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Gaunts Geister 5 - Die Feuer Von Tanith

Gaunts Geister 5 - Die Feuer Von Tanith

Titel: Gaunts Geister 5 - Die Feuer Von Tanith Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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schließlich mit der Seite voran fiel.
    Zwei
Meter über dem Boden fing der Flaschenzug mit dem Gegengewicht an zu kreischen,
als es das Kabel bremste und ihn verkehrt herum und mit dem Kopf nur wenige
Zentimeter über der Matte verharren ließ.
    Leutnant
Kersherin ging zu ihm und kniete vor ihm nieder.
    »Wissen
Sie, was das war, Sergeant?«
    »Äh
... erbaulich?«
    »Nein.
Hoffnungslos.« Kersherin erhob sich und bedeutete dem wartenden Unterrio, Varl
aus dem Geschirr zu befreien. Dann sah er zu den oben auf dem Turm wartenden
Gestalten empor.
    »Nächster
Sprung in sechzig Sekunden!«
    Fünfunddreißig
Meter höher stand Milo auf der unnötig schmalen und wackligen Bühne und hielt
sich mit einer Hand am Geländer fest. Er war der Nächste. Banda, Mkvenner und
Kuren warteten hinter ihm darauf, dass sie an die Reihe kamen.
    Der
phantiner Soldat bei ihnen, Cardinale, bedeutete Milo nach vorn, während die
Flaschenzüge neu eingestellt und das Gegengewicht ausbalanciert wurde.
    Er
überprüfte Milos Geschirr und zog noch einen Gurt strammer.
    »Schauen
Sie nicht so besorgt drein. Sie haben schon drei Sprünge hinter sich. Warum so
unglücklich?«
    »Weil
es nicht besser wird. Und weil ich nur drei Unterhosen besitze und jetzt der
vierte Versuch kommt.«
    Cardinale
lachte und hakte Milo in das Halteseil ein. »Vergessen Sie nicht, Gesicht nach
unten, Gliedmaßen ausgestreckt, auch wenn diese Matte verdammt schnell näher
kommt. Dann machen Sie sich möglichst klein und rollen sich bei der Landung ab.
Kommen Sie, zeigen Sie diesem Großmaul Varl, wie es gemacht wird.«
    Milo
nickte und schluckte. Während er sich an den Steigleitungen festhielt, stellte
er zuerst einen Fuß und dann den anderen auf den Rand der Bühne. Wie hatten sie
das noch beim Sprungunterricht genannt? Die Planke? Das war schon schlimm genug
gewesen, und die Übungstürme hatten nur die halbe Höhe gehabt. Dieser Turm war
fünf Meter höher als die größte Höhe, die beim Abseilen möglich war. Außerdem
war dies kein Abseilen.
    Dies
war ein Sprung. Ein Sprung ins Leere und mit leeren Händen. Niemand, nicht
Mkoll und nicht Kersherin, hatten auch nur andeutungsweise etwas über
Unternehmen Larisel verlauten lassen, aber sie übten hier ganz eindeutig für
mehr als nur ein langes Abseilen. Die Drähte, Kabel und Flaschenzüge bei dieser
Übung dienten nur der Simulation. Wohin sie gingen, würde es keine Seile und
Kabel geben.
    Und
das, nicht die Matten fünfunddreißig Meter unter seinen Füßen, war die wahrhaft
beunruhigende Aussicht.
    Babbist,
nur ein Punkt unter ihnen, hielt eine grüne Tafel in die Höhe.
    »Los!«,
sagte Cardinale.
    Milo
spannte sich.
    »Los!
Der Imperator beschützt!«
    »Ich
...«
    Cardinale
stieß ihn hilfreich von der Planke.
    »Besser«,
stellte Kersherin fest, der Milos Sprung aus einiger Entfernung beobachtete.
Neben ihm nickte Mkoll.
    »Milo
kommt langsam dahinter. Auch einige von den anderen. Nessa. Bonin. Vadim.«
    »Dieser
Vadim ist ein Naturtalent«, stimmte Kersherin zu.
    »Er
kommt gut mit Höhen zurecht. Hat offenbar auf den höchsten Dächern der
Vervunmakropole gearbeitet. Deswegen hat Gaunt ihn für dieses Unternehmen
ausgesucht. Meryn und Cocoer sind auch nicht so schlecht. Und zu meiner
völligen Überraschung begreift es auch Larkin.«
    »Selbsterhaltung,
glaube ich. Angst ist eine wunderbare Konzentrationshilfe.«
    »So
viel ist sicher.«
    Milo
rappelte sich auf und verbeugte sich spöttisch vor dem vereinzelten Applaus
seiner Kameraden. Jetzt stand Banda oben auf der Planke.
    »Und der
Schwächste?«, fragte Mkoll.
    »Oh,
Varl und Adare, mit Abstand. Doyl ist zu steif. Banda versucht es zu erzwingen,
und das bringt sie etwas raus. Sie sollten mehr darauf achten, die Knie
anzuziehen.«
    Mkoll
grinste. »Zur Kenntnis genommen. Bringen wir sie rechtzeitig in Form?«
    »Schwierig,
sehr schwierig. Die Sprungtruppenausbildung dauert sechs Monate. Wir haben kaum
so viele Tage. Wir tun, was wir können. Es hat keinen Sinn, jetzt welche
auszusortieren in der Hoffnung, noch bessere Kandidaten aufzutreiben. Mit denen
müssten wir noch mal von vorne anfangen.«
    »Da
kommt sie«, sagte Mkoll.
    Sie
sahen zu, wie Banda vom Turm sprang und an den Flaschenzügen heruntersauste.
Der Sprung war sauberer, obwohl die Landung etwas zu hart war.
    »Das
war schon viel besser«, kommentierte Kersherin. »Sie wird es schaffen.«
     
    Etwas
später, als Mkvenner und Kuren ebenfalls ihren vierten Sprung hinter sich
hatten,

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