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[gay erotik] Fennelly, Tony

[gay erotik] Fennelly, Tony

Titel: [gay erotik] Fennelly, Tony Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mord auf der Klappe
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Maßstäben.“
    „Habt ihr Öl?“
    „Keinen Tropfen. Aber es gab einige Zeit lang etwas Indigo. Dann hintereinander Vieh, Baumwolle und Zuckerrohr.“
    Sie schmiegte sich an mich. „Erzähl weiter, ich will alles über dich wissen.“
    „Alles schickt sich nicht für Damenohren. Aber ich kann dir erzählen, dass mein erster Vorfahre in der Neuen Welt ein Artur St. Claire aus der Normandie war. Mitte des 18. Jahrhunderts importierte er Wein und exportierte Pelze und wurde später mit Geldverleihen reich.“
    „Artur war Bankier?“
    „Eher ein Kredithai. Er gab Schuldscheine der Company of India aus, die schnell wertlos wurden, und bekam dafür Livres , harte Währung.“
    „Woher weißt du das alles?“
    „Ich habe für ein Seminarpapier meine Familiengeschichte erforscht. In den Sechzigerjahren kamen dann die Spanier hier an die Macht, also hat er der spanischen Krone Gefolgschaft geschworen und änderte seinen Namen in Arturo San Claro . Es ist alles im Archiv in der Münze aufbewahrt.“
    „Das klingt schrecklich opportunistisch.“
    „Und praktisch. Arturo gedieh prächtig unter spanischer Herrschaft und starb als einer der wohlhabendsten Männer in der Kolonie. Aber dann haben die Spanier uns wieder den Franzosen übergeben, und Napoleon machte kehrt und verkaufte uns an Präsident Jefferson.
    „1803. Das weiß ich noch aus der Geschichtsstunde.“
    „Und dann, 1820, hat Arturos Enkel, Matteo San Claro , beschlossen, dass die Angelsachsen bleiben würden und änderte seinen Familiennamen noch einmal.“
    „In Sinclair! Das ist spannend.“
    „Alle Familien sind spannend, wenn man nur weit genug zurückgeht.“
    „Meine nicht. Wir sind bloß weiße Asoziale.“
    „ Sch .“
    „Was ist?“
    „Ich missbillige diesen Ausdruck.“
    „Na, dann eben weiße Unterschicht. Mein Leben ist wie ein deprimierendes Stück in zwei Akten. Von der Sorte, die in der Imbissbude spielen.“ Sie ließ ihre Finger durch das Haar auf meiner Brust gleiten. „Mama war Kosmetikerin. Mein Stiefvater behandelte mich grässlich. Also habe ich mit sechzehn diesen Typen geheiratet. Und dann hat der mich grässlich behandelt. Ich versetzte sein Gewehr und kaufte eine Busfahrkarte. Wie gefällt dir das, als Scheiß- Klischee?“
    „Wie bist du hierhergekommen?“
    „Von New Orleans hatte ich in all diesen Liedern gehört. ‚Land of Dreams’ und so. Aber alles, was ich wirklich von der Stadt wusste, war Jazz und Bourbon Street.“ Sie lächelte, ließ sich aufs Bett fallen, ausgebreitet wie ein Seestern, und sprach zur Decke. „Also habe ich mir am Bahnhof die Richtung sagen lassen, bin den ganzen Nachmittag die Bourbon Street auf- und abgegangen und habe mir den Jazz angehört. Der Türsteher vom Guys and Dolls bemerkte mich irgendwann und machte „Pst! Wir brauchen Tänzerinnen! Komm rein!“
    „Das war Mel. Ein großer Talent-Entdecker.“
    „Talent hatte damit nichts zu tun. Sie hatten nur drei Mädchen. Er hätte auch die schrumplige Moms Mabley da oben hingestellt. Jedenfalls hatte ich noch nicht einmal ein Kostüm oder irgendwas.
    Eines der Mädchen hat mir dann ein paar gebrauchte Sternchen
    gegeben und mir erzählt, wie man sie anklebt. Eine andere hatte noch einen Mini-Tanga übrig. Und der Manager fand noch ein altes Nachthemd, das ich mir ausziehen konnte.“
    „Welche Farbe?“
    „Pink.“
    „Gott!“
    „Ich zog es schon bei der ersten Platte aus, und dann musste ich durch die nächsten vier nur mit dem Tanga und den Sternchen antanzen. Ich muss wie ein Idiot ausgesehen haben.“
    „Bestimmt nicht. Du siehst wunderbar aus, sogar in Fetzen.“ Ich küsste ihre Halsschlagader. „Ich habe jetzt ein unwiderstehliches Bedürfnis.“
    Sie streichelte meine Schultern. „Bedürfnis, was zu tun?“
    „Deinen Schrank zu inspizieren.“
    „ Waaas ?“
    „Ich will deine Kleider sehen. Macht es dir was aus?“
    „Mir? Nein, ich glaube nicht.“ Sie ließ mich mit beiden Händen los. „Aber ich bin sicher, dass dir nichts passt, Matty. Du hast bestimmt Größe 46.“
    „Spinnst du? Ich habe seit meiner Taufe kein Kleid mehr angehabt. - Aber ich weiß, was Leuten steht und was nicht. Und das meiste von deinen ... äh ...“
    „Oh, das tut mir aber Leid, Sir!“
    „Nimm's nicht persönlich. Du weißt, dass ich dich anhimmele wie verrückt, aber deine Kleider, die hasse ich.“ In zwei Sätzen war ich am anderen Ende des Zimmers und riss die Lamellentüren des Schranks so heftig auf, als ob ich erwartete,

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