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Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Titel: Gauts Geister 4 - Ehrengarde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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können. Wir dürfen uns von
diesen Infanterietruppen nicht überflügeln lassen.«
    »Verstanden. Was ist mit dem
Panzer?«
    »Den lassen Sie mal meine Sorge
sein.«
    Leicht für Mkoll zu sagen,
dachte Meryn. Der Panzer war jetzt kaum noch siebzig Meter entfernt und hatte
seine 105-mm-Kanone so tief wie möglich abgesenkt. Er schoss wieder und
sprengte einen Krater in die Straße, dann fing die auf den Rumpf montierte
Boltkanone an zu knattern. Meryn hörte zwei Geister aufschreien, als sie von
den Boltpatronen getroffen wurden. Die Infardi-Truppen rückten auf breiter
Front vor. Langsam sah die Aktion des Feindes nach einem ausgewachsenen
Gegenstoß aus.
    Meryn fragte sich, was Mkoll
gegen diesen Panzer unternehmen wollte. Er hoffte, dass es kein wahnsinniger Selbstmordangriff
mit einem Tornister voller Stabminen war. Nicht einmal Mkoll würde so verrückt
sein, oder? Andererseits hoffte er, dass Mkoll noch irgendein Ass im Ärmel
hatte. Der AT70 würde sie jeden Augenblick erreichen.
    Sein Kom knisterte.
»Infanterie-Einheiten, volle Deckung.«
    Was war nun los?
    Eine waagerechte Lichtsäule so
dick wie Meryns Oberschenkel zuckte von ganz hinten durch die schmale Gasse.
Sie war so hell, dass Meryn sie noch Minuten später vor Augen sah. Plötzlich
stank es nach Ozon.
    Der AT70 ging hoch. Turm und
Kanone drehten sich wie der Kreisel eines Kindes, lösten sich in einem
Feuerball vom Rumpf und demolierten das Obergeschoss eines Hauses. Der
eigentliche Rumpf platzte auf wie eine am Lagerfeuer geröstete Nalnuss und
verspritzte Flammen und Metallsplitter in alle Richtungen.
    »Leck mich fett!«, stammelte
Meryn.
    »Rücke vor, macht Platz«, tönte
es aus dem Kom.
    LeGuins Grauer Rächer rollte die Straße entlang, ein dunkler, gefährlich aussehender Umriss,
unbeleuchtet.
    »Die Getränke gehen auf mich«,
hörte Meryn Mkoll dem Panzer über Kom sagen.
    »Ich komme darauf zurück.
Formieren Sie sich und folgen Sie mir. Bringen wir die Sache zu Ende.«
    Die Geister verließen ihre
Deckung und sammelten sich hinter dem vorrückenden Jagdpanzer, wobei sie
Feuerstöße in die umliegenden Häuser abgaben. Der Rächer knirschte über die
Überreste des Räuber weg. Die Infardi waren auf der Flucht.
    Meryn lächelte. In einer
einzigen Sekunde hatte sich das Gefecht vollkommen gedreht. Jetzt waren sie
diejenigen, die hinter einem Panzer vorrückten.
     
    Einen halben Kilometer entfernt
brachen Herz der Zerstörung und P48J schließlich zum Marktplatz
durch. Ihr steter Vormarsch war eine Weile von einem Trio N20 aufgehalten
worden, und der Rumpf des Herz trug die schwärzlichen Narben dieses
Zusammenstoßes. Scheinbar seit Stunden zum ersten Mal nahm Kleopas den Blick vom
Periskop.
    »Munition?«, fragte er.
    »Auf unter zwanzig gesunken«,
sagte sein Lader, nachdem er die Anzahl der Granaten in dem wasserummantelten
Magazin kurz überschlagen hatte.
    Kleinkalibrige Patronen
prasselten gegen den Panzer. Kleopas ließ das Periskop kreisen und
identifizierte mindestens drei Geschützmannschaften der Infardi an der Nordseite
des Marktplatzes. Die beiden Eroberer preschten durch die leeren hölzernen
Marktbuden, zermalmten sie und rissen die Stoffmarkisen ab. P48J zog
eine wie ein Banner hinter sich her.
    Lader und Kanonier beschossen einen
der feindlichen Trupps.
    »Vergeuden Sie keine Granate
auf weiche Ziele, wir haben kaum noch Munition«, knurrte Kleopas. Er zog einen Kontrollhebel
nach unten und feuerte mit der Boltkanone. Die Salve der explosiven Patronen
zerlegte eine der Infardi-Stellungen in einem Gewitter aus Staub. P48J folgte
seinem Beispiel — auch in dem anderen Panzer musste die Munition knapp sein,
überlegte Kleopas finster — und gemeinsam pulverisierten die beiden Panzer die
unterlegenen Fußtruppen.
    Kleopas' Auspex zeigte
plötzlich zwei sich schnell bewegende Echos. Zwei von den Urdeshi hergestellte
leichte Panzer vom Typ SteG4, jeder auf drei Paar riesiger Reifen, rasten mit
flammenden Scheinwerfern auf den Marktplatz. Ihre winzigen Geschütztürme waren
nur mit stockartigen 40-mm-Kanonen bestückt, aber falls sie Munition mit
Wismutkern verschossen, konnten sie den schweren imperialen Maschinen durchaus
ernsten Schaden zufügen.
    »Nehmen Sie die aufs Kom«,
sagte Kleopas mit einer Geste auf seinen Zielschirm, während er durch das
Periskop schaute. »Jetzt lassen wir unsere Muskeln spielen.«
     
    Sergeant Baffels hatte das
Gefühl, unter extremem Leistungsdruck zu stehen. Er schwitzte stark, zudem

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