[gay erotik] Fennelly, Tony
einfach das Loch mit Klopapier, damit er nicht mehr durchgucken kann. Das signalisiert ihm, dass er die Hosen hochziehen soll und jemand anders, einen Jüngeren, ranlassen soll.“
Robin war erleichtert. „Er geht dann einfach weg? Ohne zu meckern?“
„Meistens schon. Manchmal ist einer eigensinnig und will es aussitzen. Dann gehe ich raus aus meiner Kabine und lasse ihm eine Viertelstunde Zeit für einen neuen Versuch. Es gibt da so einen dürren Glatzkopf, der manchmal kommt und seinen Mund regelrecht über alles stülpt.“
Mein Ein und Alles spitzte sein Kussmündchen. „Aber wenn er sehr, sehr unhöflich ist und dann immer noch nicht abhaut?“
Crumpet zuckte die Schulter. „Ach, dann gehe ich eine Weile auf und ab und werfe gebrauchte Streichhölzer über seine Wand, bis er den Wink versteht.“
Ich stellte mir die abgewrackte, rüde Trutsche vor, wie sie wie wild in der Klokabine herumfuhrwerkt, von der eigenen Hose halb gefesselt. Robin schlug seine weiche weiße Hand vors Gesicht und kicherte. Manchmal glaube ich, er ist ein Mädchen in einem Jungenkörper. (Das hasse ich an ihm.)
„Was zwei Erwachsene einvernehmlich hinter Klotüren treiben, geht nur sie was an, glaube ich. Aber es klingt alles so ... äh ... unromantisch.“
„Ach, es kann sehr romantisch sein“, sagte Crumpet. „Wenn du einen Schwanz durch dieses Loch gucken siehst, das ist der Anfang eines fantastischen, neuen Abenteuers. Du weißt nie, wie es ausgeht.“
Ich musste daran denken, wie es für Hubert Loomis ausgegangen war. Vielleicht war es Crumpet auch so gegangen. Er überspielte sein Unbehagen und sprach schneller.
„Normalerweise sind es heimliche Schwule. So verheiratete Vorstadt-Verklemmte. Ich kann durch das Loch den Ehering sehen. Mit denen macht's am meisten Spaß, weil sie so aufgeregt sind.“ Sein Gesicht hellte sich auf. „Aber ich kann ihnen die Verlegenheit nehmen.“
„Das ist aber nett von dir, alle diese Unannehmlichkeiten auf dich zu nehmen“, kommentierte mein kleiner Simpel.
Crumpet erhob sich zu edler Höhe. „So helfe ich einer Menge heimlicher Schwuler. So bin ich eben.“
Ich riet ihm gerade, sich doch um ein Stipendium zu bewerben, als ich Big Ned Berman durch den Raum stapfen sah, den er zur Hälfte in Schatten versenkte. Meine Begleiter und ich nahmen ihn ausdrücklich nicht wahr, aber wie üblich übersah er, dass wir ihn übersahen, und lud sich selbst an unseren Tisch ein. Ich würde wetten, dass Ned alle seine Einladungen selbst ausspricht. Berman ist selbst für die Unterwelt eine Schande. (Es geht das Gerücht, die Hell's Angels hätten ihn wegen schlechten Benehmens nicht aufgenommen.) Und ins Kitt's wäre er auch nicht reingekommen, wenn er nicht die Hälfte der Tunten im Aufnahmekomitee bestochen und die anderen mit rührseligen Geschichten weichgeklopft hätte.
Er drehte einen Stuhl um und setzte sich, seinen Medusabart auf der Rückenlehne. „Hab' schon gehört, Matty, dass du mit den Bullen zusammenarbeitest.“
Ich war nicht sicher, ob dies seine Billigung fand oder nicht. Und da er mich wie einen Bleistift hätte brechen können, begnügte ich mich mit einem unverbindlichen Grunzer .
„Wie konntest du dich mit denen einlassen? Die Polizei ist am schlimmsten, wenn es darum geht, Schwule zu belästigen, das weißt du doch.“
„Unser Klappenlochmörder war ja auch nicht gerade ein Homophiler, Ned.“
„Ach, ich wette, das war auch ein Bulle, der nur drauf aus war, 'nen Schwulen zu killen.“
Crumpet hielt, der guten Ordnung halber, die Gabel hoch. „Wer sagt, dass Loomis schwul war? Die Hälfte der Männer, mit denen ich zu tun habe, ist hetero. Ich glaube also einstweilen, er war nichts weiter als ein Opportunist.“
Robin kicherte. „Du meinst, er wollte nur, dass einer mit seinem Pipi herumspielte, und es war ihm egal, wer's war?“
„Wer im Gewühl gerade dran war. Genau. Manche Männer haben's gern unverbindlich. Jedenfalls: meine Theorie ist, dass es Loomis zufällig traf. Er war eben zur falschen Zeit am falschen Ort.“
Es rauschte der Bart. „Wenn das zufällig war, dann könnt ihr drauf wetten, dass es noch mehr Morde gibt. Da läuft ein Monster rum und will Schwule umlegen. Aber wir sollten ihn zuerst erwischen!“
„Matty hilft der Polizei, ihn zu finden“, erklärte Crumpet. „Das ist deren Sache.“
„Nein, das ist unsere“, widersprach Ned und hieb mit der vollen Wucht seine 130 Kilo durch die Luft. „Ich jedenfalls gehe nicht mehr
Weitere Kostenlose Bücher