Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Hark die rings um ihn fliehenden Tanither an. »Wir
verrichten das Werk des Imperators! Haltet stand oder erlebt seinen Zorn aus meiner Hand!«
    Hark wurde plötzlich
zurückgerissen, als Gaunt sein Handgelenk festhielt und ihn daran hinderte, wie
angedroht seine Plasmapistole anzulegen.
    »Ich bestrafe die Geister. Ich.
Nicht Sie. Außerdem ist es ein verfluchter Todesklinge, Sie Idiot. Ich würde
auch weglaufen. Und jetzt helfen Sie mir.«
    Sorics und Brays Männer deckten
den Riesen mit Panzerabwehrraketen ein, die jedoch kaum etwas ausrichteten, Todesscherzbold traf ihn mit zwei sengenden Schüssen, und dennoch rollte er weiter. Die anderen
Panzer der Infardi und ihre Infanterie rückten hinter ihm vor.
    Gaunt ging auf, dass er Recht
gehabt hatte. Dies war der Moment.
    Das Auf-Biegen-und-Brechen, das
Alles-oder-nichts.
    Und sie waren zerbrochen.
    Mit dröhnenden und speienden
Waffen schlug der Todesklinge der Infardi das Erste Tanith in eine heillose Flucht.
    Baffels wollte es nicht dabei
bewenden lassen. Er war immer noch entschlossen zu beweisen, dass Gaunt Recht damit
gehabt hatte, ihn zum Sergeant zu befördern. Er würde diese Schlacht gewinnen,
er würde das Ziel einnehmen. Er würde ...
    Während rings um ihn die Männer
flohen, hob er einen am Boden liegenden Kettenschredder auf, lud ihn mit einer
Rakete und zielte auf das Ungeheuer von einem Panzer. Er war jetzt weniger als
zwanzig Meter entfernt, ein Riese, ein Feuer speiender Drache, der die Sterne
verdeckte.
    Baffels richtete das Fadenkreuz
auf einen Fensterschlitz unweit der von Baffels angenommenen Position des
Fahrers. Er hielt den Werfer ganz ruhig und schoss.
    Es gab eine grelle
Flammenexplosion, und einen überglücklichen Moment glaubte Baffels, er habe
Erfolg gehabt. Dass er ein Held geworden sei wie der verfluchte Gol Kolea.
    Doch der Todesklinge war kaum
angekratzt. Eine seiner Boltkanonen tötete Baffels mit einem kurzen Feuerstoß.
     
    Rawnes seitlicher Vorstoß
erreichte schließlich den Tempel in Bhavnager um neun Uhr fünfunddreißig.
Mittlerweile war es dunkel, und in der Stadt tobten feurige Gewitter und
Schießereien.
    Ihr langsames Vorankommen durch
das Minenfeld hatte sich beschleunigt, als Larkin und Domor einen Plan
improvisiert hatten.
    Domors künstliche Augen konnten
viele Minen auch ohne Suchgerät unter der Oberfläche erkennen. Er meldete sie
Larkin, und Larkin und Banda ließen sie mit genauen Schüssen hochgehen.
    Die Räumer waren weitere
dreißig Meter vorgerückt, mittlerweile war die Sonne untergegangen, und Sirus' Panzertrupp
hatte die Feindpanzer erledigt. Dann rollten die Panzer durch die Gasse, die
Domor gesäubert hatte, und räumten die letzten paar Meter, nun, da sie nicht mehr
beschossen wurden, mit ihren Schaufeln.
    Der Tempel war eine Ruine.
Goldene Dachpfannen rieselten von der geborstenen Kuppel der ehemals so
prächtigen Stupa.
    Brandgranaten hatten das
Hauptschiff in Flammen aufgehen lassen. Gebetsfahnen schwelten und zuckten im
Wind.
    Endlich stieß Rawnes Gruppe von
Osten her zum Treibstoffdepot vor. Hauptmann Sirus, dessen Panzer nun wieder
repariert war, preschte vorwärts. Er hatte die verstümmelte, unglaubliche
Nachricht von der Südfront aufgeschnappt, dass sie auf einen Todesklinge
gestoßen seien.
    Wenn das stimmte, wollte er ein
Stück davon. Etwas, das Woll niemals würde übertreffen können.
    Parduas Zorn traf auf dem freien Platz vor
dem Depot auf den Todesklinge, der den Zorn auf seinem Auspex gesehen
hatte und dabei war, zu wenden.
    Sirus ließ Augur-Granaten
laden, panzerbrechende Munition, und schlug zwei Löcher in den dicken
Stahlmantel des gewaltigen Todesklinge. Nur wenige Pardus-Panzerkommandanten
hatten Augur-Granaten in ihren Magazinen, weil nur wenige damit rechneten,
jemals auf etwas zu stoßen, das wesentlich zäher war als sie selbst. Sirus sah
es philosophisch. Er war nur allzu bereit, für den Fall der Fälle ein paar
kostbare Plätze in seinem Magazin für Augur-Granaten zu opfern.
    Der Trick bestand jetzt darin,
die von den Auguren gesprengten Löcher aufs Kom zu nehmen und den Feind mit
einer hochexplosiven Granate von innen in die Luft zu jagen.
    Der angeschlagene Todesklinge
drehte seinen Geschützturm, bis er auf Parduas Zorn zeigte, und
zerstörte ihn mit einem einzigen Schuss seines Hauptgeschützes.
    Sirus lachte im Bewusstsein
seines Sieges, während er eingeäschert wurde. Einen winzigen Moment. Einen winzigen
Moment des Erfolgs, von dem alle Panzerkommandanten