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Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Titel: Gauts Geister 4 - Ehrengarde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Alle atmeten noch
schwer, und ihre Gesichter glänzten vor Schweiß.
    »Gutes Auge, Mädchen«, sagte
Corbec zu Nessa. Sie nickte und lächelte.
    »Haben Sie sie nicht gesehen,
Bragg?«
    »Ich habe mit Vambs geredet,
Chef. Er kam mir komisch vor, und plötzlich ging die Schießerei los.«
    »Doktor?« Dorden wandte sich
von dem reglos auf einem Schlafsack liegenden Vamberfeld ab.
    »Sein Anfall ist vorbei. Er
wird bald wieder zu sich kommen.«
    »Was war es, wieder das
Trauma?«
    »Ich glaube schon. Eine extreme
physiologische Reaktion. Dieser arme Mann ist sehr krank, krank auf eine Weise,
die für uns schwer zu verstehen ist.«
    »Er ist ein Irrer«, sagte
Greer.
    Corbec baute sich mit seiner beträchtlichen
Körperfülle vor Greer auf. »Noch mehr von diesen Sprüchen, und ich breche Ihnen
die Nase. Er ist einer von uns. Er braucht unsere Hilfe. Und die werden wir ihm
geben. Und wir werden auch nicht dafür sorgen, dass er sich schlecht fühlt,
wenn er wieder zu sich kommt. Das Gefühl, dass wir alle gegen ihn sind, hätte
ihm nämlich gerade noch gefehlt.«
    »Gesprochen wie ein richtiger
Stabsarzt, Colm«, sagte Dorden.
    »Genau. Unterstützung. Schaffen
wir das alle? Greer? Gut.«
    »Was nun?«, fragte Daur.
    »Wir fahren weiter zur Furt.
Das Problem ist, jetzt wissen sie, dass wir in der Gegend sind. Wir müssen
vorsichtig sein.«
     
    Sie brauchten den Rest des
Nachmittags, um Nusera zu erreichen.
    Sie fuhren langsam und legten
regelmäßig Stopps ein. Milo blieb mit dem Ohr an dem alten Kom-Gerät und
versuchte Feindsendungen aufzuschnappen. Er hörte jedoch nur leeres Rauschen.
Er wünschte sich inbrünstig, er hätte einen Auspex.
    Sie hielten etwa einen
Kilometer vor der Furt, und Corbec, Milo und Nessa gingen zu Fuß voraus, um zu
kundschaften. Sanian bestand darauf, sie zu begleiten. Sie überquerten mehrere
bewässerte Felder und eine mit Unkraut überwucherte Weide, auf der die Skelette
zweier Chelon lagen, deren riesige Panzer in der Sonne verkalkt waren. Sie
kamen durch ein bewaldetes Stück, wo Kästen aus kunstvoll geschnitztem Holz auf
stämmigen, verzierten Pfählen standen. Corbec hatte viele wie sie entlang der
Tembarongstraße gesehen.
    »Was ist das?«, fragte er
Sanian.
    »Grabmale«, erwiderte sie. »Die
letzten Ruhestätten von Pilgerpriestern, die auf dem heiligen Weg sterben. Sie
sind heilig.«
    Das Quartett schlich sich über
die Lichtung und passierte die Schatten der stummen Grabmäler. Sanian machte vor
jedem eine Respektsbezeugung.
    Pilger, die auf dem heiligen
Weg gestorben sind, dachte Corbec.
    Damit konnte er sich leider nur
allzu gut identifizieren.
    Auf dem Weg durch eine weitere
dichte Baumgruppe glaubte Corbec, den Fluss riechen zu können. Doch seine Nase
hatte im Lauf der Jahre unter viel zu vielen billigen Zigarren gelitten. Nessa
roch es sofort. Prometheum, gestikulierte sie.
    Sie hatte Recht. Genau danach
stank es. Nach wenigen hundert Metern hörten sie das Dröhnen von Motoren.
    Sie passierten die Einmündung
eines überwachsenen Pfades, der von Norden auf die Straße traf, und krochen dann
die letzten Meter zur Furt auf dem Bauch durch das Unterholz.
    Auf der anderen Seite des
Flusses fuhr gerade eine Kolonne limonengrün bemalter Panzer und
Transportfahrzeuge vom Ackerland im Süden auf die Tembarongstraße. Corbec
zählte mindestens fünfzig Fahrzeuge, und das waren nur diejenigen in
Sichtweite. Infardi-Soldaten wogten zwischen der langsam fahrenden Prozession
hin und her, und über dem Motorenlärm konnte er die Sprechchöre und den
Lobgesang hören. Ein Refrain wurde ständig wiederholt, ein Refrain, in dem
immer wieder der Name Pater Sünde vorkam.
    »Pater Dreckschwein Sünde«,
murmelte Corbec.
    Milo beobachtete das Schauspiel
mit einem leichten Frösteln.
    Nach Doctrinopolis sollten die
Infardi hier trotz der Katastrophe in der Zitadelle angeblich zerschlagen sein,
nur flüchtende Überlebende im Hinterland. Hier war eine verfluchte Armee, die
zielstrebig nach Osten fuhr. Und den Begleiterscheinungen der Schlacht in der Nacht
zuvor nach zu urteilen, war Gaunts Streitmacht in Bhavnager auf mindestens
ebenso viele gestoßen.
    Milo kam es so vor, als könnten
die Infardi tatsächlich die Städte Hagias freiwillig geräumt haben, um sich neu
zu formieren und bereit zu sein, wenn die Verstärkungsflotte eintraf. Es war
eine verrückte Idee, aber sie hatte etwas Wahres an sich. Niemand konnte die
unlogischen Taktiken des Chaos je vorhersehen. Hatten sie im

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