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Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Titel: Gauts Geister 6 - Tödliche Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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großem
Hakenschnabel, die auf stämmigen blauhäutigen Beinen daherstapften.
    »Leck mich!«, sagte Hwlan.
    Die vordersten Reiter trugen Lanzen mit flatternden
Banderolen, aber der Rest war mit kurzläufigen Gewehren bewaffnet. Keiner von
ihnen schien Zügel zu halten.
    »Husaren. Karabiner-Husaren«, sagte Fevrierson stolz.
    »Ein prächtiger Anblick.«
    »Was sind das für Vogelwesen?«, fragte Caober.
    »Struthids«, sagte Fevrierson. Er runzelte die Stirn.
»Haben Sie noch keinen Struthid gesehen?«
    »Ich habe schon reichlich gesehen«, sagte Caober. »Und
jetzt habe ich alles gesehen.«
    »Sie haben keine Zügel«, sagte Mkoll. »Werden sie mit den
Füßen gelenkt?«
    »Das ist Psi-Kavallerie«, sagte Fevrierson. »Sie brauchen
beide Hände, um bei einem Sturmangriff die Karabiner zu bedienen, also hat
jeder Reiter einen Puppenspieler, der ihn mit seinem Reittier verbindet.«
    »Ein Implantat? Augmetisch?«
    »Ich kenne diese Wörter nicht. Ein Puppenspieler ist eine
kleine Maschine. Sie wird chirurgisch in den Kopf der Männer eingesetzt. Der
Struthid bekommt eine Entsprechung. Die Maschine stellt eine Gehirnverbindung
her, und dadurch kann der Mann den Vogel lenken.«
    Über sechzig Husaren galoppierten vorbei, dann kehrte die
Infanterie wieder auf die Straße zurück. Mkoll sah, wie einige der
aexegarischen Soldaten hier und da eine Feder aus dem Matsch klaubten und sich
an den Jackenkragen hefteten.
    »Glücksbringer«, sagte Fevrierson.
     
    Nach weiteren fünfundvierzig Minuten ging Mkoll auf, dass
der Weg abwärts verlief, obwohl sich die ebene, pockennarbige Beschaffenheit
der ausgedehnten Landschaft ringsumher nicht veränderte. Sie gelangten in die
hintersten Bereiche des Grabennetzes. Der Horizont war zuvor frei gewesen,
weil alles von Bedeutung eingegraben und unterhalb des Bodenniveaus war.
    Die Gräben waren von immenser Größe, manche so breit wie
Stadtstraßen und zehn Meter tief. Wo sie unter den Grundwasserspiegel reichten,
waren Laufbretter ausgelegt, und Pioniertrupps bedienten Handlenzpumpen.
Elektrische Lichterketten zogen sich die sorgfältig verkleideten Wände
entlang, und Mkoll konnte das von den Schildgeneratoren erzeugte Ozon riechen.
Panzerfahrzeuge und Lastwagen befuhren die Gräben, und wenn ein Fahrzeug
auftauchte, mussten sie sich in Buchten stellen, die in die Grabenwände gehauen
waren, um sie passieren zu lassen. Soldaten eilten hin und her, manche in Grün,
manche in Grau, einige in Blau-Gold oder Rostrot, alles Einheimische, alle verdreckt.
Es war, als beträten sie eine teilweise vergrabene Stadt.
    Manche Grabenabschnitte waren vollkommen mit
drahtverstärkten Flakbrettern überdacht, und Lampen hingen an diesen
Tunneldächern.
    »Das ist schon was«, sagte Baen zu Mkoll. »Ich hatte
Gräben erwartet, aber nicht solche.«
    »Sie hatten vierzig Jahre Zeit, sie anzulegen«, sagte
Mkoll.
    Und sie hatten sie gut angelegt. Gewaltige, hauptstraßenartige
Reservegräben, oft mit Beton verstärkt, von denen Unterstandgräben nach Westen
und Kommunikations- und Versorgungsgräben nach Osten zur Front abzweigten.
Die Versorgungsgräben begannen bei Sappenköpfen und Munitionsbunkern und waren
flacher, verliefen dafür aber im Zickzack und waren mit soliden Querwällen
durchsetzt, um die anfälligen Verbindungen zu schützen und eine
Abschnittverteidigung zu erleichtern. Im Osten, nach Mkolls Schätzung etwa
einen Kilometer entfernt, befand sich die Linie der Schützengräben. Im Westen,
weiter hinten, waren tiefe Gruben, zu denen Verbindungsgräben führten, in denen
schmalspurige Gleise verlegt waren.
    »Die Geschützgruben«, sagte Fevrierson.
    Sogar die Artillerie befand sich unter der Erde, überlegte
Mkoll.
    Die Schienen waren für die Waggons mit Granaten. Einige
Augenblicke später mussten sie anhalten, damit Handkarren mit massiven, mit
Weiden umwickelten Granaten über den Reservegraben und in die zu den Geschützgruben
führenden Versorgungsgräben gehievt werden konnten.
    Fevrierson sah auf die Uhr. »Das sind die Vorbereitungen
für den Nachtbeschuss«, sagte er.
    Die Genswicker Fußtruppen blieben stehen und standen
bequem in einem Schützengraben, während sich Fevrierson im Stabsbunker des
Abschnitts zur Stelle meldete. Er nahm Mkoll mit.
    Der Bunker bestand aus mehreren gepanzerten Räumen tief
im Boden abseits des Hauptreservegrabens. Der Eingang war durch Faltjalousien
und Gasvorhänge geschützt.
    Drinnen war es warm und feucht, und es ging geschäftig
zu. Es

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