Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Titel: Gauts Geister 6 - Tödliche Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
Vom Netzwerk:
gab einen Kartenraum und eine Kom-Stube, wo eine Reihe Kom-Offiziere in
klobige, veraltete Feldgeräte plärrte.
    Kabelbündel liefen durch die Eingangshalle und verschwanden
durch Schlitze. Im Haupteingang saßen schwitzende, rotgesichtige Meldegänger
auf einer Bank und warteten darauf, wieder losgeschickt zu werden.
    Mkoll wartete vor einer verstärkten Tür, während sich
Fevrierson zur Stelle meldete. Der Tanither konnte in einen kleinen
Kommandostand mit Militärs blicken, die sich um einen niedrigen Kartentisch
versammelt hatten. Sie trugen alle schäbige, aber beeindruckende Galauniformen:
mehr Blau-Gold, mehr Grün, etwas Gelb, etwas Grau und etwas Dunkelrot.
    Mkoll hatte die verschiedenen Insignien und Livrees noch
nicht durchschaut. Die Männer in Grau waren in der Regel sehr dunkelhäutig und
die wenigen in Rot waren blass und rot- oder blondhaarig.
    Fevrierson meldete sich bei einem blassgesichtigen General,
dessen grüne Uniform zu weit war und schlecht saß. Das Gesicht des Mannes
wirkte ausgemergelt. Er hat Gewicht verloren, seit diese Uniform für ihn nach
Maß angefertigt worden ist, dachte Mkoll.
    Der General redete eine Weile mit Fevrierson, wobei er auf
diverse Gegenstände auf dem Kartentisch zeigte, und unterzeichnete einen
Einsatzbefehl. Dann sagte Fevrierson etwas und zeigte auf Mkoll.
    Der General nickte und ging zu dem wartenden tanithischen
Späher. Mkoll salutierte zackig, und der General erwiderte die Geste.
    »Wir haben Sie erst in zwei Tagen erwartet«, sagte der
General.
    »Wir sind nur ein Voraustrupp, Herr General. Mein kommandierender
Offizier hat mich vorausgeschickt, um einen persönlichen Eindruck von der Front
und der allgemeinen Lage zu bekommen.«
    Der General nickte und überraschte Mkoll dann, indem er
das Zeichen des Adlers über der Brust beschrieb und ihm die Hand anbot.
    »Es ist trotzdem schön, Sie zu sehen, und ich danke dem
Thron, dass Sie gekommen sind. Ich bin Hargunten, Kommandeur des 55. Abschnitts.
Willkommen an der Peinforqlinie.«
    »Herr General. Mkoll. Erstes Tanith.«
    »Was brauchen Sie, Sergeant?«
    »Einen Blick auf die Linien und eine Möglichkeit, nach
Rhonforq Bericht zu erstatten«, sagte Mkoll. Er zückte die Papiere, die Gaunt
ihm mitgegeben hatte und die von Buzzel gegengezeichnet waren.
    General Hargunten überflog sie. »Warten Sie hier«, sagte
er. »Die Genswicker rücken ab zu Stellung 143, also könnten Sie sie eigentlich
begleiten.«
    Er entfernte sich und beriet sich kurz mit anderen Mitgliedern
des Stabs. Während Mkoll wartete, sah er, dass einer der rot uniformierten
Offiziere ihn von oben bis unten betrachtete. Den Rangabzeichen nach ein
Oberst. Mkoll kannte die gekreuzten Säbel und den Drachen im Wappen des Mannes
auf seinen Insignien nicht.
    »Imperialer?«, sagte er nach einer Weile mit einem Akzent,
der Mkoll unbekannt war: ausgeprägt, kehlig, üppig.
    »Ja, Herr Oberst.«
    »Und gekommen, uns alle zu retten.«
    »Gekommen, um gegen den Erzfeind zu kämpfen, Herr Oberst.«
    Der Oberst schnaubte. Seine Haut war sehr blass und leicht
sommersprossig, und die an den Seiten abrasierten Haare waren rotblond.
    »Wir können diesen Krieg gewinnen«, sagte er.
    »Das bezweifle ich nicht.«
    »Ohne Ihre Hilfe«, beendete er den Satz.
    »Darüber steht mir kein Urteil zu, Herr Oberst.«
    Der Oberst grunzte etwas und wandte sich ab. Fevrierson
kehrte mit dem General zurück.
    »Die Papiere sind in Ordnung, Sergeant«, sagte Hargunten
und gab sie Mkoll zurück. »Gehen Sie mit dem Leutnant. Sehen Sie sich alles gut
an. Meine besten Empfehlungen an Ihren Kommandeur.«
    Mkoll verstaute die gefalteten Papiere in seinem Koppel
und salutierte. »Sehen Sie sich die Front an«, rief der Oberst. »Sehen Sie sich
einen Krieg an, wie Sie ihn noch nicht kennen.«
    »Ich kenne den Krieg, Herr Oberst«, sagte Mkoll, machte
kehrt und verließ den Kommandobunker.
    »Schleiq mich! Ich kann nicht glauben, dass Sie das getan
haben!«, rief Fevrierson, als sie durch die Gasvorhänge in die klamme Abendluft
traten.
    »Was getan?«
    »Ihm so klugscheißerisch zu kommen!«
    »Wer war das?«
    »Redjacq!«
    »Wer?«
    Fevrierson blinzelte Mkoll an, als sei dieser verrückt.
    »Redjacq ... Redjacq Ankre aus Kottmark?«
    »Das sagt mir nichts.«
    »Die Kottstadt-Lindwürmer?«
    »Wirklich, die kenne ich nicht. Kottmark ist das
Nachbarland, nicht wahr?«
    »Ja ... und der andere Seniorpartner in der Allianz. Wir
wären schon lange tot, wenn die Kottmarker nicht vor

Weitere Kostenlose Bücher