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Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Titel: Gauts Geister 6 - Tödliche Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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schmutzigen
Halstüchern umwickelt. Mkoll sah einen Offizier aus der Reihe treten, neben dem
Wegweiser stehen bleiben und seine Truppen in die richtige Richtung winken.
    Nach einigen Minuten machte der Offizier kehrt und ging zu
den Tanithern. Sein Mantel war steif vom Schlamm, und als er das Halstuch vor
seinem Gesicht herunterzog, sah Mkoll erschrocken, wie jung er noch war.
    »Verlaufen?«, begann er. Dann sah er Mkolls Rangabzeichen
und grüßte ein wenig förmlicher. »Nein«, sagte Mkoll und trat vor.
    »Sergeant Mkoll, Erstes Tanith.«
    »Gehören Sie zur Imperialen Abordnung?«
    »Das ist richtig.«
    »Leutnant Fevrierson, 30. Bataillon, Genswicker Fußtruppen.«
    Sein Akzent klang hart und abgehackt. Aexegarisch. »Ist
mir eine Freude, Sie zu sehen. Wo ist Ihre Hauptstreitmacht?«
    »Unterwegs zur Reserve«, erwiderte Mkoll. »Unser
Kommandeur hat uns vorausgeschickt, um die Lage zu peilen.«
    »Die Lage zu peilen?«
    »Die Stellungen in vorderster Linie zu begutachten«,
erläuterte Mkoll. Der junge Mann nickte.
    Zum Teil liegt es am Akzent, dachte Mkoll. Meiner ist ihm so wenig vertraut wie seiner mir. Daran und an der Tatsache,
dass sie noch veraltete Begriffe benutzen. Er machte sich klar, dass dieser
Krieg — diese Welt — eine ganze Weile isoliert gewesen war.
    »Wir werden in den 55. Abschnitt verlegt«, sagte Fevrierson.
»Sie dürfen uns gerne begleiten.«
    Mkoll nickte dankend und gab ein kurzes Handzeichen, das
der Leutnant nicht mitbekam. Sofort waren die fünf Männer seines Spähtrupps an
seiner Seite. Sie reihten sich in die immer noch vorbeimarschierenden Truppen
der Allianz-Infanterie ein.
    Fevrierson machte unterwegs Konversation. Er war ein wenig
auf der Hut vor den Neuankömmlingen. Ihre Ausrüstung war sauber und in sehr
gutem Zustand, wenn man von den Spritzern absah, die sie im Zuge ihres Marschs
abbekommen hatten. Der Stoff ihrer Uniform war von einer Beschaffenheit, die er
nicht kannte. Er sah bequem und robust aus, wahrscheinlich synthetisch. Sie
trugen durchschlagskräftig aussehende Gewehre, die keine Auswurfschlitze für
verbrauchte Patronen hatten. Konnten es Energiewaffen sein? Fevrierson hatte
noch nie ein Lasergewehr aus der Nähe gesehen und schämte sich seines langen,
schweren automatischen Gewehrs. Die Fremdweltler verfügten außerdem über
technische Vorrichtungen wie Sichtgeräte und Helmkom-Anlagen mit Ohrhörern.
Individuelle Sprechverbindungen! Sie stammten wahrhaftig von einem anderen
Stern, wie die Charaktere in den Halbscuto-Schundromanen, die sein Bruder
immer am Zeitungsstand kaufte.
    »Ist das eine Ablösung?«, fragte Mkoll.
    »Ja. Früher war es eine Woche an der Front und dann zwei
in Reserve, aber jetzt findet der Wechsel allwöchentlich statt.«
    »Sie und Ihre Männer waren eine Woche im Quartier?«
    »Ja.« Mkoll verkniff sich eine Bemerkung über den verdreckten
Zustand der Einheimischen, aber Fevrierson hatte den Blick gesehen. »Es gibt
keine Waschgelegenheiten in Jen-Frow. Die Quartiere sind schlecht. Kein Wasser
für die Wäsche.«
    Mkoll nickte. »Ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten.«
    »Ja, natürlich nicht«, sagte der Aexegarier ernsthaft.
    »Ihr werdet bald auch dreckig sein, früh genug«, murmelte
einer aus der Reihe. Männer ringsumher gackerten. »Das reicht, Herxer!«,
knurrte Fevrierson. »Kein Problem«, sagte Bonin.
    »Dreckig können wir gut. Wir waren schon öfter in
dreckigen Löchern.«
    »Wo ist Ihr kommandierender Offizier?«, fragte Mkoll Fevrierson.
    »Ich bin der kommandierende Offizier«, sagte der.
     
    In den hintersten Reihen wurde gepfiffen, dann ein wenig
weiter vorne, dann noch weiter vorne. Fevrierson holte seine eigene Pfeife
heraus und blies hinein. »Von der Straße! Von der Straße!«
    Mkoll fragte sich, ob sie angegriffen wurden, obwohl nicht
das Geringste von irgendwas zu sehen und es in der kühlen, nassen Landschaft
ansonsten vollkommen still war.
    Sie hörten Hufschlag. Kavallerie kanterte die Straße entlang,
und die Infanterie trat beiseite, um sie durchzulassen.
    Die Aexegarier jubelten und schwenkten ihre Halstücher und
Gensfillymützen, als sie von den Reitern passiert wurden. Die Kavalleristen
trugen blau-goldene Jacken mit leuchtend grünen Schärpen und weiße,
glockenförmige Tschakos. Sie saßen aufrecht und hochnäsig, den Blick nach vorn
gerichtet, während der am Sattel befestigte Säbel gegen ihre Hüften schlug.
Ihre Reittiere waren riesige Laufvögel mit grauen Federn und

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