[gay erotik] Fennelly, Tony
egal ist. Das müsste es leichter machen.“
„Immer noch nicht so leicht. Aber wenigstens musste Russo nicht so leiden wie Loomis. Wir halten einige Einzelheiten vor der Presse zurück, aber ich dachte, ich erzähl es dir, Matty. Kann sein, dass wir es mit einem Trittbrettfahrer zu tun haben. Mit zwei Mördern.“
Die Sekretärin des Kongressabgeordneten Tibbet war so, wie man es erwarten konnte. Schnippisches Plastik. Makelloser Polyester in den falschen Farben. Falsch für jeden. Der Name auf ihrem Schild war Nancy Bennett, das passte. Ich zeigte ihr meine Dienstmarke und gab meine Jack-Webb-Vorstellung.
„Tag, gnädige Frau. Ich bin Matt Sinclair, Sonderkommissar, Po-
lizei . Ich bin mit Mr. Tibbet verabredet.“
„Der Abgeordnete wird in genau „ - sie prüfte es auf ihrer Timex - „sechs Minuten von seiner Sitzung zurück sein. Wollen Sie sich nicht setzen?“
Der Stuhl, den sie mir anbot, war eine Missgeburt aus Schaumgummi, bezogen mit faulig orangefarbenem Skai . Nicht, solange ich widerstehen konnte. „Ich stehe lieber.“ (Lieber würde ich hängen!) Nancy nahm einen kurzen Abschied von ihrer Rolle als Miss Zugeknöpft.
„Sie werden nach Pat fragen, nicht wahr? Der arme Mann. Er war Christ, wissen Sie!“
„Hm, sind das nicht die meisten?“
„Nicht so wie er. Er war so, ja, die Art von Mann, der keine Angst hat zu sagen, „Ich bin ein Christ“, wissen Sie? Und ein sehr frommer Mann. Er glaubte an die Bibel, aber buchstäblich.“
-Muss ein Schwachsinniger gewesen seine, dachte ich. Was ich sagte, war: „Die Polizei ist sehr bestürzt über diese Tragödie.“
„Oh ja! Wir auch.“ Weil dies für eine Debatte im Sitzen ein zu delikates Thema war, kam sie hinter ihrem Schreibtisch hervor. Beine von Steinway. „Alle mochten Pat. Ich meine, keiner mochte ihn nicht. Er arbeitete mehr als jeder andere in der Partei. Er blieb, wenn alle schon heimgegangen waren und ...“
Ich ließ ihr Gewäsch weiterplätschern und betrachtete die Fotos, die eine Wand des Empfangsraums pflasterten. Die typischen Arm- um-Schulter-Posen des ehrenwerten Wayne E. Tibbet mit Ford, in die Kamera grinsend. Mit Bob Dole, mit dem republikanischen Gouverneur des Staates, und sogar eines mit Nixon. (Oh, welch himmlische Zeiten!)
Nancy wollte nicht aufhören. „In der letzten Zeit war Pat immer schon da, wenn ich morgens kam. Ich dachte, er hätte die Nächte durchgearbeitet. Er war wirklich engagiert.“ Dann sah sie, wohin ich guckte. „Der Abgeordnete ist in der Partei sehr beliebt. Er versteht sich mit allen wichtigen Leuten.“
Ach? Buchstäblich jeder versteht sich mit einem Politiker. Jeder beliebige Amtsträger würde einen syphilitischen Axtmörder abküssen. Nur, weil auch Axtmörder eine Familie haben, und Familien wählen.
„Und sehen Sie hier.“ Sie streckte einen manikürten Fingernagel aus. (Lack abgesprungen.) „Das ist aufgenommen, als er Ehrenbürger bei den Houma -Indianern wurde. Und hier hat er den Silver Star bekommen; er war in der Spezialtruppe in Vietnam. Er hat bei der Armee Jura studiert, wissen Sie. Er ist ein wunderbarer Patriot. Und hier spielt er Fußball in Tulane .“
„Ein faszinierender Mann“, log ich höflich.
„Ja, das stimmt. Aber schließlich muss jeder Republikaner, der in Louisiana eine politische Karriere machen will, außergewöhnlich sein. Vor ein paar Jahren noch war es ja unmöglich, hier gewählt zu werden.“
„Das war vor der Zeit, als die nationale Grand üld Party hart und entschlossen Geld von außerhalb hier reinschüttete und die Minderheit im Kongress ausbauen kam.“
Nancy blickte verständnislos. Als ob ihr diese Taktik nie in den
Sinn gekommen wäre.
Nach genau sechs Minuten ihres Geschwätzes hatte der Kongressabgeordnete Wayne Tibbet seinen Auftritt. Und was für einen idiotischen. Ich dachte, seine Fan-Fotos lässt er sich wohl von Avedon machen.
Der Depp war zehn Jahre älter, kleiner, blasser, wabbliger als das
Bild auf seinen Wahlplakaten. Er versuchte, in klassischer Manier Jugend und Kraft vorzutäuschen: mit einer Matte, die ihn ein schönes Stück Knete gekostet haben musste. Aus einiger Entfernung sah das Ding beinahe echt aus. Es verriet sich jedoch durch seine Einfarbigkeit . Wenn ein alternder Narziss schon so tun muss, als hätte er noch Haare, sollte er wenigstens nicht so tun, als seien sie auch noch braun.
In der Ecke lagen ein paar Hanteln, die seinen stämmigen Rumpf hätten erklären können, aber sie waren
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