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Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Titel: Gauts Geister 4 - Ehrengarde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Angesicht einer
imposanten imperialen Befreiungsarmee die Städte einfach aufgegeben, übelste
Fallen wie die in der Zitadelle zurückgelassen und sich dann für die nächste Phase
reorganisiert?
    Eine Phase, von der sie
wussten, dass sie sie mit Sicherheit gewinnen würden?
    »Auf dem Weg kommen wir nicht
weiter«, flüsterte Corbec mit einem Blick auf seine Begleiter. Er seufzte und schaute
zu Boden, offenbar am Ende seiner Weisheit.
    »Feth ... wir könnten ebenso
gut aufgeben.«
    »Und wenn wir dem Fluss nach
Norden folgen anstatt der Straße?«, fragte Milo.
    »Es gibt keinen Weg, mein
Junge.«
    »Doch, es gibt einen, Chef. Die
... wie heißen sie noch? Die Sooka. Sanian, was sind die Sooka?«
    »Wir haben gerade einen
passiert. Das sind die Viehpfade, die sogar noch älter sind als die
Pilgerstraße. Die Wege, auf denen die Treiber die Chelonherden zu den
Gebirgsweiden führen und dann jedes Jahr wieder zu den Märkten herunter.«
    »Also führen sie in die
Heiligen Berge?«
    »Ja, aber sie sind sehr alt.
Und nicht für Maschinen gemacht.«
    »Wir werden sehen«, sagte
Corbec, dessen Augen wieder strahlten. Er schlug Milo verspielt auf den Arm.
»Du hast einen schlauen Kopf auf den Schultern sitzen, Brin. Gut überlegt. Wir
werden sehen.«
     
    So kam es, dass Waldwunder
Wagen an jenem Tag nach Einbruch der Dunkelheit nach Norden auf den Sooka bog
und auf der Ostseite des heiligen Flusses blieb. Der Weg war größtenteils sehr
schmal und von Jahrtausenden stapfender Chelonfüße zu einer tiefen Furche
ausgestampft worden. Der Chimäre rutschte und holperte und ruckte heftig. Hin
und wieder mussten Mitglieder des Trupps aussteigen und im Licht des
Suchscheinwerfers auf dem Dach überwuchernde Pflanzen wegräumen.
    Sie lagen jetzt über
hundertfünfzig Kilometer hinter der Ehrengarde, kamen langsamer voran und
schwenkten stetig weiter nach Norden ab.
    Vamberfeld schlief. Er träumte
von dem Hirtenmädchen, seinen Chelonkälbern und seinen durchdringenden Augen.

 

     
    ZWÖLF
     
    Die heiligen Tiefen
     
    »Eine schmerzende Aussicht,
immerwährend.«
     
    — Die heilige Sabbat,
Biographica Hagia
     
     
    Geister. In Eis gekleidete
Geister. Giganten, die unglaublich hoch aus dem trockenen, entfernten Dunst
ragten.
    Die Ehrengerade hatte zwei volle
Tage gebraucht, um sich durch den dichten, dunklen, stinkenden Regenwald zu
quälen.
    Unterwegs hatte es sechzehn
planlose, unbedeutende Hinterhalte gegeben. Gaunts Truppen hatten mit
unsichtbaren Plänklern gekämpft, die lediglich ein paar Tote zurückgelassen
hatten. Gaunt hatte weitere achtzehn Männer, einen Späh-Salamander und einen Chimäre
verloren. Doch nun, im Morgengrauen des sechsten Tages nach ihrem Aufbruch aus
Doctrinopolis, begann die Ehrengarde mit dem anstrengenden Aufstieg aus dem
feuchten Nebel des Regenwalds in die Ausläufer der Heiligen Berge. Vor ihnen
und ringsherum erhoben sich die Gipfel wie stumme Ungeheuer.
    Sie befanden sich bereits
dreitausend Meter über dem Meeresspiegel.
    Einige der umliegenden Berge
waren über zehntausend Meter hoch.
    Die Luft war kühl und trocken,
und der Weg führte durch ebene Gebirgstäler, wo der Boden ausgedörrt und golden
war. Wenige Pflanzen wuchsen noch, ein im Wind zuckender Stechginster,
Flechten, welche die Felsen überzogen, und ein faseriges, tangartiges Kraut.
    Es war gemäßigt, kühl und klar.
Die Sichtweite betrug fünfzig Kilometer. Der Himmel war blau, und die Berge ragten
aus den Nebeln des Regenwalds wie schartige weiße Zähne.
    Sechstausend Jahre zuvor hatte
ein Kind namens Sabbat, Tochter eines Viehtreibers, hier in diesem unwirtlichen
und schrecklich schönen Hochland gelebt. Der Geist des Imperators hatte sie
erfüllt und dazu veranlasst, ihre Herden zurückzulassen und sich durch die
schmutzigen Sümpfe des Regenwalds auf einen Weg zu begeben, der sie in Feuer,
Stahl und Keramit zu entfernten Sternen und fabelhaften Siegen geführt hatte.
    Hundertfünf Jahre später war
sie in einer Sänfte zurückgekehrt, die acht Space Marines aus dem Adeptus-Astartes-Orden
der Weißen Narben getragen hatten.
    Eine Heilige, schon vom ersten
Augenblick ihres Martyriums an.
    Eine imperiale Heilige, die von
den besten Kriegern des Imperators in vollen Ehren zu ihrem Geburtsort getragen
worden war.
    Der Sternhaufen, der jetzt am
frühen Abend über ihren Bergen funkelte, war nach ihr benannt. Der Planet wurde
ihr zum Gedenken heilig gesprochen.
    Die heilige Sabbat. Das
Hirtenmädchen, das aus den Bergen

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