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Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Titel: Gauts Geister 4 - Ehrengarde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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in Sicherheit. Die bloße Tatsache, dass sie noch leben, ist schon
so ein großer Gewinn für mich. Das ist wie ... wie ein Prüfstein für mich. Ein
Ausweg aus der Qual. Als ich es erfuhr, hat es mich völlig fertig gemacht, aber
jetzt scheint es ... scheint es mich befreit zu haben.«
    Sie lehnte sich nachdenklich
zurück.
    »Das bleibt natürlich unter
uns.«
    »Ja, sicher. Ein vertrauliches
Gespräch zwischen Arzt und Patient. Ein Eckpfeiler meines Berufs.«
    »Bitte erzählen Sie es nicht
einmal Dorden. Er ist ein wunderbarer Mensch, aber er gehört zu der Sorte Arzt,
die ... etwas unternehmen würde.«
    »Meine Lippen sind versiegelt«,
begann sie, doch ein Kom-Signal unterbrach sie. Kolea lief nach draußen auf den
Platz und ließ Curth allein, die sich die Stiefel wieder anzog. Mkvenner, der
Kommandant der Späher in seiner Einheit, kam zu ihm gelaufen.
    »Wir haben Bewegung auf dem
Auspex. Größere Bewegung. Eine gepanzerte Kolonne von über hundert Fahrzeugen
ist auf dem Weg hierher.«
    »Gak! Wie weit weg?«
    »Zwanzig Kilometer.«
    »Und ... ich muss das fragen
... es sind nicht zufällig unsere?«
    Mkvenner lächelte sein übliches
eiskaltes, lichtloses Lächeln.
    »Ausgeschlossen.«
    »Machen Sie alles bereit«,
sagte Kolea und schickte Mkvenner wieder los. Kolea schaltete sein Helmkom ein.
»Neun an alle Truppführer. Melden.«
    »Sechs, neun«, erwiderte Varl.
    »Achtzehn, neun.« Das war
Haller.
    »Hier Woll, Sergeant.«
    »Alle Stationen bereit machen
zum Gefecht. Abwehrvor-richtungen einschalten und Waffen scharf machen. Die
Panzer im Süden nach Plan Alpha-vier aufstellen. Die Infardi kommen. Ich
wiederhole, die Infardi kommen.«

 

     
    DREIZEHN
     
    Ershul im Schnee
     
    »An einem Tag fallen mehr
Schnee
    flocken auf die Heiligen
Tiefen, als Sterne
    für mich zu erobern übrig sind.«
     
    — Die heilige Sabbat,
Biographica Hagia
     
     
    Sie waren auf halbem Weg den
Pass hinauf, als der Feind das Ende ihrer Kolonne unter Beschuss nahm.
    Es war zehn Uhr am Morgen des
siebten Tages, und die Ehrengarde war nur langsam in Gang gekommen. Es hatte die
ganze Nacht geschneit, und es lagen mindestens vierzig Zentimeter Schnee, die
im Freien vom Wind auch bis zu einer Höhe von einem Meter verweht wurden. Kurz vor
Morgengrauen, als die Geister und die Pardus noch in ihren Zelten zitterten,
hatte es aufgehört zu schneien, es war aufgeklart und die Temperatur war
gesunken. Bei minus neun Grad wurden Felsen und Metall zuerst mit Reif und dann
mit einer harten Eisschicht überzogen.
    Die Sonne ging strahlend hell
auf, sorgte aber nicht für Wärme. Es hatte über eine Stunde gedauert, einige der
Lastwagen und die älteren Chimären anzulassen. Die Männer waren langsam und
fahrig und murrten bei jeder Bewegung. Widerstrebend luden sie ihre Rucksäcke
auf die Truppentransporter und sprangen auf, um ihre Plätze auf den eiskalten
Metallbänken einzunehmen.
    Ein aufgewärmtes Gemisch aus
Wasser und Getreideflocken war verteilt worden, und Feygor braute bitteren Kaffein
für die Offiziere. Gaunt reicherte jede Tasse mit einem Schuss Amasec an, und
niemand, nicht einmal Hark, protestierte dagegen.
    Thermokleidung und Fäustlinge
gehörten zur Standard-ausrüstung. Das Munitorium hatte die Kälte in dieser Höhe
nicht unterschätzt, aber der größte Segen für die Geister war ihr Wahrzeichen,
der Tarnumhang, der nun jedem Mann als Kaltwetterponcho diente. Die Pardus mit ihren
bis zum Hals geschlossenen vliesgefütterten Lederjacken bedachten die Geister
mit neidischen Blicken.
    Sie hatten das Lager um acht
Uhr vierzig verlassen und die Fahrt über den verschneiten Pass fortgesetzt.
Gelegentlich fegten Schneewehen über sie hinweg. Die Landschaft war konturlos
und weiß, und der Schnee reflektierte das Sonnenlicht so grell, dass die
Schneebrillen schon ausgeteilt worden waren, bevor der Befehl dazu erging.
    Auf dem Auspex war keine Spur
von den Phantomen der vergangenen Nacht zu sehen. Die Kolonne kam mit weniger
als zehn Kilometer pro Stunde voran, da die Fahrzeuge auf der Suche nach einer
Straße rutschten und schlitterten, die nicht mehr als solche zu erkennen war.
    Die ersten Granaten
schleuderten Schneefontänen in die Höhe.
    Nahe der Spitze der Kolonne hörte
Gaunt die unverkennbaren Detonationen und befahl seinem Fahrer zu wenden.
    Es gab immer noch keinen
Sichtkontakt mit dem Feind und nichts auf dem Auspex, obwohl Rawne und Kleopas sich
einig waren, dass extreme Kälte die Sensorsysteme erheblich

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