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Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Titel: Gauts Geister 6 - Tödliche Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Kriegführung beruht
darauf, dass individuelle Befehlshaber die ihnen zugewiesenen Aufgaben
ausführen und alle Belange der generellen Strategie den Stabschefs überlassen.«
    »Das ist so, als würde man mit verbundenen Augen kämpfen
oder zumindest nur mit Blick durch einen schmalen Schlitz.«
    Golke griff in seine Jackentasche und zückte eine Datentafel.
    »Kopieren Sie alles, was auf dieser Datentafel ist«, sagte
er. »Sie enthält die vollständigen Karten, die Sie wollten. Aber seien Sie
vorsichtig. Ankre und die Generäle der Allianz würden mich an die Wand stellen,
wenn sie wüssten, dass ich Ihnen diese Karten überlasse.«
    »Ich werde vorsichtig sein.«
    »Lassen Sie mir etwas Zeit, dann sorge ich dafür, dass
sich der Generalstab mit der Vorstellung vertraut macht. Wenn wir ihnen die
Vorteile aufzeigen können, werden sie sie leichter schlucken. Ihr Befehlshaber,
Van Voytz, bearbeitet sie auch. Ich glaube, er ist mit der Situation auch
nicht sonderlich glücklich.«
    »Das hatte ich auch nicht anders erwartet«, lächelte
Gaunt.
    »Und jetzt tun Sie mir einen Gefallen. Besetzen Sie mit
Ihrem Regiment die Ihnen zugewiesenen Stellungen. Zeigen Sie Bereitwilligkeit.
Ich gehe zum Oberbefehlshaber und bitte ihn, Ihrem Rat entsprechend zu handeln.
Einen Tag oder zwei, vielleicht drei. Dann werden wir Ergebnisse sehen.«
    Gaunt nickte und schüttelte dem Grafen die Hand. »Sie
haben die Möglichkeit, diesen Krieg zu gewinnen, Graf«, sagte er. »Lassen Sie
nicht zu, dass die Allianz sie auslässt.«

 

     
     
    VIER
     
    287-311
     
     
     
     
     
     
     
    »Sergeant
Tona Criid?
    Sergeant
Tona Criid? Für mich hört
    sich das gut an. Aber für
die anderen
    Gak-Gesichter wohl eher
nicht.«
     
    — Tona Criid,
Sergeant

 
    Es war der dritte Tag der Geister an der Front. Sie hatten
sich an die Routine gewöhnt: an die Streifengänge, die Draht-Expeditionen, das
Lenzpumpen, die Beobachtungen, das Wegschaffen der Latrineneimer von Hand
durch die Verbindungsgräben und das Heranschaffen der Provianteimer aus der
Feldküche ( »Ich schwöre, dass sie diese verdammten Eimer die meiste Zeit
verwechseln«, war Rawne zu vernehmen ). Sie hatten sich sogar an das
gewöhnt, was Corbec den »Grabengang« nannte — geduckt und den Kopf gesenkt, so
dass nichts über die Brustwehr ragte.
    Die Anspannung blieb. Seit der Nacht von Mkolls Spähtrupp
hatte es kein Bombardement gegeben. Am zweiten Tag hatte der Feind die Front
fünfundzwanzig Kilometer weiter nördlich bei Stellung 317 angegriffen, aber
ansonsten war alles ruhig geblieben.
    Ein Drittel des Regiments war zur Front vorgerückt, die
restlichen zwei Drittel blieben in Rhonforq in Reserve. Am Ende der ersten
Woche würden sie rotieren und mit einem Kreislauf beginnen, der sicherstellen
sollte, dass kein Soldat länger als eine Woche an der Front blieb und nach
einer Woche Frontdienst zwei Wochen Zeit zur Erholung bekam. Natürlich hoffte
Gaunt, die Tanither würden nicht annähernd so lange in den Fronstellungen
bleiben.
    Nach den ersten paar Stunden waren die Geister im
Schützengraben mit Schlamm verkrustet, und nach dem ersten Tag hatten sich
Scharen von Läusen bei ihnen eingenistet. Sie schliefen, so gut sie konnten,
eingerollt unter der Brustwehr oder in von Hand ausgehobenen Unterständen.
    Criid war mittlerweile so ausgiebig mit Schlamm verschmiert,
dass sie beschloss, nicht mehr dagegen anzukämpfen. Sie hatte sich Schlamm ins
Gesicht und auch in die Haare geschmiert.
    »Was machen Sie da, Sergeant?«, hatte Skeen gefragt.
    »Tarnung«, sagte sie.
    Fünfzehn Minuten später waren alle Mitglieder ihres Trupps
bis auf zwei ihrem Beispiel gefolgt und hatten sich mit Schlamm unkenntlich
gemacht. Kolea hatte es nicht getan, weil er nicht verstanden hatte, was los
war.
    Cuu hatte es nicht getan, weil er eben Cuu war.
    Dennoch gratulierte sich Criid im Stillen: Der größte
Teil des Trupps scheint an einem Strang zu ziehen. Vielleicht schaffe ich es.
    Der Zehnte Trupp hielt zusammen mit dem Elften — Obels
Haufen im Norden — und Maroys Sechzehntem im Süden Stellung 290.
    Jede Stellung entsprach etwa einem Kilometer Schützengraben,
der durch Traversen in zwanzig Meter lange Abschnitte eingeteilt war. Sie
hatten einen Kommandobunker mit Feldtelefon und Kom, aber die persönlichen
Helmkoms der Geister machten diese Einrichtung meistens überflüssig.
    Dreimal am Tag machte Criid in Begleitung von Hwlan und
DaFelbe die Runde. Sie überzeugte sich von der

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