Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Titel: Gauts Geister 4 - Ehrengarde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
Vom Netzwerk:
Hagias gekommen war, um das Imperium in einen
seiner erfolgreichsten und schnellsten Kreuzzüge zu führen. Hundert bewohnte
Systeme am Rande des Segmentum Pacificus. Die Sabbatwelten. Eine pan-planetare Zivilisation.
    Gaunt stand im Mannschaftsraum
seines holpernden Salamander und betrachtete die ausgedehnte, hohe, klare Szenerie
mit dem erfrischenden Fahrtwind im Gesicht. Der Schweiß der zwei Tage im
Regenwald musste fortgeweht werden.
    Gaunt erinnerte sich, wie
Slaydo ihm ihre Geschichte erzählt hatte, damals, kurz nach Khulen, als der
Kreuzzug gerade vorbereitet wurde. Alle hatten voller Aufregung über den neuen
Kreuzzug geredet. Der Hohe Senat zu Terra würde wegen Khulen Slaydo zum
Kriegsmeister ernennen. Ihm würde die große Ehre zufallen.
    Gaunt erinnerte sich, ins
Arbeitszimmer des großen Generalfeldmarschalls gerufen worden zu sein. Damals war
er nur ein einfacher Kommissar gewesen.
    Das Arbeitszimmer an Bord des
Zitadellenschiffs Borealis war eine runde, neunstöckige Bibliothek mit
zweiundfünfzig Millionen katalogisierten Werken. Gaunt war einer von
zweitausendvierzig Offizieren, die an dieser ersten Besprechung teilnahmen.
    Slaydo, ein gebeugter, aber
kräftiger Mann, der auf die hundertfünfzig zuging, humpelte in seiner flammend gelben
Rüstung zum Pult in der Mitte der Bibliothek.
    »Meine Söhne«, begann er. In
der perfekten Akustik der Bibliothek benötigte er keinen Verstärker.
»Anscheinend weiß der Hohe Senat zu Terra die Arbeit zu schätzen, die wir
gemeinsam geleistet haben.«
    Ein gewaltiger Jubel
explodierte förmlich in dem Saal. Slaydo wartete, bis er abgeklungen war.
    »Man hat uns unseren Kreuzzug
gegeben, meine Söhne ... die Sabbatwelten!«
    Das Antwortgebrüll war
ohrenbetäubend gewesen. Gaunt erinnerte sich, gebrüllt zu haben, bis er
vollkommen heiser war.
    Kein Geräusch, das er seitdem
erlebt hatte, weder von den massierten Truppen des Chaos noch das Donnern der
Titanen, kam der Kraft dieses Jubelschreis gleich.
    »Meine Söhne, meine Söhne.«
Slaydo hob seine künstliche Hand, um Ruhe zu gebieten. »Lasst mich von den
Sabbatwelten erzählen. Und lasst mich zuerst von der Heiligen erzählen ...«
    Slaydo hatte mit
leidenschaftlicher Überzeugung über die heilige Sabbat gesprochen, die Beati,
wie er sie nannte. Schon damals war es Gaunt so vorgekommen, als bringe Slaydo
ihr eine besondere Wertschätzung entgegen. Er war ein pflichtbewusster Mann,
der alle Heiligen des Imperiums in hohen Ehren hielt, aber Sabbat war ihm irgendwie
die liebste.
    »Die Beati war eine Kriegerin«,
hatte Slaydo Gaunt Monate später am Vorabend der Befreiung von Formal Primus
erklärt. »Sie verkörpert den imperialen Glauben und den menschlichen Geist
besser als jede andere Gestalt in den Annalen. Als Junge hat sie mich
inspiriert. Für mich ist dieser Kreuzzug eine persönliche Angelegenheit, eine
Pflicht größer als jede andere, die ich bisher für den Goldenen Thron
übernommen habe. Um mich für die Inspiration zu bedanken, um ihren Weg zu gehen
und die Welten wieder zu befreien, die sie aus der Finsternis geführt hat. Ich
fühle mich wie ... ein Pilger, Ibram.«
    Er hatte die Worte nie
vergessen.
     
    Das ausgedehnte, kahle Plateau
gestattete ihnen, Zeit aufzuholen, aber es vermittelte ihnen auch ein Gefühl
der Verwundbarkeit. Im Tiefland auf der Straße hatte die Kolonne aus Panzern
und Transportern imposant und gewaltig ausgesehen und die Landschaft
beherrscht. Doch hier draußen, im majestätischen Hochland, wirkten sie einsam
und klein, exponiert auf den baumlosen Höhen und zwergenhaft durch die
Umgebung.
    Lesp hatte bereits die ersten
Fälle von Höhenkrankheit gemeldet.
    Anzuhalten oder auch nur
langsamer zu werden, um die Akklimatisierung zu unterstützen, kam nicht in
Frage. Stabsärztin Curth, ganz die pragmatische Denkerin, hatte beachtliche
Mengen Acetazolamid in den Laster mit den Medikamenten gepackt. Dieses milde Diuretikum
förderte die Sauerstoffaufnahme, und Lesp verordnete es denjenigen, welche am
schlimmsten durch die Höhenluft betroffen waren.
    Landmarken gab es auf dem
eigentlichen Plateau nur wenige, und ihr Auftauchen bekam für die Truppen etwas
hypnotisch Faszinierendes. Sie starrten gebannt auf aus weiter Ferne erspähte
Formen, die dann immer deutlicher hervortraten, je näher sie ihnen kamen.
Gewöhnlich waren es nur große Felsbrocken, Überbleibsel längst verschwundener
Gletscher. Manchmal waren es auch vereinzelte Grabmäler. Viele Geister

Weitere Kostenlose Bücher