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Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Titel: Gauts Geister 4 - Ehrengarde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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es gar nicht da ist.
    »Gleich noch mal, Bragg.«
    »Klar. He, Vambs ... Warum
zittert deine Hand so?«
    »Was?«
    Sie zittert nicht. Nicht
hinsehen.
    »Deine Hand hat angefangen zu zittern,
Kumpel. Alles in Ordnung mit dir? Du siehst irgendwie krank aus. Vambs?«
    »Es ist nichts. Sie zittert
nicht. Nicht. Gleich noch mal. Gleich noch mal.«
    »Vambs?«
    Nein. Nein. Nein nein nein
nein.
    Schockierend laut zischte
direkt hinter ihnen ein Laser gewehr, dessen Echo über den breiten Fluss
hallte. Bragg fuhr herum und sah Nessa am Ufer liegen. Ihr langläufiges
Lasergewehr ruhte auf einer Baumwurzel. Sie schoss wieder, über das Wasser auf
die andere Seite.
    »Was ist denn los?«, rief
Bragg. Im Kom wurde es lebendig.
    »Wer schießt da? Wer schießt?«
    Bragg sah sich um. Er sah die
grünen Gestalten in den Binsen am anderen Flussufer, dann lautlose Blitze, und plötzlich
zuckten Laserstrahlen wie gut geworfene Steine rings um ihn über das Wasser.
    »Feth!«, rief er. Nessa gab
einen dritten und dann einen vierten Schuss ab. Derin tauchte mit einem
Lasergewehr in der Hand auf und eilte hinter ihr die Böschung hinunter.
    »Infardi! Infardi am anderen
Ufer!«, brüllte Derin in sein Kom.
    Laserstrahlen wühlten das
seichte Wasser auf und brachten es zum Brodeln. Bragg schaute zu Vamberfeld und
sah zu seinem Entsetzen, dass der Mann erstarrt war, die Augen verdreht hatte
und am ganzen Körper zuckte und vibrierte. Sein Kinn war mit blutigem Speichel
bedeckt. Er hatte sich die Zunge durchgebissen.
    »Vambs! Ach, Feth!«
    Bragg schnappte sich den
zuckenden Verghastiten und warf ihn sich über die Schulter. Seine Wunde schrie
ihren Protest heraus, aber er kümmerte sich nicht darum. Er watete mit
Vamberfeld ans Ufer. Derin unterstützte Nessas gezielte Schüsse jetzt mit
Dauerfeuer seines Lasergewehrs. Feindliche Schüsse bohrten sich mit einem
sonderbar spröden Geräusch in Stamm und Äste des alten Baumes über ihnen.
    Corbec, Daur und Milo tauchten
mit erhobenen Waffen oben am Rand der Uferböschung auf. Dorden rutschte auf dem
Hintern die Böschung herunter, watete platschend ins Wasser und griff nach dem
schwerfällig dahinstapfenden Bragg.
    »Reichen Sie ihn rüber! Reichen
Sie ihn rüber, Bragg! Ist er getroffen?«
    »Ich glaube nicht, Doktor!«
    Ein Laserstrahl streifte Braggs
linke Hinterbacke, und er jaulte auf. Ein anderer verfehlte Dordens Kopf um eine
Handbreit, und ein dritter traf den Sanitätskoffer des Doktors und ließ ihn
aufspringen.
    Dorden und Bragg schafften
Vamberfeld an Land und zogen ihn die Böschung empor und dann in Deckung. Die
fünf Geister hinter ihnen feuerten stetig auf das andere Ufer. Ein kurzer Blick
zurück zeigte Bragg mindestens ein Floß mit grüner Seide im Wasser.
    Greer kam mit Braggs Autokanone
angelaufen. Sanian folgte ihm mit einem bedrückten Ausdruck der Furcht im Gesicht.
    »Was ist da los?«, fragte
Greer, während er in angewidertem Entsetzen auf den komisch zuckenden
Vamberfeld starrte, dessen zitternde Hände durch die extremen Muskelverkrampfungen
die Form von Klauen angenommen hatten. Außerdem hatte er sich auch die Hose
nass gemacht.
    »Ach, Feth. Der Irre ist
endgültig durchgedreht«, sagte Greer.
    »Halten Sie die Klappe und
helfen Sie mir!«, fauchte Dorden.
    »Halten Sie seinen Kopf fest!
Halten Sie seinen Kopf fest, Greer! Sofort! Sorgen Sie dafür, dass er nicht
gegen irgendwas stößt!«
    Bragg riss Greer die Autokanone
aus den Händen, lief zum Ufer zurück und legte dabei eine Magazintrommel ein.
Das Feindfeuer war immer noch schwer. Zehn bis zwölf Schützen, schätzte Bragg.
    Während er sich niederließ, sah
er wieder einen von Nessa getroffenen Infardi in den Fluss fallen. Wolken aus
flusigen weißen Fasern stiegen wie Getreidespreu aus den Binsen auf, wo die
imperialen Gewehre sie pulverisierten.
    Bragg eröffnete das Feuer. Seine
erste Salve klatschte in einer Reihe hoher Spritzer in den Fluss. Er
korrigierte sein Ziel und beharkte systematisch die Binsen, mähte sie nieder,
beraubte dabei drei oder vier grün gekleidete Gestalten ihrer Deckung und
tötete sie auch.
    »Feuer einstellen! Feuer
einstellen!«, rief Corbec.
    Am anderen Ufer wurde nicht
mehr geschossen.
    »Sind alle wohlauf?«
    Ein gedämpfter Antwortchor.
    »Zurück zum Wagen«, rief
Corbec. »Wir müssen weiter.«
     
    Sie verließen Mukret und fuhren
drei Kilometer nach Westen, bevor sie von der Straße abbogen und den Chimäre
hinter der Deckung einer Gruppe Acestusbäume abstellten.

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