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Gaunts Geister 5 - Die Feuer Von Tanith

Gaunts Geister 5 - Die Feuer Von Tanith

Titel: Gaunts Geister 5 - Die Feuer Von Tanith Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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hast.«
    Hark
stand auf, zog seinen Ledermantel an und sah sich nach seiner Mütze um. Als er
sie nicht ausfindig machen konnte, beschloss er, dass er auch ohne sie
auskommen würde. Er ging zur Tür und nach draußen, schloss sorgfältig hinter
sich ab und ging in Richtung Treppe. Jetzt gab es kein Zurück mehr.
    »Gaunt?«
    Er
blieb wie angewurzelt stehen und sah nach unten.
    »Nein,
Vater, er ist nicht da.«
    Zweil
tauchte unter ihm auf und ging die Treppe empor. »Ah, Viktor. Es tut mir Leid,
ich habe Sie mit Ibram verwechselt.«
    »Er
ist noch mit Daur und Rawne unterwegs. Der zweite Tag der
Einsatzbesprechungen.«
    »Das
Los des Soldaten besteht darin, nie fertig zu sein«, seufzte Zweil. Er war
jetzt bei Hark angekommen und setzte sich auf die Treppe.
    Hark
blieb unwillig stehen. Er hatte keine Zeit für so etwas.
    Er
würde sich Zeit nehmen müssen. Er setzte sich auf die schmutzige Stufe neben
Zweil.
    »Wie
sieht es aus?«, fragte Zweil.
    »Schlecht.
Die nächste große Schau steht bevor, und wir sind immer noch mit Caffran und
Cuu beschäftigt.«
    »Caffran
hat es nicht getan, müssen Sie wissen«, sagte Zweil.
    »Haben
Sie Beweise?«
    »Nur
von der besten Sorte.« Zweil tippte sich an die Stirn. »Er hat es mir gesagt.
Ich glaube ihm.«
    »Genau
daran arbeiten wir«, sagte Hark. »Was ist mit Cuu? Ist er sauber?«
    Zweil
schien zu schmollen.
    »Vater
Ayatani?«
    »Zu
Cuu kann ich nichts sagen«, sagte Zweil. »Ich bin noch keinem Mann wie ihm
begegnet. Ich werde nicht schlau aus ihm.«
    »Also
könnte er etwas verschweigen?«
    »Er
könnte auch einfach nur schwer zu durchschauen sein. Jeder scheint davon
überzeugt zu sein, dass Cuu der Schuldige ist.«
    »Das
ist er auch«, sagte Hark.
    »Vielleicht,
Viktor.«
    Hark
versuchte, seine ängstliche Atmung zu beruhigen. »Vater ... wie weit würden Sie
gehen?«
    »Für
eine Verabredung? Ich bin ein Mann des Glaubens! Obwohl ich sagen muss, dass
ich in meiner Jugend ...«
    »Vergessen
Sie Ihre Jugend. Ayatani Zweil ... Sie sagen, Sie sind bei uns, um die
spirituellen Bedürfnisse der Männer zu befriedigen. Unter dem Schutz des
Beichtgeheimnisses, glaube ich? Dann beantworten Sie folgende Frage ...«
    »Schießen
Sie los.«
    »Ein
Mann ist unschuldig, offenkundig, aber man hat Sie angewiesen, diese Unschuld
zu beweisen. Und Sie können keinen unumstößlichen Beweis finden. Wie weit
würden Sie gehen?«
    »Geht
es um Caffran?«
    »Betrachten
wir es hypothetisch, Vater.«
    »Tja
... wenn ich wüsste, dass ein Unschuldiger für etwas bestraft werden sollte,
das er nicht getan hat, würde ich dagegen ankämpfen. Mit allen Mitteln.«
    »Ohne
einen Beweis?«
    »Der
Beweis negiert den Glauben, Viktor, und ohne den Glauben ist der Gott-Imperator
nichts.«
    »Wenn
Sie also davon überzeugt wären, im Recht zu sein, würden Sie mit allen Mitteln
darum kämpfen, dass es nicht zu dieser Ungerechtigkeit kommt?«
    »Ja,
das würde ich.« Zweil schwieg eine Weile und studierte das Profil von Harks
Gesicht. »Geht es um Caffran?«, wiederholte er.
    »Nein,
Vater.« Hark stand auf und ging die Treppe empor.
    »Viktor?
Wohin gehen Sie?«
    »Lassen
Sie das meine Sorge sein.«

 
    5
     
     
    Der
Gerichtssaal war nichts Besonderes. Ein quadratischer Raum mit schwarzen
Vorhängen. Ein erhöhtes Podium in der Mitte mit Sitzgelegenheiten und langen
Tischen auf drei Seiten für Anklage und Verteidigung sowie die Vorsitzenden.
Keine Banner, keine Standarten, kein Schmuck. Es war deprimierend banal und schlicht,
deprimierend rudimentär.
    Gaunt
nahm mit seinem Adjutanten Beltayn und Hauptmann Daur auf der Seite der
Verteidigung Platz. Es gab vier Stühle, aber seit der vergangenen Nacht war
Hark nicht mehr gesehen worden.
    Die
Anklagevertretung — Fultingo mit zwei Adjutanten — richtete sich Gaunt
gegenüber ein. Ein Kommissariatsdiener breitete Papiere auf dem Gerichtstisch
aus, während ein anderer die Bild/Ton-Drohne justierte, die am Rand der
Plattform schwebte, um das Verfahren aufzuzeichnen.
    »Bitte
erheben Sie sich und erweisen Sie dem Gericht Ihren Respekt!«, verkündete einer
der Diener. Stühle wurden gerückt, als Kommissar Del Mar mit zwei weiteren
hohen Kommissaren eintrat, die ihre Plätze am Mitteltisch einnahmen.
    »Setzen
Sie sich«, sagte Del Mar schroff. Er sah die Papiere durch, die vor ihm lagen,
und reichte einem der Diener eine Datentafel.
    »Meine
Uhr zeigt 09:01 Imperiale Standardzeit, 221.771 M41. Notieren Sie das. Die
Sitzung des Gerichts ist hier mit

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