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Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Titel: Gauts Geister 6 - Tödliche Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Beltayn«, sagte
Gaunt.
    Der Wagen löste sich von der langen Treppe und fädelte
sich in den Durchgangsverkehr ein, der nach Süden fuhr.
    Hinten im Wagen löste Gaunt das braune Papier von dem
Päckchen. Darin befand sich die alte Ausgabe eines Buchs. Er warf einen Blick
auf den Buchrücken: DeMarchese, »Über den Einsatz von Armeen«.
    Gaunt lächelte trotz der bösen Vorahnungen tief in seinem
Herzen. Im Umschlag steckte eine handschriftliche Notiz von Biota.
    »Kommissar-Oberst«, begann sie, »ich hoffe, Sie finden das
hier aufschlussreich. Ich habe es der Bibliothek des Marschalls entnommen und
bin sicher, er wird es nicht vermissen. Was die Frage betrifft, die Sie mir
gestellt haben ...«
     
    Auf Gaunts Drängen fuhren sie auf dem Rückweg nach
Rhonforq durch den Wald rings um Shonsamarl. Das Sonnenlicht fiel zwischen den
Bäumen durch und tauchte den Wagen auf den schmalen, gewundenen Wegen in ein beständiges
Wechselspiel aus Licht und Schatten.
    Beltayn hielt den Wagen an.
    »Wir haben uns verirrt, nicht wahr?«, sagte Gaunt.
    »Nein, Herr Kommissar«, sagte Beltayn. »Ich bin ein
Tanither. Ich verirre mich nicht.«
    »Sie haben sich auf dem Weg hierher verirrt.«
    Beltayn zuckte die Achseln. »Ich weiß nur, dass dies hier
die Stelle ist, Herr Kommissar. Fragen Sie mich nicht, warum die Kapelle nicht
mehr da ist.«
    Gaunt stieg aus dem Wagen. Der Wald kam ihm bekannt vor,
sehr bekannt. Plötzlich war er sicher, dass Beltayn Recht hatte.
    Es gab nur ganz einfach keine Kapelle mehr an dieser
Stelle. Von der Kapelle des Heiligen Lichts im Überfluss von Veniq war keine
Spur mehr da. Nichts, bis auf den Duft einer speziellen Blume.
    Beltayn stieg ebenfalls aus und gesellte sich zu ihm. »Wo
ist sie geblieben, Herr Kommissar?«, fragte er.
    Gaunt gab Beltayn Biotas Notiz, so dass er sie lesen
konnte.
    »Was die Frage betrifft, die Sie mir gestellt haben, so
habe ich die Imperiumsakten durchforscht und die Erwähnung einer Kriegerin der Adeptus
Sororitas namens Elinor Zakei gefunden. Sie war ein wichtiges Mitglied im
Gefolge der Heiligen Sabbat im ursprünglichen Kreuzzug und ist vor sechstausend
Jahren auf Herodor gestorben.«
    Beltayn schauderte. »Da ist irgendwas faul, Herr Kommissar«,
sagte er. »Das glaube ich auch«, sagte Ibram Gaunt.
     
    Im gesamten 58. Abschnitt der Peinforqlinie verbreitete
sich die Nachricht. Die Geister wurden abgezogen. Entnervt schritt Daur die
Linie ab und gab Sammelbefehle an die Trupps weiter. Sie sollten sich in der
kommenden Nach in die Kathedralenstadt Ghrennes zurückziehen und auf die
Abholung durch die Flotte warten.
    Die Befehle sagten nichts darüber, wohin sie verlegt wurden,
aber alle Soldaten waren aufgeregt. Es klang bedeutsam. Und die meisten waren
versessen darauf, dem Grauer des Grabenkrieges auf Aexe zu entkommen.
    Daur war hin und her gerissen. Er wollte das Erste aus den
mörderischen Schützengräben heraus haben, aber er würde seine Kommandorolle
vermissen. Ana Curth hatte ihm verraten, dass Rawne beinah wieder
diensttauglich war. In ein, zwei Tagen würde der Major in den aktiven Dienst
zurückkehren.
    Daur gab die Befehle pflichtgemäß weiter und ließ das
Regiment auf die Abholung vorbereiten.
    Er weckte zuerst Hallers Trupp, dann Obels.
    Dann ging er weiter durch den Graben zu Sorics Befehlsbunker.
    Daur schaute durch den Gasvorhang hinein. »Sergeant?
Machen Sie Ihre Männer abmarschbereit«, sagte er. »Morgen Abend werden wir
verschifft.«
    Soric saß am Tisch in seinem dunklen Unterstand. Er hielt
ein Stück blaues Papier in den Fingern.
    »Ganz recht, Herr Hauptmann«, sagte er. »Ich weiß.«
    Daur zuckte die Achseln und ging.
    Soric betrachtete das Papier in seinen Händen.
    »Die Geister rücken ab. Morgen Abend«, stand darauf.
Soric knüllte das Papier zusammen und warf es weg. Vivvo lugte plötzlich durch
den Vorhang. »Es heißt, wir ziehen weiter, Chef. Irgendeine Ahnung, wohin?«
    »Nein«, schnauzte Soric.
    »In Ordnung«, sagte Vivvo wachsam, zog sich zurück und
ließ ihn allein.
    Soric lehnte sich zurück. Der funkelnde Nachrichtenzylinder
aus Messing stand vor ihm auf dem Klapptisch. Er wartete, hoffte, wünschte.
Dann streckte er die Hand aus und nahm den Zylinder.
    Agun Soric schraubte den Deckel ab und schüttelte den
blauen Zettel heraus.
    Er entfaltete ihn und las, was in seiner eigenen Handschrift
darauf stand.
    Ein Wort.
    »Herodor.«
     
     
     
     
     
     
    —  Ende  —

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