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Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Titel: Gauts Geister 6 - Tödliche Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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eine Pfeife. Eine Sirene heulte kurz
los, und der abschwellende Jaulton hallte die Front entlang.
    Die Geschützgruben der Peinforqlinie erwachten.
    Die Dunkelheit zerbarst in Licht und Lärm, und der
zittrige Schein der Leuchtkugeln wurde förmlich darin verschlungen. Die Erde
bebte. In den tiefen Gruben und Waffenbunkern hinter den Schützengräben der
Front spien großkalibrige Haubitzen und Mörser Munition in die zunehmende
Dämmerung. Erhöhte Feldkanonen und Raketenstellungen fielen ein.
    Mkoll drehte sich zu den Linien der Allianz um und
betrachtete das lärmende Lichtgewitter. Zwei Kilometer westlich von ihm und auf
einer Breite von zwanzig Kilometern nach Norden und Süden flammten die
Geschütze, und Mündungsblitze tanzten und flackerten stroboskopartig. Riesige
grelle Blitze zuckten die Linie der Artillerie entlang, und einige von ihnen
warfen sonderbare, unbeständige Schatten aus ihren Gruben. Mkoll hörte das erschütternde
Heulen und Pfeifen schwerer Granaten über sich und das tiefere pneumatische
Krachen der Mörser. Raketen heulten über sie hinweg und hinterließen feurige
Spuren.
    Er hatte noch nie ein Bombardement dieser Größenordnung
erlebt. Nicht einmal in der Vervunmakropole.
    Mkoll schaute durch das Periskop nach Osten. Ein unregelmäßiger
Streifen aus Explosionen und Feuerstürmen kroch auf der anderen Seite des
verwundeten Flusses über das verheerte Land. Er roch Fyzelen und Eisen im Wind
und dann den Gestank von verdampftem Schlamm.
    Fevrierson wirkte zufrieden. Er lehnte sich zurück und
nahm eine Blechtasse mit Kaffein von seinem Subalternen entgegen.
    »Wollen Sie auch eine Tasse?«
    »Nein«, sagte Mkoll. Das Bombardement erschütterte ihn bis
ins Mark.
    »Das wird jetzt ein paar Stunden so weitergehen und danach
bekommen wir vielleicht das Signal zum Vorrücken.«
    »Feth«, sagte Mkoll. »Sie können ruhig eine Tasse
trinken«, sagte Fevrierson. »Wir könnten noch eine ganze Weile h...« Alles
Weitere ging in einem lauten Tosen unter, und eine Druckwelle aus Hitze raste
von Westen über die Front hinweg. Fevrierson rappelte sich auf. Er starrte angestrengt
zu den Linien der Allianz zurück. Ein weiß glühender Feuerkegel leckte aus der
Richtung der Geschützstellungen in die Höhe.
    »Ganz sicher kein Rohrkrepierer ...«, begann er.
    Es gab einen weiteren kolossal lauten Knall und einen
Blitz, und diesmal wurden sie alle umgeworfen. Pfeifen bliesen.
    »Das ist Granatfeuer«, sagte Mkoll, während er sich aufrappelte.
    »Aber sie haben nichts, was so ...«
    Ein dritter Knall. Dann ein vierter. Dann ein Dutzend
schwere Einschläge entlang der Linie im Nordwesten. Gigantische Feuersäulen
loderten in die Nacht.
    »Schleiq!«, rief Fevrierson. »Was ist das, verdammt?«
    »Etwas Neues?«, fragte Mkoll.
    Ein schweißtriefender Meldegänger fiel beinah in den
Befehlsstand. »Befehl, den Angriff abzuwehren!«, keuchte er.
    »Den Angriff abzuwehren?«, sagte Fevrierson.
    Mkoll klemmte sich hinter das Periskop. Draußen im
Niemandsland des Naemetals rückten Phantomgestalten gegen sie vor. »Ihre Männer
sollten sich bereitmachen«, sagte er zu dem jungen Leutnant. »Wir werden
angegriffen.«
     
    Mkoll eilte nach draußen in den Schützengraben und riss
sich das Gewehr von der Schulter. Männer schrien und rannten durcheinander und
behinderten sich gegenseitig. Sie waren in Panik.
    »Bringen Sie sie zur Vernunft, sonst sind wir tot«, zischte
der Tanither Fevrierson zu, der in seine Pfeife blies. Mkoll konnte das
Klingeln von Feldtelefonen und gebrüllte Wortwechsel mit der Bitte um
Befehlsbestätigung hören.
    So hatte er sich das nicht vorgestellt. Er hatte nur ein
wenig beobachten und nicht in einen Sturmangriff verwickelt werden wollen.
    Er justierte sein Helmkom. »Vier! Hier ist vier! Abzählen!«
    »Zwounddreißig!« Das war Bonin.
    »Achtundzwanzig, vier!« Caober.
    »Dreizehn. Bin bei sechzig.« Mkvenner antwortete und
meldete Hwlan ebenfalls. »Fünfundvierzig, Sergeant.« Baen. »Vier, verstanden.
Zurück zu mir zum Befehlsstand. Im Laufschritt.«
    »Zwounddreißig, ich sehe Kontakte näher kommen«, meldete
Bonin. »Verstanden. Zu mir. Erlaubnis gewährt, aktiv zu werden, falls es nötig
sein sollte.«
    Mehr titanische Einschläge erschütterten den Boden, und
der Himmel im Westen war vom Feuer gelblich erleuchtet. Das massive
Gegenbombardement des Feindes hatte die Disziplin des Artilleriefeuers der
Allianz zersetzt. Mkoll spürte Ultraschallwellen und roch dann Ozon,

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