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Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Titel: Gauts Geister 4 - Ehrengarde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Regenwald ein. Nach weniger als einer halben Stunde war die gesamte
Kolonne verschwunden.
    »Warum so traurig?«, fragte
Curth.
    »Sie haben uns in Ruhe
gelassen.«
    »Sie sind hinter Gaunt her«,
sagte Kolea.
    Sie wusste, dass er Recht hatte.
     
    Alles war wieder genauso wie an
der verfluchten Nusera-Furt.
    Der Weg vor ihnen war
versperrt. Durch seinen Feldstecher konnte Corbec eine lange Reihe grün
lackierter Panzer und Transportfahrzeuge sehen, die den breiten, trockenen Pass
unter ihm emporkrochen. Eine Streitmacht in Legionsstärke.
    Er glitt vom Rand der Klippe
zurück und erhob sich. Schwindel erfasste ihn einen Moment. Es dauerte ein Weilchen,
bis man sich an diese kalte, dünne Luft gewähnte.
    Corbec ging knirschend den
Erdrutsch hinunter bis zum Sooka, wo der Waldwunde Wagen stand. Seine
Männer warteten in Mäntel und Umhänge gehüllt, die Gesichter verhärmt.
    »Das können wir vergessen«,
sagte Corbec.
    »Eine riesige Kolonne
feindlicher Panzer und Truppen folgt dem Pass nach Norden.«
    »Also was nun?«, jammerte
Greer.
    Über die Sooka-Wege durch die
Hochweiden in den Bergausläufern waren sie gut vorangekommen. Der alte Chimäre
schien auf das kühlere Klima besser anzusprechen. Vor etwa einer Stunde hatten
sie die Baumgrenze passiert, und jetzt wurde Vegetation jeder Art dünn und rar.
Die Landschaft war eine kalte, mit Felsen übersäte geworden und erhob sich in
großen zerklüfteten Verti-Wüste aus rosa Basalt und blass orangefarbenem Halit kalen
und steilen Abgründen, sodass der alte Viehpfad längst in gewundenen
Serpentinen verlief. Der Wind ächzte und wehte böig. Weiter entfernt waren die
Ehrfurcht gebietenden Gipfel der Heiligen Berge dunkel und fleckig, und Sanian
erklärte ihnen, dies seien Schneestürme in den Bereichen großer Höhe.
    Sie versammelten sich um die
Kartentafeln und diskutierten über ihre Möglichkeiten. Corbec spürte die
aufkeimende Frustration in seinem Trupp, besonders bei Daur und Dorden, die, so
kam es ihm vor, als Einzige die Dringlichkeit der Mission tief im Herzen
spürten.
    »Diese hier«, sagte Daur, indem
er mit tauben Fingern auf den leuchtenden Schirm der Kartentafel zeigte. »Was ist
mit denen? Die biegen ungefähr sechs Kilometer weiter oben nach Osten ab.«
    Sie studierten die Muster der
Sooka-Verzweigungen, die sich wie ein Geflecht von Adern über das Land
ausbreiteten.
    »Vielleicht«, sagte Milo.
    Sanian schüttelte den Kopf.
»Diese Karte ist nicht auf dem neuesten Stand. Diese Sooka sind alt und seit
Jahren gesperrt. Die Treiber bevorzugen die Weiden im Westen.«
    »Könnten wir uns den Weg
freiräumen?«
    »Das glaube ich nicht. Dieser
Abschnitt hier ist vollkommen weggebrochen.«
    »Feth!«, murmelte Daut
    »Vielleicht gibt es einen Weg,
aber der ist nichts für unser Fahrzeug.«
    »Das haben Sie über die Sooka
auch gesagt.«
    »Diesmal stimmt es aber. Hier.
Die Himmelsleiter.«
     
    Fünftausend Meter höher und
sechzig Kilometer nordwestlich davon erklomm die Ehrengarde in dichtem Schneetreiben
die Hochgebirgspässe. Es war der Abend des siebten Tages, und die Dunkelheit
war bereits hereingebrochen, aber sie krochen dennoch verzweifelt weiter. Schneeflocken
wirbelten durch das Licht ihrer brennenden Scheinwerfer.
    Der letzten zuverlässigen
Auspex-Anzeige zufolge war eine gewaltige Streitmacht des Feindes einen halben
Tag hinter ihnen.
    Die Route, der sie folgten und
die unter dem Namen Pilgerpass bekannt war, wurde zunehmend trügerischer. Der eigentliche
Weg hatte eine Steigung von eins zu sechs also hundert Höhenmeter auf
sechshundert Weitenmeter und war nicht breiter als zwanzig Meter. Zu ihrer
Linken erhoben sich die steilen Bergklippen. Zu ihrer Rechten, unsichtbar im
Dunkeln und im Schneetreiben, fielen die Flanken des Berges nahezu senkrecht ab
bis auf den Grund einer sechshundert Meter tiefen Schlucht.
    Es war schwer genug, die Straße
bei Tag zu erkennen. Alle waren angespannt und rechneten damit, dass jeden Augenblick
ein falsches Abbiegen ein Fahrzeug in die Tiefe stürzen lassen würde.
    Und es bestand immer die Möglichkeit
eines Erdrutsches oder des Verlusts der Haftung auf dem Schnee. Jedes Mal, wenn
ein Rad eines Truppentransporters durchdrehte, erstarrten alle Geister auf der
Ladefläche und rechneten mit dem Schlimmsten ... einem langen, unausweichlichen
Fall ins Nichts.
    »Wir müssen anhalten,
Kommissar-Oberst!«, forderte Kleopas über Kom.
    »Zur Kenntnis genommen, aber
was passiert, wenn es die ganze Nacht

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