstehen. Es wird wieder so sein wie in den
Zeiten von Sejanus und Ponthi. Sie sind Ponthi.«
»Eine
Ehre, Herr M...«
»Das
war ein Scherz, Ibram. Nur ein Scherz. Ich habe Sie hergebeten, um über den
Angriff auf Ouranberg zu reden. Biota rechnet alles zusammen und er sagt, ich
bin verrückt. Aber ich habe eine Idee. Und die bezieht Ihren Haufen mit ein.«
»Das
haben Sie schon einmal erwähnt, Herr Marschall.«
»Schauen
Sie nicht so, als litten Sie an Verstopfung, Ibram. Es wird Ihnen gefallen. Die
Idee ist mir bei der Durchsicht Ihres Angriffsberichts gekommen. Sie haben da
verdammt gute Männer.«
»Danke
sehr.«
»Gut
bei den verdeckten Sachen. Gerissen. Fähig. Wenn wir Slaith fertig machen
wollen, werden wir all das brauchen.«
Gaunt
legte das Buch wieder auf den Stapel und trank einen Schluck Wein. »Dann ist es
also Slaith, Herr Marschall?«
»Darauf
können Sie wetten. Wahrscheinlich mit Loxatl-Söldnern. Ouranberg wird ein
richtiges Schlachtfest.«
Van
Voytz füllte sein Glas neu.
»Bevor
wir zur Planung kommen ... wie ich höre, gibt es ein Problem in Ihrem
Regiment.«
»Ein
Problem?«
»Jemand
wird eines Kapitalverbrechens beschuldigt.«
»Ja,
Herr Marschall. Ich kümmere mich gerade darum.«
»Das
weiß ich. Und das sollten Sie nicht müssen. Es ist eine Angelegenheit auf
Kompanieebene. Lassen Sie ihn einfach hängen.«
»Ich
kann nicht, Herr Marschall. Und ich werde nicht.«
Der
Marschall trank seinen Wein und setzte sich in einen der Sessel. »Sie sind jetzt
Regimentsoffizier, Gaunt. Lassen Sie Ihren Stab die Angelegenheit regeln.«
»Diese
Sache ist mir wichtig, Herr Marschall. Einer meiner Männer wird fälschlich
beschuldigt. Ich muss ihn reinwaschen.«
»Ich
weiß alles über den Fall. Ich habe heute Nachmittag mit Kommissar Del Mar
darüber geredet. Ich fürchte, Sie verschwenden Ihre Zeit, Ibram.«
»Caffran
ist unschuldig, Herr Marschall, das schw...«
»Dieser
Mann Caffran heißt er? Er ist ein Landser. Ein einfacher Soldat, richtig? Der
Fall ist wasserdicht. Es gibt wichtigere Dinge, denen Sie Ihre Zeit widmen
müssen.«
»Bei
allem Respekt, Herr Marschall, die gibt es nicht. Wenn ich heute da stehe, wo
ich stehe, dann nur wegen der einfachen Landser. Ohne Ihre Bemühungen wäre ich
nicht ich. Also kümmere ich mich um jeden Einzelnen.«
Van
Voytz runzelte die Stirn. »Tja, Schande über mich ...«
»Herr
Marschall, ich wollte nicht ...«
Van
Voytz winkte ab. »Ich bin nicht beleidigt, Gaunt. Tatsächlich ist
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