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Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Titel: Gauts Geister 6 - Tödliche Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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während Dorden Mkolls Wunde versorgte.
    »Die Allianz-Soldaten, die wir gesehen haben, waren müde
und überanstrengt. Die meisten waren außerdem krank. Kaum sanitäre Anlagen,
schlechte Hygiene. Noch schlimmer ist, dass es mit der Disziplin nicht weit her
ist. Sie kämpfen gut, wenn sie entsprechend geführt werden, aber es gibt keine
Spur von Initiative.«
    »Sie wurden panisch, als der Angriff begann«, sagte
Caober.
    »Seien wir gerecht«, sagte Mkvenner. »Sie wurden panisch,
als der Beschuss anfing. So etwas hatten sie noch nicht erlebt, nicht so. Ich
meine, sie taugen einigermaßen als Front-Infanterie, aber als diese neuen
Supergeschütze das Feuer eröffneten, ging bei ihnen alles drunter und drüber,
und sie hatten Angst. Und da sind die feindlichen Angreifer relativ leicht
durchgebrochen.«
    Gaunt nickte. »Und der Feind.«
    »Gut, geordnet, professionell. Waffen mit fester Munition,
einige mit Rüstung. Die Grenadiere sind ihre Stärke. Einfacher Sprengstoff,
aber wirkungsvoll und in großer Anzahl.«
    Gaunt hörte dem Anführer seiner Späher zu und sagte dann:
»Und ... was denkt Marschall Mkoll?«
    Es war ein privater Scherz zwischen den beiden. Gaunt
hatte absolutes Vertrauen in Mkolls taktischen Verstand und stellte diese
hypothetische Frage oft. Wenn Mkoll hier der Oberkommandierende wäre, was würde
er tun?
    »Dieser Krieg wird bis zum jüngsten Tag dauern«, sagte
Mkoll nach einer kurzen Denkpause. »Er dauert bereits vierzig Jahre. Ein Patt.
Man sollte meinen, dass Garde-Verstärkungen wie wir die Waagschalen zu Gunsten
der Allianz neigen müssten, aber das könnten andersherum auch diese neuen
Supergeschütze des Feindes. Ich will damit sagen, dass etwas Neues,
Unorthodoxes nötig sein wird, um dieses Patt zu durchbrechen. Ich könnte aber
nicht sagen, was das ist, wo man sich nur an dieser einen verdammten Karte
orientieren kann.«
    »Ich arbeite daran«, versicherte ihm Gaunt.
    Mkoll zuckte die Achseln und fuhr dann zusammen, während
er sich wünschte, auf die Geste verzichtet zu haben. »Ich weiß es nicht. Etwas
Neues. Etwas anderes oder Unerwartetes. Etwas aus einer neuen Perspektive. Wir
finden besser heraus, was, bevor es die anderen tun.«
    »Ich weiß etwas«, sagte Mkvenner ruhig. »Diese neuen
Superkanonen, die sie haben. Vielleicht arbeiten sie schon seit Jahren daran,
aber finden Sie es nicht komisch, dass sie sie zum ersten Mal ein oder zwei
Tage nach unserer Ankunft einsetzen? Sie müssen unsere Schiffe gesehen haben.
Sie müssen wissen, dass die Garde gekommen ist und die Allianz Verstärkung
durch Fremdweltler bekommen hat. Sie haben Angst, dass die Allianz jetzt im
Vorteil ist. Sie wollen wieder gleichziehen.«
    »Ich erwarte sie schon sehnlichst«, schmunzelte Caober und
prüfte die Schärfe seines silbernen Kampfmessers.
    »Halten Sie diesen Gedanken fest«, sagte Gaunt mit einem
Lächeln zu ihnen. Er wandte sich an Mkoll. »Schreiben Sie einen vollständigen
Bericht. Über alles und jedes.«
    »Wird gemacht, Herr Kommissar.«
    Gaunt wollte noch etwas anderes sagen, als wütende Stimmen
in die Fabrikhalle drangen. Ana Curth platzte herein. »Dorden, wo um alles in
der Welt sind die verdammten ... Oh! Bitte um Entschuldigung, Herr Kommissar.«
    Gaunt erhob sich. »Weitermachen, Stabsärztin Curth. Ich
glaube, Sie wollten gerade wieder fluchen.«
    »Verdammt richtig«, sagte sie. »Ich kann unser verdammtes
medizinisches Material nicht finden, und es müsste eigentlich hier sein, und
die Krassier geben uns die Schuld ...«
    »Immer mit der Ruhe!«, sagte Dorden. »Von Anfang an und
vergessen Sie diesmal das Atmen nicht.«
    Ana Curth holte tief Luft. Auf Verghast war sie vor dem
Krieg mit den Zoicanern eine geachtete und gut bezahlte Ärztin gewesen und
hatte dann zu Gaunts und Dordens Erstaunen beschlossen, sich im Zuge des
Trostgesetzes dem tanithischen Regiment anzuschließen.
    Niemand hatte bisher herausgefunden, warum sie einen
behaglichen Lebensstil zu Gunsten des undankbaren Elends eines Postens als
Stabsärztin bei der Imperialen Garde eingetauscht hatte.
    Gaunt glaubte, es liege an ihrem Pflichtbewusstsein, das
sie vermutlich alle beschämen würde.
    Sie hatten verdammtes Glück, sie zu haben.
    »Unser gesamtes medizinisches Material, Arzneimittel, Instrumente
und so weiter, ist verschwunden«, sagte sie. »Alles. Alles, was wir aus den
Schiffen des Munitoriums geladen haben. Ich habe es in der Landezone gesucht,
da hat man mir gesagt, es sei vorausgeschickt worden.

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